Auch heute halten sich noch viele SEO Mythen hartnäckig, obwohl sie schon längst von Google dementiert oder durch Case Studies widerlegt wurden.

Wir klären auf, welche SEO Mythen du daher getrost vernachlässigen kannst und wovon du dich definitiv fernhalten solltest.

Warum halten sich SEO-Mythen so hartnäckig?

Es ist bemerkenswert, wie resistent einige SEO-Mythen gegenüber Fakten sind, selbst nach vielen Jahren. Ein Hauptgrund ist, dass Google nicht genau verrät, wie sein Algorithmus funktioniert. Diese Geheimhaltung führt zu Spekulationen und dem Entstehen von vermeintlichen Regeln, die oft auf falschen Annahmen beruhen. Zusätzlich befeuern selbsternannte „SEO-Gurus“ diese Mythenbildung, indem sie nicht-fundiertes Insiderwissen verbreiten, während der Algorithmus sich ständig weiterentwickelt und anpasst. Um im SEO erfolgreich zu sein, ist es wichtig, dass du dich kontinuierlich auf dem neuesten Stand hältst und dich nicht auf veraltete oder spekulative Informationen verlässt.

Entlarvung der häufigsten SEO-Mythen:

Hier sind einige der hartnäckigsten SEO-Mythen, die wir genauer betrachten:

1. Google ist nachtragend

Google bestraft Webseiten, die gegen die Qualitätsrichtlinien verstoßen, mit manuellen Maßnahmen, die in der Google Search Console angezeigt werden. Diese Strafen können dazu führen, dass einzelne Seiten oder die gesamte Website aus dem Index entfernt werden. Nach der Behebung des Problems und einer Überprüfung werden die Strafen jedoch aufgehoben, und die Seite kann wieder indexiert werden. Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass Google „nachtragend“ ist und das Ranking einer Seite dauerhaft negativ beeinflusst. Die tatsächlichen Rankingveränderungen sind in der Regel auf Anpassungen im Algorithmus oder dem Wettbewerb zurückzuführen und nicht auf frühere Strafen, die du erhalten hast.

2. Google sieht die Website wie ein Nutzer

Der Google-Crawler ist ein technisches Programm, das deine Website anders wahrnimmt als ein Mensch. Er liest den Code der gerenderten Version, folgt Links und führt keine User-Interaktionen aus. Daher ist es entscheidend, dass alle relevanten Inhalte in der gerenderten Version verfügbar sind, da Google nur diese verarbeitet. Dies bedeutet, dass Inhalte, die nur durch Javascript geladen oder dynamisch generiert werden, für den Crawler unsichtbar sein können, und das solltest du im Auge behalten.

3. Doppelte Inhalte werden bestraft

Google bestraft doppelte Inhalte nicht im Sinne einer manuellen Maßnahme oder einer direkten Rankingverschlechterung. Stattdessen werden doppelte Inhalte in der Regel nicht indexiert, um Suchergebnisse sauber zu halten und das Crawling-Budget effizient zu nutzen. Die Google Search Console zeigt dir, welche Seiten als Duplikate erkannt wurden und nicht indexiert wurden. Das bedeutet, dass derartige Inhalte nicht in den Suchergebnissen auftauchen, was für dich dennoch ein Nachteil sein kann.

4. Das Alter der Domain ist ein Rankingfaktor

Das Alter einer Domain wurde von Google offiziell als direkter Rankingfaktor widerlegt, trotzdem hält sich der Mythos hartnäckig. Zwar können ältere Domains historisch gewachsen und etabliert sein, das ist jedoch nicht automatisch mit einem besseren Ranking verbunden. Neuere Domains starten oft mit weniger Inhalten, wodurch es länger dauert, bis relevante Seiten indexiert werden, das ist jedoch kein direkter Nachteil für dich. Entscheidend ist immer die Qualität des Inhalts und die Relevanz für die Suchanfragen.

5. Man muss seine Website bei Google einreichen

Das manuelle Einreichen einer Website bei Google ist keine Voraussetzung für die Indexierung, da Google-Crawler kontinuierlich das Web nach neuen Inhalten durchsuchen. Das Einreichen der Sitemap über die Google Search Console kann jedoch helfen, neue oder aktualisierte Seiten schneller zu entdecken. Wenn du Änderungen oder neue Inhalte auf deiner Seite hast, hilft eine neue Sitemap auch dabei, die Inhalte schneller indexieren zu lassen. Diese Einreichung beschleunigt den Prozess, ist aber keine zwingende Notwendigkeit für die Indexierung selbst.

6. Google beachtet immer die kanonische URL

In den meisten Fällen berücksichtigt Google die von dir gesetzte kanonische URL, um Duplikate zu vermeiden und die passende Seite anzuzeigen. Es kommt jedoch vor, dass Google eine andere URL als die von dir festgelegte als kanonisch betrachtet. Dies geschieht, wenn Google der Ansicht ist, dass eine andere Seite als die beste Version für die Suchanfrage betrachtet werden muss. Solche Fälle kannst du in der Google Search Console unter der Indexabdeckung finden, wo der Grund für die Nicht-Indexierung vermerkt ist.

7. Google Ads beeinflussen organische Rankings

Google Ads und die organische Suche sind zwei völlig getrennte Systeme, die sich nicht gegenseitig direkt beeinflussen. Der Algorithmus für die organischen Suchergebnisse und der für die Ausspielung von Anzeigen sind voneinander unabhängig. Es ist ein Mythos zu glauben, dass das Schalten von Google Ads einen positiven Einfluss auf die Platzierung in den organischen Suchergebnissen hat. Zwar können Marketingaktivitäten im Gesamten deine Website positiv beeinflussen, diese Effekte sind jedoch indirekt.

8. Es reicht Traffic von Google

Traffic über Google ist wichtig, jedoch sind auch Zugriffe über andere Kanäle, wie z.B. Backlinks von anderen Websites, wertvoll. Backlinks sind für Google eine Art Empfehlung für deine Website und tragen zu einer höheren Glaubwürdigkeit bei. Es sollte auch nicht der alleinige Fokus auf der organischen Suche liegen, sondern auch in andere Bereiche investiert werden. Das Generieren von Traffic über verschiedene Quellen, ist nachhaltiger und fördert die Sichtbarkeit deiner Website.

9. Keywords sind das A und O

Keywords sind nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der SEO-Arbeit, sie sind aber bei Weitem nicht mehr so zentral wie früher. Früher wurden oft separate Seiten für jedes einzelne Keyword angelegt, was nicht mehr notwendig ist, da Google den semantischen Zusammenhang besser versteht. Der Fokus hat sich von einzelnen Keywords hin zu der Behandlung von Themen verschoben. Google ist mittlerweile in der Lage, Suchanfragen in ihrem Kontext zu verstehen und entsprechend relevantere Inhalte anzuzeigen. Es ist wichtig, dass du das berücksichtigst.

10. Die Startseite braucht viel Content

Eine Startseite sollte in erster Linie klar und einladend sein und dem Nutzer sofort vermitteln, worum es geht. Es sollte im Vordergrund stehen, wer du bist, was du tust und was die nächsten Schritte für den Nutzer sein sollten. Die Menge an Text ist nicht entscheidend, sondern die Qualität und die Relevanz für den Nutzer. Die Startseite sollte dem Nutzer keine Fragen hinterlassen und ihn zu den relevanten Inhalten weiterleiten, damit du dein Ziel erreichst.

11. Mehr Seiten bedeuten mehr Traffic

Es ist ein Mythos zu glauben, dass eine größere Anzahl von Seiten automatisch zu mehr Traffic führt. Stattdessen ist es entscheidend, hochwertigen, relevanten und gut strukturierten Content zu liefern. Qualität geht hier ganz klar vor Quantität. Es ist effektiver, wenigen exzellenten Content zu produzieren, der die Suchintention der Nutzer optimal erfüllt, als viele Seiten mit minderwertigen Inhalten zu veröffentlichen, damit du deine Ziele erreichst.

12. Bilder müssen nicht optimiert werden

Die Optimierung von Bildern spielt eine wesentliche Rolle für die Performance und Sichtbarkeit deiner Website. Nicht-optimierte Bilder können die Ladegeschwindigkeit erheblich beeinträchtigen und somit die Nutzererfahrung negativ beeinflussen. Die Bildoptimierung umfasst auch die Dateigröße, das richtige Format, die Bild-Sitemap und die Optimierung des Alt-Textes. Durch eine gute Bildoptimierung kannst du auch in der Google Bildersuche besser gefunden werden.

13. Videos müssen nicht optimiert werden

Auch wenn YouTube eine Videoplattform ist, ist diese ebenfalls eine Suchmaschine. Um hier besser gefunden zu werden, ist es wichtig, dass du die Videos für YouTube optimierst. Die Optimierung umfasst zum Beispiel: einen aussagekräftigen Videotitel und eine Beschreibung, die richtige Kategorisierung und das Hinzufügen von relevanten Tags. Auch das Video Thumbnail und eine SRT-Datei für Untertitel helfen bei der Optimierung deiner Videos.

14. Keywords mit geringem Suchvolumen lohnen sich nicht

Keywords mit geringem Suchvolumen können ein großes Potenzial für Conversions besitzen, da sie oft spezifischer sind. Gerade diese Keywords können für eine bestimmte Zielgruppe, die du erreichen möchtest, sehr lukrativ sein. Die bekannten SEO-Tools zeigen das Suchvolumen nur ungenau an, daher solltest du dich nicht zu sehr darauf verlassen. Oftmals werden diese Keywords von SEOs in Nischen für die Optimierung verwendet.

15. Lange Texte ranken besser

Die Länge eines Textes ist kein direkter Rankingfaktor für Google. Entscheidend ist vielmehr die Qualität, Relevanz und die Nutzererfahrung. Ein langer Text, der nur viele Wörter aneinanderreiht, kann schnell langweilig werden, während ein kurzer, prägnanter Text die Suchintention besser erfüllt. Google achtet eher darauf, wie gut ein Nutzer mit einem Text interagiert und ob die Suchintention auch erfüllt wurde. Das solltest du beachten.

16. Meta-Beschreibungen haben großen Einfluss

Die Meta-Beschreibung wird in den Suchergebnissen als kurzer Text unter dem Seitentitel angezeigt, der die Seite beschreibt. Jedoch hat die Meta-Beschreibung keinen direkten Einfluss auf das Ranking einer Seite. Trotzdem solltest du die Meta-Beschreibung nicht außer Acht lassen, da diese die Klickrate verbessern kann. Auch bei dem Teilen auf Social Media werden Meta-Beschreibungen angezeigt, die du optimieren solltest.

17. Page Speed ist unwichtig

Die Geschwindigkeit deiner Website, auch Page Speed genannt, ist ein bestätigter Rankingfaktor für Google. Besonders mit dem Fokus auf die Core Web Vitals sollte dieser Faktor nicht vernachlässigt werden. Eine schnelle Ladezeit verbessert die Nutzererfahrung und signalisiert Google, dass deine Website gut optimiert ist. Google bewertet Websites mit hoher Ladegeschwindigkeit besser, besonders wenn die Inhalte ansonsten gleichwertig sind. Es ist wichtig, dass du diesen Aspekt beachtest.

18. Viele Links sind besser als wenige qualitative Links

Die Anzahl der Backlinks ist nicht alles. Gerade bei der Suchmaschinenoptimierung wird die Qualität den Quantität bevorzugt. Ein Link von einer Seite mit hoher Domain-Autorität ist wertvoller als viele Links von Seiten mit geringerer Qualität. Backlinks werden von Google wie eine Empfehlung für deine Website betrachtet. Daher ist es wichtig, dass die Backlinks auch von vertrauenswürdigen Quellen stammen. 

19. Man sollte nicht zu externen Websites verlinken

Viele scheuen sich davor, in ihren Inhalten zu externen Websites zu verlinken, da sie denken, das würde der eigenen Seite schaden. Das ist jedoch ein Mythos, denn das Verlinken zu anderen Quellen kann einen Mehrwert für die Nutzer darstellen. Es ist nicht notwendig, diese Links als solche zu kennzeichnen, sofern diese natürlich entstanden sind. Wenn es sich jedoch um gekaufte Links oder Links zu nutzergenerierten Inhalten handelt, müssen diese gemäß den Google-Richtlinien gekennzeichnet werden. 

20. Gute UX ist nur ein Bonus

Die Nutzerfreundlichkeit (UX) ist ein entscheidender Faktor für das Ranking deiner Website in den Suchergebnissen. Google hat das Ziel, Nutzern die besten und relevantesten Ergebnisse zu liefern, daher spielen die User-Signale eine Rolle. Eine gute UX zeichnet sich unter anderem durch eine schnelle Ladezeit, eine geringe Absprungrate, lange Verweildauer und viele Seitenaufrufe aus. Wenn Nutzer eine positive Erfahrung auf deiner Seite haben, wird das von Google auch entsprechend positiv bewertet. 

21. Es gibt nur einen Weg zum Erfolg mit SEO

Viele denken, dass es einen einzigen richtigen Weg gibt, um mit Suchmaschinenoptimierung erfolgreich zu sein. Das ist jedoch nicht der Fall. Es gibt viele Wege, um eine Website zu optimieren, und nicht jeder Weg funktioniert für jede Website. Entscheidend ist, eine Strategie zu entwickeln, die zu dem jeweiligen Unternehmen und dessen Zielgruppe passt. Und vor allem ist wichtig, dass der Fokus auf der Suchintention der Nutzer liegt, damit du deine Ziele erreichst.

Und ein neuer Mythos: Google rankt keine KI-Inhalte

Seit der Verbreitung von großen Sprachmodellen wie ChatGPT halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Google keine Inhalte rankt, die von KI-Modellen geschrieben wurden. Das ist jedoch nicht der Fall, denn Google bewertet Inhalte anhand ihrer Qualität und Relevanz. Es ist nebensächlich, ob diese von Menschen oder von KI-Systemen verfasst wurden. Solange die Texte hochwertig und informativ sind, hat dies keinen negativen Einfluss auf das Ranking der Seite. Das bedeutet, dass Google weiterhin auf E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) achtet.