Über den Autor
Alex ist Partner bei UnitedAds, einer führenden Digitalmarketing-Agentur.
Mit fast zwei Jahrzehnten Branchenerfahrung hat er sich zu einer anerkannten Autorität in der Entwicklung wirkungsvoller Kampagnen entwickelt, die das Geschäftswachstum vorantreiben.
Warum ist SEO für deinen Shopware-Shop so wichtig? Selbst wenn du viel Mühe in den Aufbau deines Onlineshops gesteckt hast, bleiben die Verkäufe oft aus, wenn potenzielle Kunden dich online nicht finden.
Genau hier setzt die Suchmaschinenoptimierung (SEO) an. SEO sorgt dafür, dass dein Shopware-Shop bei Google & Co. sichtbar wird und Nutzer bei ihrer Produktsuche auf dich stoßen.
Im Jahr 2025 gilt dabei mehr denn je: Hochwertige Inhalte und eine gute Nutzererfahrung (User Experience) stehen im Mittelpunkt. Google hat seine Suche zuletzt stark verändert – etwa durch KI-gestützte Features wie die Search Generative Experience (SGE), die klassische „10 blauen Links“-Liste wandelt sich zur intelligenten Suchassistenz.
Trotz dieser Neuerungen bleibt das Ziel gleich: Erstelle Inhalte, die für Menschen gemacht sind und Mehrwert bieten, und sorge für einen Shop, der schnell und benutzerfreundlich ist. In diesem Ratgeber erhältst du praxisnahe Tipps, wie du deinen Shopware-Shop SEO-fit für 2025 machst. Die Ratschläge richten sich an Einsteiger und erfahrene Shop-Betreiber gleichermaßen.
Wir beleuchten Onpage-Optimierung, technische SEO-Aspekte, Content-Strategien, nützliche Plugins/Tools, internationale SEO sowie häufige Fehler – inklusive aktueller Entwicklungen wie KI-Tools und Google-Updates.
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Mit dem neuen „AI Mode“ verändert Google grundlegend, wie Suchergebnisse entstehen. Statt ...
1. Onpage-Optimierung: Keywords, Meta-Tags, URL-Struktur, interne Verlinkung
Keyword-Recherche & Suchintention
Am Anfang steht die Frage: Wonach suchen deine Kunden? Finde relevante Keywords für deine Produkte und Kategorien und berücksichtige die Suchintention dahinter.
Stelle sicher, dass deine Seiteninhalte genau das bieten, was Nutzer erwarten. Google belohnt Inhalte, die die Bedürfnisse der Menschen erfüllen und Suchanfragen vollständig beantworten.
Vermeide Keyword-Stuffing (übermäßiges Stopfen von Suchbegriffen); wichtiger ist es, Themen ganzheitlich abzudecken und Synonyme natürlich einzubauen. Strukturiere deine Inhalte mit Abschnitten und Überschriften, damit sowohl Nutzer als auch Google den Text leicht erfassen können.
Meta-Titel und Meta-Description
Optimiere die Meta-Tags jeder wichtigen Seite – sie sind dein Aushängeschild in den Google-Ergebnissen. Vergeben pro Seite einen einzigartigen Meta-Title (Seitentitel) von ca. 50–60 Zeichen und eine Meta-Description von ca. 150–160 Zeichen.
Beide sollten das Hauptkeyword (oder Variationen) enthalten, den Inhalt der Seite treffend zusammenfassen und Nutzer zum Klicken animieren. Zum Beispiel kannst du in der Description Besonderheiten deines Angebots betonen und mit einer Call-to-Action abschließen (z. B. „Jetzt kaufen!“).
Shopware 6 erlaubt es, Meta-Titel und -Description bequem im Backend pro Kategorie, Produkt oder CMS-Seite zu pflegen. Nutze diese Möglichkeit und fülle alle wichtigen Seiten mit optimierten Meta-Daten – Seiten ohne individuell gesetzte Meta-Tags laufen Gefahr, in den Suchergebnissen weniger attraktiv zu wirken.
SEO-freundliche URL-Struktur
Achte auf sprechende URLs, die den Inhalt der Seite widerspiegeln. Standardmäßig erzeugt Shopware z.B. Produkt-URLs mit technischen IDs oder Nummern, was wenig aussagekräftig ist.
Eine optimierte URL dagegen enthält relevante Keywords und ist klar verständlich, z.B. aus der Kategoriestruktur und dem Produktnamen zusammengesetzt. So wird aus https://www.meinshop.de/kuechenmaschine-987654/
(generisch) eine URL wie https://www.meinshop.de/kuechenmaschinen/kuechenmaschine-mit-mixer-und-pulsfunktion/
– letzteres ist für Nutzer und Suchmaschinen deutlich hilfreicher.
In Shopware 6 kannst du unter
Einstellungen > SEO
eigene URL-Templates definieren. Aktiviere „sprechende URLs“ und passe die Templates an, um z.B. Produkt-IDs zu entfernen. Du kannst in den Produkteinstellungen auch manuell URL-Aliase vergeben; Shopware setzt die alte URL dann automatisch als Canonical oder leitet sie um, um Duplicate Content zu vermeiden.
Durch konsistente, saubere URLs verbesserst du die Nutzerfreundlichkeit und SEO zugleich. Vergiss nicht, nach Änderungen den SEO-Index neu aufzubauen und den Cache zu leeren, damit die neuen URLs aktiv werden.
Überschriften und Inhalte auf der Seite
Stelle sicher, dass jede Seite genau eine H1-Überschrift hat (in der Regel der Produktname oder Kategorie-Titel) und nutze H2-, H3-Überschriften für Unterthemen.
Eine logische Überschriften-Hierarchie hilft den Suchmaschinen-Crawlern, den Seiteninhalt zu gliedern. In Shopware kannst du in den Erlebniswelten (Shopping Experiences) Textelemente mit Überschriftenformaten versehen – achte darauf, die Reihenfolge (H1, H2, H3…) korrekt einzuhalten.
Visuell sollten Überschriften sich vom Fließtext abheben (Größe, Farbe) und so auch Nutzern Orientierung geben.
Interne Links verbinden thematisch passende Seiten deines Shops und verteilen „SEO-Power“. Nutze z.B. Breadcrumbs (Brotkrumen-Navigation), die Shopware von Haus aus bietet, damit Nutzer und Crawler den Pfad zur aktuellen Seite sehen – diese Breadcrumbs erscheinen oft auch als Rich Snippet bei Google.
Verlinke von Produktbeschreibungen auf passende Kategorien oder Ratgeberbeiträge, und umgekehrt von Blogposts auf Produkte (Cross-Linking). Besonders die Hauptnavigation sollte deine wichtigsten Kategorien übersichtlich präsentieren.
Plane die Kategorien logisch und vermeide doppelte Menüeinträge; jede Seite sollte über möglichst wenige Klicks erreichbar sein. Eine gute interne Verlinkung hilft Suchmaschinen, alle relevanten Seiten zu finden und deren inhaltlichen Zusammenhang zu verstehen. Zudem verlängern sinnvolle Links die Verweildauer der Nutzer, wenn diese weitere interessante Seiten finden.
Tipp: Prüfe regelmäßig mit einem Crawling-Tool oder der Search Console, ob es tote Links (404-Fehler) gibt, und korrigiere oder redirecte diese umgehend.
2. Technische SEO: Core Web Vitals, Ladezeiten, Mobile Optimierung, strukturierte Daten
Core Web Vitals & Ladezeit optimieren
Die Seitenerfahrung (Page Experience) ist ein wichtiger Rankingfaktor. Google bewertet sie über die Core Web Vitals:
- LCP (Hauptinhalt lädt schnell)
- INP (Reaktion auf Eingaben)
- CLS (Layout-Stabilität)
Optimiere Ladezeiten durch performantes Hosting, aktivierten HTTP-Cache, moderne Bildformate (WebP/AVIF) und skalierte Bilder. Vermeide große Slider oder Autoplay-Videos, die die Ladezeit verlängern.
Nutze Lazy Loading und Bildkomprimierung, z. B. über Plugins. CSS und JavaScript lassen sich kombinieren/minimieren – Shopware und Plugins wie „Optimize PageSpeed“ helfen dabei.
Teste regelmäßig mit PageSpeed Insights oder der Search Console, um Schwächen zu erkennen. Schnelle Seiten verbessern die User Experience und indirekt das Ranking.
Mobile Optimierung
Da Google mobile Seiten zuerst indexiert, muss dein Shop auf Smartphones perfekt funktionieren. Moderne Shopware-Themes sind responsiv.
Verwende ein aktuelles Template, teste verschiedene Geräte und achte auf gute Bedienbarkeit und klare Navigation. Vermeide mobil problematische Inhalte wie breite Tabellen oder Flash.
AMP ist 2025 kein Rankingfaktor mehr – konzentriere dich auf ein schnelles Responsive-Design. Mobil-Ladezeiten sind besonders wichtig, da mobile Netze oft langsamer sind.
Indexierung & Duplicate Content
Technische SEO erleichtert Google das Crawlen. Alle wichtigen Seiten sollten indexierbar sein, keine irrtümlichen noindex-Tags oder robots.txt-Blockaden enthalten.
Shopware erstellt automatisch eine Sitemap unter /sitemap.xml
, die du in der Search Console einreichen solltest. Nutze die robots.txt, um irrelevante Seiten wie /checkout
oder /account
auszuschließen.
Achte darauf, keine wichtigen Seiten versehentlich zu blockieren. Canonical-Tags vermeiden Duplicate Content, z. B. bei gleichen Produkten in mehreren Kategorien. Shopware setzt Canonicals teils automatisch, bei Sonderfällen kannst du sie manuell ergänzen.
Bei URL-Änderungen immer Redirects aktivieren, damit alte Links nicht ins Leere führen und keine Duplikate entstehen.
Strukturierte Daten & Rich Snippets
Strukturierte Daten (Schema.org) helfen Google, Inhalte besser zu verstehen. Rich Snippets wie Bewertungen, Preise oder Breadcrumbs steigern die Sichtbarkeit.
Shopware bietet teils integrierte Markups (z. B. schema.org/Product
). Ergänze sie bei Bedarf mit Plugins, z. B. für Artikel oder FAQs.
Verwende nur Markup für tatsächlich sichtbare Inhalte, um Abstrafungen zu vermeiden. Prüfe dein Markup mit dem Rich Results Test Tool.
Fazit: Eine saubere technische Basis – schnelle Ladezeiten, mobile Optimierung, saubere Indexierung und strukturierte Daten – bildet die Grundlage für nachhaltige SEO-Erfolge.
3. Content-Strategien für Shopware-Shops
👑 Content is King – auch 2025
Google belohnt Websites, die hilfreichen und einzigartigen Content bieten. Für Shop-Betreiber heißt das: Inhalte überdenken – jenseits von Produktdaten. Gute Inhalte schaffen Mehrwert, den Mitbewerber oft nicht bieten.
Das erhöht nicht nur die Nutzerbindung, sondern auch die Sichtbarkeit. Mehrwert-Content steigert die Relevanz und damit die Rankings. Inhalte sollten dabei gut lesbar, verständlich und auf den Nutzer ausgerichtet sein.
✍️ Produkt- und Kategorie-Texte optimieren
Beginne mit deinen wichtigsten Seiten – Produktdetail- und Kategorieseiten. Vermeide kopierte Herstellertexte oder Fülltexte. Einzigartige Beschreibungen, die Fragen beantworten, sind entscheidend.
Erkläre Funktionen, Vorteile und Einsatzbereiche deiner Produkte. Ergänze Kategorien z. B. mit Mini-Ratgebern oder Kaufberatungen. Nutze bei Produkten ergänzende Abschnitte wie „So funktioniert…“ oder „Ideal für…“. Struktur und Qualität sind wichtiger als Textlänge.
📝 Blog, Ratgeber & Content-Marketing
Ein Blog bringt Sichtbarkeit für Themen, die über Produkte hinausgehen. Damit erreichst du potenzielle Kunden in der Recherchephase. Hilfreiche Artikel werden öfter geteilt und verlinkt, was deine Autorität stärkt.
Teile branchenspezifisches Wissen oder Tipps, z. B. mit Checklisten oder Top-10-Listen. Beantworte Fragen deiner Zielgruppe und biete praktische Lösungen. Content-Marketing bringt nachhaltige SEO-Vorteile, wenn du kontinuierlich publizierst.
⭐ Kundenbewertungen & UGC
Nutze Inhalte deiner Kunden: Bewertungen, Fragen & Antworten oder Erfahrungsberichte. Authentische Rezensionen stärken Vertrauen und erzeugen zusätzlich relevante Texte. Aktiviere Bewertungen direkt im Shop – und moderiere sie bei Bedarf.
Q&A-Abschnitte unter Produkten erzeugen zusätzliche Inhalte, die auch für SEO nützlich sind. Je mehr relevante Begriffe und Nutzersprache, desto besser für Google.
🖼️ Medien und Mehrsprachigkeit
Visuelle Inhalte wie Bilder, Infografiken oder Videos werten deine Seite auf. Google erkennt über Alt-Texte den Bildinhalt – beschreibe deine Bilder sinnvoll mit passenden Keywords. Pflege außerdem Title-Tags und Bildnamen – Shopware 6 erlaubt das direkt in der Medienverwaltung. Videos können komplexe Produkte besser erklären und erhöhen die Verweildauer. Auch eine mehrsprachige Ausrichtung kann bei internationaler Zielgruppe sinnvoll sein.
🤖 KI-gestützte Inhalte mit Bedacht nutzen
Tools wie ChatGPT oder SurferSEO erleichtern Content-Erstellung, ersetzen aber keine Redaktion. Qualitätskontrolle ist unerlässlich, da Google Inhalte mit echtem Mehrwert bevorzugt. Nutze KI für Entwürfe, aber finalisiere mit Expertenwissen, Quellen und eigener Handschrift. Achte auf E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trust).
Setze KI strategisch ein – als Helfer, nicht als Ersatz für gute Inhalte. Kombiniere technisches SEO mit hochwertigen Texten für langfristigen Erfolg.
4. Plugins und Tools zur SEO-Optimierung in Shopware
Shopware 6 bietet out-of-the-box schon solide SEO-Funktionen. Dennoch können Plugins und externe Tools die Optimierung deutlich erleichtern und erweitern. Hier einige aktuelle Empfehlungen:
🛠️ SEO Professional (Plugin)
Das bekannteste All-in-One-SEO-Plugin für Shopware bietet dir eine zentrale Steuerung aller wichtigen SEO-Funktionen. Du kannst Meta-Tags verwalten, automatische SERP-Vorschauen anzeigen, kanonische URLs setzen und Weiterleitungen konfigurieren. Zusätzlich unterstützt es sprechende URLs, Rich-Snippets und spart viel Zeit bei der Optimierung großer Shops.
🔀 SEO Redirect
Wenn du kein Komplettpaket nutzt, solltest du zumindest dieses Plugin einsetzen. Es erlaubt dir, 301- und 302-Weiterleitungen direkt im Backend zu verwalten – ideal nach URL-Änderungen oder Produktlöschungen. So bleibt der Linkjuice erhalten und deine SEO-Struktur sauber.
🌐 SEO URL Management
Dieses Plugin sorgt automatisch für saubere und eindeutige URLs. Es erstellt SEO-freundliche Links bei neuen Produkten, aktualisiert sie bei Änderungen und setzt Redirects oder Canonicals zur Vermeidung von Duplicate Content. Ideal für Shops mit häufig wechselndem Sortiment.
📄 Kategorie- & Content-SEO-Plugins
Ergänze Kategorietexte ohne Template-Anpassungen – mit Plugins wie „Category SEO Text“ oder „Responsive Text“. Diese ermöglichen es dir, SEO-relevante Inhalte gezielt zu platzieren, auch auf mobilen Geräten. Das verbessert Lesbarkeit und Rankings gleichermaßen.
📂 SEO Siloing Sidebar
Diese Erweiterung reduziert Duplicate Content durch dynamische Sidebar-Navigation. Nur relevante Unterkategorien werden angezeigt – besonders nützlich bei tiefen Navigationsbäumen. Das verbessert die interne Linkstruktur und steigert die thematische Relevanz.
⚡Performance- & Bildoptimierung
Schnelle Ladezeiten sind entscheidend. Plugins wie „Optimize PageSpeed“ helfen bei Caching, Font-Optimierung und Critical CSS. Für Bilder bieten sich Tools wie WebP Converter oder Thumbnail Processor an, die Kompression und neue Bildformate automatisch verwalten.
✍️ Shopware Blog-Plugin
Für Content-Marketing bietet das offizielle Blog-Plugin eine einfache Möglichkeit, Blogartikel direkt im Shop zu erstellen und zu verwalten. Mit SEO-URLs, Meta-Daten und Kategorien integrierst du Inhalte nahtlos – ohne auf ein externes CMS angewiesen zu sein.
📊 Analyse- & Monitoring-Tools
Unverzichtbar für jede SEO-Strategie: Google Search Console und GA4 zur Erfolgskontrolle. Ergänzend helfen Tools wie Sistrix, Ryte oder Ahrefs bei Site-Audits und Wettbewerbsanalysen. Einige bieten direkte Shopware-Integrationen zur Fehlerüberwachung.
🤖 KI-gestützte SEO-Tools
Immer mehr Plugins nutzen KI – etwa zur automatisierten Texterstellung oder semantischen Analyse. Achte auf seriöse Lösungen mit Kontrolloptionen. Diese Tools sparen Zeit, ersetzen aber keine Qualitätskontrolle durch den Menschen.
⚠️ Hinweis zur Plugin-Auswahl
Installiere Plugins nur gezielt: Weniger ist oft mehr. Jedes Plugin erhöht den Wartungsaufwand. Konzentriere dich auf die Tools, die deine größten SEO-Herausforderungen konkret lösen.
5. SEO für internationale Shops mit Shopware
Wenn du mit Shopware international durchstarten willst – etwa in mehreren Sprachen oder Ländern – musst du einige SEO-Besonderheiten beachten.
Mehrsprachigkeit einrichten
Shopware 6 unterstützt von Haus aus mehrere Sprachen und Shops über das Konzept der Sales Channels. Du kannst z.B. für Deutsch und Englisch getrennte Verkaufskanäle anlegen, mit eigener Domain oder Verzeichnis (z.B. shop.de
und shop.com/en/
).
Wichtig ist, dass du für jede Sprache vollständige Übersetzungen anbietest: Produkttexte, Kategorien, Navigation – nichts schreckt Nutzer (und Google) mehr ab als eine Hälfte der Seite auf Deutsch, die andere auf Englisch. Pflege im Shopware-Admin daher alle Felder (Titel, Beschreibung, Eigenschaften) in den jeweiligen Sprachen.
Am besten beschäftigst du Muttersprachler oder professionelle Übersetzer für wichtige Inhalte, um sprachlich/kulturell passende Texte zu haben – automatische Übersetzungen solltest du zumindest redaktionell nachbessern.
hreflang-Tags nutzen
Um Google mitzuteilen, welche Sprach- oder Länderversion einer Seite für welche Nutzer gedacht ist, verwendest du hreflang-Tags. Diese gehören in den jeder Seite und verweisen auf die Alternativseiten in anderen Sprachen. Shopware 6 fügt in einer Multilingual-Installation (ein Shop mit mehreren Sprachen) häufig schon passende hreflang-Links ein.
Wenn du allerdings mehrere Domains (TLDs) für verschiedene Länder nutzt, ist oft ein Plugin nötig, um hreflang korrekt zwischen den Sales Channels zu setzen. Beispielsweise gibt es ein hreflang-Plugin von Ditegra, das genau dies tut:
„Mit diesem Plugin werden korrekte hreflang-Informationen zwischen deinen Sprach-Shops (Sales Channels) im Header und in der Sitemap erstellt, um Suchmaschinen klar zu machen, dass es sich um eine andere Sprach-/Länderversion handelt.“
So verhinderst du, dass Google deine .de und .at Seiten als Duplicate Content ansieht, und stellst sicher, dass ein Nutzer in Frankreich die französische Version in den Ergebnissen bekommt. Tipp: Vergiss nicht die x-default-Hreflang-Angabe, die anzeigt, welche Seite als Fallback dient (oft die internationale/englische Version).
Domain-Strategie
SEO-technisch sind sowohl Länder-Domains (z.B. .de, .fr) als auch Unterverzeichnisse (example.com/fr/
) umsetzbar. Eine einzelne Domain mit Verzeichnissen ist administrativ einfacher (nur eine Domain-Autorität aufzubauen), während Länderdomains Nutzern mehr Vertrauen in der jeweiligen Region geben können. Entscheide je nach deiner Markenstrategie.
Wichtig ist in jedem Fall, dass jede Sprachversion indexierbar ist und über die hreflang-Links verbunden ist.
In der Google Search Console kannst du je Domain eine Property anlegen und das geografische Targeting (bei gTLDs) einstellen. Bei ccTLDs (länderspezifischen Domains) ist das automatisch gegeben (.fr = Frankreich).
Inhalte lokalisieren
Internationales SEO heißt nicht nur zu übersetzen, sondern auch lokal zu optimieren. Recherchiere Keywords pro Sprachraum – die Begriffe können variieren (z.B. “Sneakers” vs “Trainers”, “Handy” (DE) vs “Mobile Phone” (EN)).
Passe deine Inhalte kulturell an: andere Länder haben ggf. andere Maßeinheiten, Währungen (Shopware kann Mehrwährungsfähiges Pricing, aber denke an SEO-Texte: z.B. Kleidergrößen S/M/L vs. 40/42).
Zeige ggf. lokale Trust-Elemente (z.B. Siegel, Versandhinweise für das Land). Für mehrsprachige Meta-Daten gilt: jedes Land, eigene Meta. Schreibe Titel/Descriptions in der jeweiligen Sprache, statt einfach den deutschen Text stehen zu lassen.
Technischer Setup
Nutze die Shopware-Möglichkeiten, mehrere Shops zu betreiben: Du kannst z.B. einen Hauptshop in Deutsch und einen Subshop in Englisch einrichten, oder pro Land einen Subshop.
Wichtig: Vermeide automatische Weiterleitungen basierend auf der Browser-Sprache – lasse Nutzer manuell umschalten (besser für SEO-Crawler).
Biete einen gut sichtbaren Sprachwechsel im Frontend (z.B. Länderflaggen oder Dropdown). Falls du unterschiedliche Domains verwendest, sorge dafür, dass alle Varianten per SSL erreichbar sind und sauber verlinkt (auch in der Sitemap).
Linkbuilding & Lokale Signale
In neuen Märkten musst du auch deine OffPage-SEO stärken. Betreibe Linkaufbau pro Land – z.B. Partnerschaften mit lokalen Blogs, Einträge in französischen Verzeichnissen etc., um in jedem Land eine gewisse Linkautorität zu erlangen. Falls du stationäre Präsenz hast, pflege Google Business Profile Einträge pro Standort, was aber ins lokale SEO geht.
Internationales SEO kann komplex sein, doch Shopware nimmt dir viele technische Hürden ab. Mit sauber gesetzten hreflang-Tags, voll übersetzten Inhalten und einer durchdachten Domainstrategie legst du den Grundstein dafür, weltweit in den Suchergebnissen zu bestehen. Beobachte die Performance je Land (Search Console bietet einen Ländervergleich der Klicks) und justiere deine Strategie pro Markt.
6. Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
Auch erfahrenen Shop-Betreibern passieren SEO-Pannen. Hier sind einige typische Fehler im Shopware-SEO – und wie du sie vermeiden kannst:
Fehler | Lösung/Best Practice |
---|---|
Duplicate Content (doppelter Inhalt) – z.B. unkritisch Herstellertexte übernommen oder gleiche Beschreibungen in mehreren Kategorien. | Einzigartige Inhalte erstellen: Verfasse eigene Produktbeschreibungen und Kategorietexte. Biete mehr Infos als die Konkurrenz, um echten Mehrwert zu schaffen. |
Zu wenig Text/Inhalt auf wichtigen Seiten – nur Bilder oder sehr kurze Beschreibungen. | Informationsgehalt steigern: Ergänze Texte, die Nutzerfragen beantworten. Eine gute Richtlinie: Jede wichtige Seite (Kategorie, Hauptseite) sollte einen einführenden Text haben, der das Thema erklärt. |
Keyword-Stuffing – Texte mit Keywords überfrachtet, unnatürliche Sprache. | Für Nutzer schreiben: Integriere Keywords gezielt und in Maßen. Wichtiger ist Qualität und Lesbarkeit. Google erkennt unnatürliches Keyword-Spam und wertet solchen Inhalt ab. |
Lahme Ladezeiten durch riesige Bilder, zu viele Plugins, langsames Hosting. | Performance optimieren: Komprimiere Bilder (unter 200 KB pro Bild als grober Anhaltspunkt), nutze Browser-Caching. Bei Bedarf Hosting-Paket upgraden. PageSpeed Insights zeigt konkrete Schwachstellen – arbeite diese ab. |
Kein SSL bzw. falsche SSL-Einstellungen – Seite auch unter http erreichbar. | SSL verwenden: Installiere ein Zertifikat und aktiviere in Shopware „SSL überall nutzen“. Alle Aufrufe sollten zu https:// umleiten. Google bevorzugt sichere Seiten, und Nutzer vertrauen ihnen mehr. |
Fehlende oder schlechte interne Verlinkung – Nutzer und Google finden Inhalte schlecht. | Interne Links strategisch setzen: Verwende Breadcrumbs, verlinke zwischen verwandten Produkten („Ähnliche Artikel“) und aus Texten heraus auf relevante Produkte/Kategorien. So erhöhst du die Sichtbarkeit wichtiger Seiten und verbesserst die Usability. |
Wichtige SEO-Felder nicht gepflegt – z.B. Default-Meta-Tags, fehlende Alt-Texte. | Meta & Alt-Tags ausfüllen: Prüfe regelmäßig, dass jede Seite einen eigenen Titel und Description hat. Versehen Bilder mit aussagekräftigen Alt-Attributen (am besten gleich beim Hochladen in Shopware). Vermeide Duplicate-Metas (Shopware’s SEO-Modul oder Plugins können hier unterstützen). |
Indexierungsfallen – z.B. Suchergebnisseiten oder Filterseiten indexierbar, Staging-Server auf öffentlich. | Indexierung kontrollieren: Setze noindex auf interne Suchseiten, Filterergebnisse und ähnliches. Schütze Testumgebungen per Passwort oder Disallow in robots.txt. Überwache die Search Console auf „geblockt“ oder „gefiltert“ Meldungen und bereinige diese. |
Nicht monitoren – SEO blind fliegen | SEO-Erfolg messen: Nutze Google Search Console und Analytics (GA4), um Traffic, Rankings und Klickverhalten zu beobachten. So erkennst du Fehler (z.B. plötzlicher Traffic-Abfall) frühzeitig und kannst gegensteuern. |
7. SEO-Monitoring und Erfolgsmessung
SEO ist ein fortlaufender Prozess – umso wichtiger ist es, die Ergebnisse deiner Optimierungen zu messen. Richte daher von Anfang an ein zuverlässiges Monitoring ein.
Google Search Console (GSC)
Die Google Search Console ist das wichtigste kostenlose Tool für SEO-Monitoring. Sie zeigt, zu welchen Suchanfragen dein Shop erscheint, wie hoch Klicks und Impressionen sind und welche CTR deine Seiten haben.
Achte besonders auf deine Top-Suchbegriffe und Indexierungsprobleme im Abdeckungsbericht. Dort sollten alle wichtigen Seiten als „Indexiert“ erscheinen. Prüfe auch den Core Web Vitals-Bericht, um Ladezeiten und Nutzererfahrung im Blick zu behalten. Wichtige Alerts zu Traffic-Änderungen oder Fehlern helfen dir, schnell zu reagieren.
Google Analytics 4 (GA4)
Mit GA4 misst du den Traffic und das Nutzerverhalten deines Shops. Filtere nach „Organic Traffic“, um zu sehen, welche Seiten am meisten Besucher bringen und wie deren Verhalten ist. Wichtige Kennzahlen sind z. B. organische Sitzungen, Verkäufe und Umsatz aus SEO. Dank GA4 kannst du Customer Journeys nachvollziehen, etwa wenn Nutzer erst über SEO kommen und später kaufen. Richte Conversion-Ziele ein, um den Beitrag der organischen Suche zum Geschäftserfolg zu messen.
Ranking-Tracking
Rankings sind weniger absolut als früher, dennoch hilfreich für Trends. In der GSC siehst du die durchschnittliche Position je Keyword; externe Tools wie Ahrefs oder Sistrix liefern detailliertere Daten. Beobachte, ob deine Haupt-Keywords steigen, stabil bleiben oder fallen. Ein plötzlicher Ranking-Abfall kann auf technische Probleme oder verstärkte Konkurrenz hinweisen. Trends sind hier wichtiger als Einzelpositionen.
Backlink-Monitoring
Backlinks sind ein Kernfaktor im Offpage-SEO. Überwache mit der GSC oder Tools wie Ahrefs, welche Links du gewinnst oder verlierst. Eine wachsende, stabile Linkkurve stärkt deine Rankings. Bricht sie ein, prüfe Ursachen wie weggefallene Partnerseiten oder Spamlinks. In Ausnahmefällen kannst du schlechte Links über das Disavow-Tool neutralisieren.
Wettbewerbsbeobachtung
Regelmäßige Konkurrenz-Analysen sind Pflicht. Tools wie Sistrix zeigen Sichtbarkeitsindizes im Vergleich. Wenn Wettbewerber dich überholen, prüfe, ob sie besseren Content, mehr Backlinks oder eine optimierte Struktur haben. Nutze diese Erkenntnisse als Inspiration, aber bleibe bei deinem Angebot einzigartig.
Berichte & Anpassung
Erstelle monatliche oder quartalsweise SEO-Reports, die Traffic, Rankings und Conversions enthalten. So erkennst du Fortschritte und motivierst dein Team. Da SEO-Ergebnisse oft erst nach Monaten sichtbar werden, zeigt dir der Vergleich, welche Maßnahmen wirken. Passe deine Strategie an, wenn z. B. die Conversion-Rate organischer Besucher niedrig ist – etwa durch CRO-Maßnahmen oder bessere Keyword-Ausrichtung.
Aktuell bleiben
Google veröffentlicht regelmäßig Core Updates oder Helpful Content Updates. Verfolge SEO-News oder den Google Search Central Blog, um Änderungen schnell umzusetzen. Auch 2025 gilt: Google betont weiterhin den Wert von hilfreichem, menschlich erstelltem Content. Halte dich an diese Leitlinien und reagiere flexibel auf neue Rankingfaktoren.
Geduld und Kontinuität
SEO ist ein Marathon, kein Sprint. Besonders bei neuen Shops dauert es Monate, bis Google Vertrauen aufbaut. Beobachte Kennzahlen langfristig und lass dich von kleineren Rückschlägen nicht entmutigen. Mit kontinuierlicher Optimierung und Anpassung wirst du Schritt für Schritt mit besseren Rankings, mehr Traffic und höherem Umsatz belohnt.