Wenn Sie an Google Ads denken, kommen Ihnen wahrscheinlich in erster Linie klassische Suchkampagnen mit Keyword-Ausrichtung in den Sinn. Allerdings bietet der Suchmaschinenriese mit Zielgruppensegmenten eine weitere Möglichkeit, Anzeigen gezielt auszurichten und festzulegen, welche Personen Ihre Werbung sehen sollen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was genau sich hinter den Zielgruppensegmenten in Google Ads verbirgt, wie Sie sie nutzen können und auf welche Dinge Sie dabei achten sollten.

Was sind Zielgruppensegmente in Google Ads?

Ein Zielgruppensegment in Google Ads fasst Benutzer basierend auf bestimmten Merkmalen wie gemeinsamen Interessen oder demografischen Eigenschaften zusammen. Die Kategorisierung basiert auf dem Nutzerverhalten auf Websites und in Apps. Zielgruppensegmente können bei allen Arten von Kampagnen verwendet werden und bieten neben der Keyword-Ausrichtung eine weitere Möglichkeit der Zielgruppenauswahl, insbesondere für Such- und Google-Shopping-Anzeigen. Sie können entweder auf vordefinierte Zielgruppensegmente von Google zurückgreifen oder selbst erhobene Daten integrieren.

Es wird auch zwischen der Ausrichtung von Anzeigen auf Zielgruppensegmente und der Beobachtung von Zielgruppen unterschieden. Mit der „Ausrichtung“-Einstellung werden Anzeigen nur an Personen ausgespielt, die Teil des ausgewählten Zielgruppensegments sind. Dadurch wird die Reichweite der Anzeigen eingeschränkt. Die „Beobachtung“-Einstellung hingegen beeinflusst die Reichweite Ihrer Anzeigen nicht, da hier das Sammeln von Daten im Vordergrund steht. Sie geben Google Informationen darüber, welche Nutzer für Sie interessant sind und von denen Sie mehr Daten erhalten möchten. Diese Daten bilden später die Grundlage für die Optimierung der Zielgruppen.

Zielgruppen 1

Warum sollten Sie Zielgruppensegmente in Google Ads nutzen?

Es gibt mehrere Gründe, warum Sie Zielgruppensegmente in Ihren Google Ads Kampagnen verwenden sollten. Zum einen bieten Ihnen die Segmente einen tieferen Einblick in Ihre Daten und helfen Ihnen dabei, neue Zielgruppen zu identifizieren. Sie können auch erkennen, welche Benutzer besonders gut konvertieren und welche Gemeinsamkeiten sie aufweisen. Diese wertvollen Erkenntnisse können wiederum für die Optimierung Ihrer Anzeigen genutzt werden.

Der Einsatz von Zielgruppensegmenten kann sich auch positiv auf die Leistung auswirken. Durch die Ausrichtung auf spezifische Benutzer ist die Anzeigenrelevanz höher, was die Wahrscheinlichkeit eines Klicks auf Ihre Anzeige erhöht. Gleichzeitig steigt die Relevanz und Qualität des Traffics, sodass sich auch die Conversion-Rate und der ROAS verbessern können. Zielgruppensegmente ermöglichen insgesamt eine Steigerung der Leistung Ihrer Kampagnen.

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Auf einen Blick erkennt man hier die unterschiedlichen Konversion-Werte und -Raten in den verschiedenen demografischen Zielgruppen

Welche Arten von Zielgruppensegmenten gibt es in Google Ads?

Je nach Kampagnentyp stehen Ihnen in Google Ads sieben Zielgruppenoptionen zur Verfügung:

Zielgruppen mit gemeinsamen Interessen: Anzeigen werden an Benutzer mit bestimmten Interessen und Gewohnheiten ausgespielt. Google bietet eine große Auswahl an Interessenbereichen.

Detaillierte demografische Merkmale: Anzeigen können basierend auf dem Alter
sowie dem Geschlecht oder Haushaltseinkommen der Benutzer ausgerichtet werden.

Lebensereignisse: Zielgruppensegmente ermöglichen es, Benutzer anzusprechen, die sich in der Nähe eines wichtigen Lebensereignisses wie dem Kauf eines Hauses oder einer bevorstehenden Hochzeit befinden.

Kaufbereite Zielgruppen: Mit dieser Option können Anzeigen auf Personen ausgerichtet werden, die aufgrund ihres Such- und Nutzungsverhaltens von Google als kaufbereit eingestuft werden. Diese Segmente werden ebenfalls von Google vordefiniert zur Verfügung gestellt.

Benutzerdefinierte Segmente: Falls keine der vorgefertigten Zielgruppenoptionen passend ist, können Sie eigene Zielgruppen erstellen, basierend auf selbst definierten Interessen, Kaufabsichten, verwendeten Suchbegriffen, besuchten Websites oder genutzten Apps.

Selbst erhobene Daten: Diese Segmentoption wird oft als Remarketing-Zielgruppen bezeichnet. Hier können Sie Google selbst erhobene Benutzerdaten bereitstellen und beispielsweise Website-Besucher oder bestehende Kunden erneut ansprechen. Dabei sind natürlich alle geltenden Datenschutzrichtlinien zu beachten.

Kombinierte Segmente: Diese Option ermöglicht es, Zielgruppen miteinander zu verknüpfen, um sie noch spezifischer zu gestalten oder bestimmte Merkmale aus einem Zielgruppensegment auszuschließen.

Zielgruppensegmente mit anderen Targeting-Optionen kombinieren

Wie Sie sehen, bieten Zielgruppensegmente in Google Ads eine weitere interessante Targeting-Option. Dabei müssen Sie sich nicht zwischen der Ausrichtung auf Keywords, Placements oder Zielgruppen entscheiden. Vielmehr können diese Targeting-Möglichkeiten miteinander kombiniert werden, um die Benutzer noch gezielter anzusprechen.

Durch die Kombination von Zielgruppensegmenten und Placements können nicht nur relevante Benutzer erreicht werden, sondern die Anzeigen werden auch in einem passenden Umfeld platziert, was die Zielgenauigkeit und Relevanz der Anzeigen verbessert. Wenn Placements zu spezifisch sind, besteht auch die Möglichkeit, Themen zu nutzen, damit die Anzeigen auf Seiten geschaltet werden, die sich mit dem entsprechenden Inhalt befassen. Zum Beispiel kann ein Baumarkt eine Display-Kampagne auf das kaufbereite Zielgruppensegment „Heimwerken“ ausrichten und gleichzeitig passende Websites, YouTube-Kanäle und -Videos oder Apps auswählen oder alternativ das Thema „Heimwerken und Gartenarbeit“ hinzufügen, um die Performance der Anzeigen zu steigern.

Auch die Kombination von Zielgruppensegmenten mit Keywords ist möglich und bietet einen großen Mehrwert. Die vorgefertigten Segmente sind oft sehr allgemein, können aber durch die Kombination mit den richtigen Suchbegriffen deutlich eingeschränkt werden.

Wenn Sie beispielsweise Benutzer ansprechen möchten, die an Luxushandtaschen interessiert sind, können Sie das allgemeine Zielgruppensegment „Handtaschen“ durch die Kombination mit Suchbegriffen wie Chanel, Gucci oder Dior weiter verfeinern. Dies können Sie erreichen, indem Sie ein benutzerdefiniertes Segment mit Keywords erstellen und die Zielgruppen mit der „UND“-Funktion kombinieren. Um passende Keywords zu finden, können Sie gängige SEA-Tools wie den Google Keyword Planner oder Semrush zur Inspiration und Recherche nutzen.

7 Tipps, wie Sie die besten Ergebnisse erzielen und typische Fehler vermeiden

Tipp 1: Sauberes Tracking und kontinuierliches Testen

Wie in vielen Bereichen des Online-Marketings ist auch beim Einsatz von Zielgruppen in Google Ads und insbesondere bei Remarketing-Kampagnen sauberes Tracking unerlässlich. Nur so lassen sich Ergebnisse korrekt messen und fundierte Entscheidungen treffen. Zudem gilt es, kontinuierlich zu testen.

Tipp 2: Zielgruppen immer einsetzen

Zielgruppensegmente sollten in Google Ads immer mindestens zur Beobachtung verwendet und später für Gebotsanpassungen genutzt werden.

Tipp 3: Präzise Zielgruppenausrichtung

Die von Google bereitgestellten Zielgruppensegmente sind oft recht breit gefasst. Um Zielgruppen effektiv zu nutzen, sollten Sie sie so genau wie möglich eingrenzen, beispielsweise durch die Verwendung kombinierter Segmente oder die Kombination mit anderen Targeting-Optionen.

Tipp 4: Unterschiedliche Strategien für B2B und B2C

Ein häufiger Fehler besteht darin, die gleiche Herangehensweise für B2B- und B2C-Marketing zu wählen. Was im B2C-Bereich gut funktioniert, kann im B2B-Bereich scheitern. Insbesondere im B2B-Umfeld ist es schwieriger, eine klare Abgrenzung zu privaten Konsumenten zu schaffen. Daher kann es sinnvoller sein, benutzerdefinierte Zielgruppen einzusetzen, anstatt beispielsweise auf Interessen auszurichten. Bei kaufbereiten Zielgruppen gibt es jedoch bereits spezielle Segmente für Unternehmen, wie z.B. Unternehmenssoftware. Es ist daher immer wichtig, individuell zu entscheiden.

Tipp 5: Anpassung des Anzeigentextes an die Zielgruppe

Ein weiterer Fehler besteht darin, die Zielgruppen anzupassen, aber den Anzeigentext unverändert zu lassen. Es ist wichtig, sowohl die Zielgruppen als auch den Text der Anzeigen anzupassen. Basierend auf den Erkenntnissen aus den Zielgruppen sollten Sie den Anzeigentext entsprechend gestalten.

Tipp 6: Zielgruppensegmente ausschließen

Neben der Ausrichtung auf gut performende Zielgruppen ist es genauso wichtig, unpassende Segmente auszuschließen. Wenn Sie eine Zielgruppe nicht vollständig ausschließen möchten, können Sie auch mit negativen Gebotsanpassungen arbeiten, indem Sie Ihr Gebot für das entsprechende Segment verringern.

Tipp 7: Beachten Sie Datenschutzrichtlinien

Es sollte selbstverständlich sein, aber es wird leider oft übersehen: Wenn Sie selbst erhobene Daten verwenden, ist es entscheidend, dass Sie die geltenden Datenschutzrichtlinien einhalten.

Fazit

Mit Zielgruppensegmenten bietet Google Ads eine spannende Targeting-Option neben Keywords und ermöglicht es Ihnen, mehr Daten und Informationen über die Nutzer zu sammeln, die mit Ihren Anzeigen interagieren. Zielgruppensegmente können auf verschiedene Weise in Ihre Google Ads-Strategie integriert werden.

Es lohnt sich daher, Zielgruppen mindestens zur Beobachtung einzusetzen, um Ihre Kampagnen zu optimieren und die Leistung zu steigern. Nutzen Sie die Vielfalt der verfügbaren Zielgruppenoptionen, kombinieren Sie sie mit anderen Targeting-Optionen und passen Sie Ihre Anzeigen entsprechend an. Mit einer datengestützten Herangehensweise können Sie Ihre Zielgruppen gezielter erreichen und bessere Ergebnisse erzielen.

Über den Autor

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Philip ist Geschäftsführer und COO bei UnitedAds. Er ist Google Ads-Spezialist und Ansprechpartner für Lead Generation & International SEA

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