Über den Autor
Alex ist Partner bei UnitedAds, einer führenden Digitalmarketing-Agentur.
Mit fast zwei Jahrzehnten Branchenerfahrung hat er sich zu einer anerkannten Autorität in der Entwicklung wirkungsvoller Kampagnen entwickelt, die das Geschäftswachstum vorantreiben.
Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) einer Website hängt nicht nur von Inhalten und Backlinks ab, sondern auch vom verwendeten System. Unterschiedliche Content-Management-Systeme (CMS) und Shopsysteme bieten verschiedene Funktionen und Herausforderungen für SEO-Profis. In diesem Artikel beleuchten wir, worauf fortgeschrittene Nutzer bei der SEO-Optimierung der gängigsten CMS und Shops achten sollten.
Dabei betrachten wir sowohl technische SEO-Aspekte – wie Crawling, Seitenstruktur, Ladezeiten, Indexierung und strukturierte Daten – als auch inhaltliche Optimierungen – wie Content-Struktur, Metadaten und interne Verlinkung. Für jedes System geben wir konkrete Handlungsempfehlungen und Strategien, um das Beste aus der Plattform herauszuholen.
SEO für Content-Management-Systeme (CMS)
1. WordPress: Der universelle SEO-Champion für Blogs und Websites
WordPress ist das weltweit meistgenutzte CMS und gilt als SEO-freundlich in der Basis. Es bringt von Haus aus sauberen HTML-Code und gut strukturierte Inhalte mit, was eine solide Grundlage für SEO schafft. Dennoch ist zusätzliche Optimierung notwendig, um Top-Rankings zu erreichen. Fortgeschrittene Anwender nutzen meist Plugins und individuelle Anpassungen, um WordPress technisch und inhaltlich zu perfektionieren.
Empfohlene SEO-Strategien für WordPress:
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SEO-Plugin einsetzen: Installieren Sie ein hochwertiges SEO-Plugin wie Yoast SEO, Rank Math oder All in One SEO. Diese Tools ermöglichen die einfache Pflege von Meta-Titles, Meta-Descriptions, Canonical-Tags und erzeugen automatisch XML-Sitemaps. Zudem bieten sie oft Snippet-Vorschauen und Content-Analysen, die bei der Optimierung helfen.
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Sprechende Permalinks aktivieren: Stellen Sie unter Einstellungen → Permalinks sicher, dass “sprechende” URLs verwendet werden (z.B. auf Basis des Beitragsnamens). Kurze, aussagekräftige URLs erleichtern Nutzern und Suchmaschinen das Verständnis des Seiteninhalts.
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Duplicate Content vermeiden: WordPress erzeugt u.U. Duplicate Content durch Kategorieseiten, Tags oder Paginierung. Beugen Sie vor, indem Sie z.B. Tag-Seiten, Archivseiten ohne eigenen Wert oder Suchergebnisseiten noindex setzen. Nutzen Sie Canonical-Tags (die viele SEO-Plugins automatisch hinzufügen), um Suchmaschinen auf die Hauptversion eines Inhalts zu verweisen.
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Pagespeed optimieren: Beschleunigen Sie WordPress durch Caching-Plugins (etwa WP Rocket oder W3 Total Cache), Bildoptimierung und ein schlankes Theme. Schnelle Ladezeiten verbessern die User Experience und das Ranking (PageSpeed fließt als Signal ins Ranking ein). Achten Sie auch auf mobile Optimierung – zum Glück sind die meisten modernen WordPress-Themes responsiv.
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Strukturierte Daten implementieren: Ergänzen Sie – entweder manuell im Theme oder via Plugin – strukturierte Daten (Schema.org) für wichtige Inhaltstypen. Für Blogposts sind z.B. Artikel-Markups sinnvoll; für eventuelle Produktseiten mit WooCommerce (siehe unten) Produkt-Markup. Dadurch können erweiterte Suchergebnis-Features (Rich Snippets) erzielt werden.
2. TYPO3: Der Profi für skalierbare SEO-Projekte
TYPO3 ist ein mächtiges, enterprise-fähiges CMS. Ab Version 9 sind viele SEO-Funktionen direkt im Kern integriert. Das bedeutet, Redakteure können ohne zusätzliche Erweiterungen Meta-Daten pflegen, Canonical-URLs setzen und sprechende URLs erzeugen. TYPO3 bietet sogar ein eigenes SEO-Modul (EXT:seo) mit Feldern für Titel, Beschreibung, Canonical und Sitemap-Generierung. Dennoch erfordert TYPO3-SEO eine durchdachte Konfiguration und Nutzung der vorhandenen Features.
Empfohlene SEO-Strategien für TYPO3:
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Metadaten im SEO-Modul pflegen: Nutzen Sie den Reiter “SEO” im Seitenmodul, um für jede Seite einen prägnanten Meta-Title und eine Meta-Description zu hinterlegen. Relevante Keywords an Anfang der Meta-Texte erhöhen die Sichtbarkeit und Klickrate. Beispiel: Statt „Willkommen – Startseite“ einen spezifischen Titel wie „Hotel XYZ – Luxushotel in München | Jetzt buchen“.
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Sprechende URLs konfigurieren: Stellen Sie sicher, dass für alle Seiten lesbare URL-Pfade verwendet werden. In aktuellen TYPO3-Versionen übernimmt das der Site-Management-Bereich (Route Enhancers). Vermeiden Sie kryptische Parameter in URLs. Eine klare Seitenstruktur spiegelt sich idealerweise auch in den URLs wider (z.B.
/leistungen/webdesign
statt/?id=12
). -
Canonical Tags verwenden: Bei gleichem Inhalt auf mehreren URLs (etwa durch Seitenteiler oder Druckversionen) setzen Sie Canonical-URLs. TYPO3 erlaubt das pro Seite im SEO-Reiter. So signalisieren Sie Google die bevorzugte Seite und vermeiden interne Duplicate-Content-Probleme.
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XML-Sitemap einsetzen: Generieren Sie eine aktuelle XML-Sitemap aller wichtigen Seiten (EXT:seo bietet dies out-of-the-box). Binden Sie die Sitemap in der robots.txt ein, damit Suchmaschinen sie finden. Dies erleichtert den Crawlern die Indexierung aller Unterseiten.
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Strukturierter Content und Open Graph: TYPO3 begünstigt strukturierte Inhaltspflege – nutzen Sie Überschriftenhierarchien korrekt (H1, H2, …) und strukturieren Sie Inhalte semantisch. Ergänzen Sie auch Open Graph und Twitter Card Tags für eine optimale Darstellung bei Social Shares. Für schema.org-Strukturdaten gibt es Erweiterungen oder man kann im TypoScript/Fluid-Template entsprechende JSON-LD Snippets hinterlegen.
3. Joomla!: Solide SEO-Leistung für kleinere bis mittlere Projekte
Joomla hat sich in den letzten Versionen deutlich in Sachen SEO verbessert. Joomla 5 bietet praktisch alle wichtigen Onpage-SEO-Einstellungen schon im Kern an. In der Konfiguration lassen sich suchmaschinenfreundliche URLs aktivieren, Meta-Tags setzen und Duplicate Content weitgehend verhindern. Zudem ist Joomla 4/5 out of the box sehr performant, was für gute PageSpeed-Werte sorgt. Dennoch sollten auch hier Erweiterungen und manuelle Optimierung genutzt werden, um das Maximum herauszuholen.
Empfohlene SEO-Strategien für Joomla:
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SEO-Einstellungen aktivieren: Gehen Sie in der globalen Konfiguration auf den Tab “Site” und aktivieren Sie Search Engine Friendly URLs sowie URL-Rewrite (erfordert ggf. die Umbenennung der htaccess-Datei). Damit entfernt Joomla z.B.
index.php
aus der URL und schafft lesbare Pfade. Deaktivieren Sie auch die Option, ID-Nummern in URLs anzuzeigen, sofern möglich, um „saubere“ URLs zu erhalten. -
Meta-Tags pro Seite/Beitrag setzen: Joomla erlaubt im Beitrags-Manager und bei Menüpunkten das Hinterlegen von individuellen Meta-Descriptions und Page Titles. Nutzen Sie das, um jedem wichtigen Inhalt einen einzigartigen, keyword-optimierten Title und Description zu geben. So steigern Sie die Relevanz und Klickwahrscheinlichkeit in den SERPs.
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Canonical & Redirects: Verwenden Sie Joomla’s integrierte Möglichkeit, einen Canonial Link pro Menüpunkt/Beitrag zu definieren (verfügbar seit Joomla 3.9+). Dies ist nützlich, falls ein Artikel über mehrere Menüpfade erreichbar ist – der Canonical sollte auf die bevorzugte URL zeigen, um doppelten Inhalt zu konsolidieren. Joomla’s Redirect-Komponente hilft zudem, veraltete URLs per 301 umzuleiten.
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SEO-Erweiterungen erwägen: Während Joomla viele SEO-Funktionen mitbringt, gibt es Extensions, die den Funktionsumfang erweitern. Besonders bekannt ist sh404SEF (für URL-/Meta-Kontrolle) sowie moderne Plugins wie Route66, das Joomla um Funktionen ähnlich Yoast SEO erweitert. Route66 bietet z.B. Snippet-Vorschau, Keyword-Fokus und automatische Sitemaps. Fortgeschrittene Nutzer können solche Erweiterungen einsetzen, um effizienter zu arbeiten.
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Performance und Struktur: Joomla ist von sich aus schnell (wie erwähnt, Joomla 5 erreichte ~93/100 im mobilen PageSpeed ohne Tweaks). Achten Sie dennoch auf optimierte Templates – ein schlecht programmiertes Template kann die Ladezeit ausbremsen. Nutzen Sie Joomla-Caching und ggf. CDN-Integration. Inhaltlich strukturieren Sie Artikel mit Überschriften und nutzen Joomla-Kategorien, um thematisch verwandte Inhalte zu gruppieren. Interne Verlinkung, etwa durch Joomla’s “Verwandte Beiträge”-Modul, hilft Nutzern und Suchmaschinen, weitere passende Inhalte zu finden.
4. Drupal: SEO für komplexe Content-Strukturen
Drupal ist ein flexibles, entwicklerorientiertes CMS, das strukturierte Inhalte in den Vordergrund stellt. SEO in Drupal erfordert den gezielten Einsatz von Modulen, da der Core nur Basisfunktionen bietet. Mit den richtigen Modulen lässt sich Drupal aber sehr SEO-freundlich gestalten – es gilt fast: für jedes Problem gibt es ein Modul. Wichtig sind insbesondere URL-Aliases, Meta-Tags und Performance-Einstellungen.
Empfohlene SEO-Strategien für Drupal:
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Pathauto für sprechende URLs: Installieren und konfigurieren Sie das Modul Pathauto, um automatisch lesbare URL-Aliasse zu generieren (z.B. aus Titel und Kategorie). Standard-Drupal-URLs enthalten Node-IDs (z.B.
/node/123
), was unvorteilhaft ist. Mit Pathauto können Muster definiert werden (etwa/blog/[node:title]
), sodass URLs sofort SEO-freundlich sind. -
Metatag-Modul nutzen: Für Meta-Titles, Descriptions, OG-Tags etc. ist das Metatag-Modul unerlässlich. Es ermöglicht das Anlegen von Meta-Vorlagen pro Inhaltstyp oder Taxonomie und das individuelle Überschreiben bei Bedarf. Dadurch stellen Sie sicher, dass jede Seite mit relevanten Meta-Informationen ausgestattet ist.
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XML-Sitemap bereitstellen: Das Modul Simple XML Sitemap (oder XMLSitemap) erstellt eine Sitemap aller Inhalte. Stellen Sie ein, welche Inhaltstypen inkludiert werden sollen (z.B. nur Seiten, Artikel, Produkte – aber keine internen Suchen oder Benutzerprofile). Aktualisieren Sie die Sitemap regelmäßig oder lassen Sie Drupal dies automatisch tun, damit neue Inhalte schnell indexiert werden.
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Canonical & hreflang: Mit Metatag können auch Canonical-Links gesetzt werden. Insbesondere bei mehrsprachigen Drupal-Seiten ist es wichtig, hreflang-Links für Sprachversionen zu definieren (was Drupal’s Internationalization bzw. Language Modul in Kombination mit Metatag erlaubt). So vermeiden Sie Duplicate Content über Sprachvarianten und weisen Google die Entsprechungen korrekt zu.
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Caching und Geschwindigkeit: Aktivieren Sie das eingebaute Seiten- und Block-Caching. Nutzen Sie zudem ggf. AdvAgg (Advanced Aggregation) für optimiertes Zusammenfassen/Minifizieren von CSS/JS. Schnelle Ladezeiten sind auch bei Drupal erreichbar – häufig wird ein Reverse-Proxy (Varnish) vorgeschaltet oder ein CDN genutzt, um die Time-to-First-Byte zu senken.
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Strukturierte Daten via Schema.org-Modul: Für erweiterte SEO können Module wie Schema.org Metatag genutzt werden, um strukturierte Daten (etwa BlogPosting, Event, Recipe etc.) in den Code zu integrieren. Alternativ lässt sich mit benutzerdefinierten Twig-Templates JSON-LD ausgeben. Nutzen Sie diese Möglichkeiten, um Rich Snippets zu erzielen (z.B. Sternebewertungen, Rezepte mit Kochzeit, Veranstaltungen mit Datum).
5. Contao: SEO-Freundlichkeit mit schlankem Aufbau
Contao ist ein in Deutschland verbreitetes CMS, das als SEO-freundlich gilt, wenn es richtig eingerichtet wird. Viele SEO-Einstellungen sind hier ”im Kleinen” pro Seite konfigurierbar, und es gibt Erweiterungen zur Unterstützung. Contao erzeugt ansprechende URLs (mit Seitennamen) und bietet für jede Seite Eingabefelder für Seitentitel und Beschreibung. Dennoch sollte man einige Dinge manuell optimieren.
Empfohlene SEO-Strategien für Contao:
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Seitentitel und Beschreibung setzen: Im Contao-Seitenbaum kann man für jede Seite einen Titel für das Browserfenster (Title-Tag) und eine Beschreibung definieren. Füllen Sie diese Felder stets mit unique und keyword-optimierten Texten aus. Da Contao keinen globalen Template-Mechanismus für Meta-Title hat, ist per Seite Sorgfalt gefragt.
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URL-Struktur optimieren: Contao generiert aus dem Seitenalias die URL. Verwenden Sie kurze, prägnante Aliase, die den Inhalt wiedergeben (z.B.
leistungen-webdesign
stattpage123
). Vermeiden Sie Umlaute und Sonderzeichen (Contao wandelt zwar vieles automatisch um, aber manuell kann man unschöne Konstrukte vermeiden). Aktivieren Sie zudem den URL-Suffix “.html” nur wenn nötig – aus SEO-Sicht sind reine Pfade oft schöner, aber das ist Geschmackssache. -
Weiterleitungen und 404-Handling: Verschiebt sich die Seitenstruktur, nutzen Sie Contao’s internes Weiterleitungs-Management (seit Contao 4 vorhanden) oder die htaccess, um alte URLs via 301 auf neue zu leiten. Nichts ist schlechter für SEO als viele 404-Fehler.
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Contao-SEO-Extensions nutzen: Es gibt Plugins wie pdir SEO Bundle oder contao-seo-serp-preview, die hilfreiche Funktionen bieten – z.B. eine Snippet-Vorschau oder Bulk-SEO-Einstellungen. Prüfen Sie, ob solche Erweiterungen für Ihr Projekt Mehrwert liefern, insbesondere wenn Sie viele Seiten verwalten.
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Content und Struktur: Schreiben Sie qualitativ hochwertige Inhalte und nutzen Sie Contao-Artikel, um längere Seiten zu strukturieren (Überschriften-Elemente, Absätze, Listen etc.). Pflegen Sie Bilder-SEO, indem Sie für jedes Bild einen aussagekräftigen Dateinamen sowie ALT-Texte vergeben – Contao bietet im Dateimanagement entsprechende Felder dafür. Intern können Sie mittels Contao-Navigation oder Teaser-Listen weitere Verlinkungen setzen, um Nutzer durch die Seite zu führen.
6. Craft CMS: Flexibilität und Performance für modernes SEO
Craft CMS ist ein modernes, Entwickler-fokussiertes CMS, das für seine Flexibilität geschätzt wird. SEO wird hier vor allem durch Custom Fields und Plugins umgesetzt, da Craft keine “eingebaute” SEO-Suite hat. Der Vorteil: Sie können das SEO-Verhalten sehr fein steuern und auf die Bedürfnisse zuschneiden. Der Nachteil: Man muss die wichtigsten Maßnahmen selbst implementieren (oder Plugins verwenden).
Empfohlene SEO-Strategien für Craft CMS:
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SEOmatic Plugin nutzen: Die wohl populärste Lösung ist das Plugin SEOmatic. Es bietet ein umfassendes SEO-Framework innerhalb von Craft, inklusive Verwaltung von Meta-Tags, Sitemaps, strukturierten Daten und Social Media Previews. SEOmatic erspart es, alles manuell zu codieren, und stellt Best Practices ”out of the box” bereit.
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Eigene SEO-Felder anlegen: Alternativ oder ergänzend kann man eigene Felder für SEO anlegen (z.B. seoTitle, seoDescription pro Eintrag). Diese kann man im Template priorisiert ausgeben (wenn gefüllt, sonst Fallback zum normalen Titel). So behalten Redakteure die Kontrolle über Suchmaschinentexte.
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Templates für Metadaten einrichten: Craft ermöglicht es, im Layout-Template globale Meta-Tags zu definieren. Nutzen Sie das, um etwa den title dynamisch zusammenzusetzen (z.B. {% if entry.seoTitle %}{{ entry.seoTitle }}{% else %}{{ entry.title }}{% endif %} – Meine Website), Meta-Descriptions einzubinden und siteweite Canonical-Logik zu implementieren.
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URL-Struktur durch Sections: In Craft werden URLs durch Sections (Channels, Strukturen) bestimmt. Planen Sie hier SEO-gerecht: z.B. eine Section “Blog” mit URL-Präfix /blog/ für Beiträge. Craft generiert saubere URLs basierend auf der Eintragsstruktur. Achten Sie darauf, Einträge sinnvoll zu verschachteln (z.B. bei hierarchischen Seiten), um logische URL-Pfade zu erhalten.
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Performance optimieren: Craft kann auf PHP-Ebene cachen (Template-Caching) und unterstützt Static Caching. Für SEO ist das wichtig, um schnelle Antwortzeiten zu gewährleisten. Nutzen Sie außerdem Bildtransforms von Craft, um responsive und optimierte Bilder auszuliefern. Da Craft relativ schlank ist, hängt viel von Ihrer Umsetzung und dem Hosting ab – behalten Sie Core Web Vitals im Blick.
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Strukturierte Daten in Templates: Mit Twig-Templates lassen sich leicht JSON-LD Snippets ausgeben. Sie können manuell Schema.org-Markup je nach Entry-Type ausspielen (z.B. Event Schema für Veranstaltungen). SEOmatic übernimmt dies allerdings auch automatisch für viele gängige Schemas.
7. HubSpot CMS: Die Komplettlösung für Content und SEO aus einer Hand
HubSpot CMS (Teil der HubSpot All-in-One-Marketingplattform) richtet sich vor allem an Inbound-Marketing und B2B-Websites. Es zeichnet sich durch eingebaute SEO-Empfehlungen und Analysetools aus. HubSpot ist von Grund auf SEO-freundlich konzipiert und bietet u.a. automatische SSL, schnelle Auslieferung über ein CDN und integrierte SEO-Checks für Seiten. Für SEO-Profis ist HubSpot interessant, weil es technische Aspekte abnimmt, aber genügend Spielraum für Content-Optimierung lässt.
Empfohlene SEO-Strategien für HubSpot CMS:
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SEO-Empfehlungen nutzen: HubSpot hat ein eigenes SEO-Tool, das alle Seiten crawlt und Optimierungsvorschläge gibt (z.B. fehlende Meta-Description, zu lange Titel, fehlende Alt-Texte). In der Content-Editor-Oberfläche sieht man Hinweise („SEO recommendations“). Nehmen Sie diese ernst und arbeiten Sie sie ab, um eine saubere Onpage-Basis zu haben.
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Themencluster und Content-Strategie: HubSpot propagiert das Konzept der Topic Clusters (Themencluster mit Pillar- und Cluster-Content). Aus SEO-Sicht sollten Sie diese Strategie umsetzen: Erstellen Sie zentrale Pillar Pages zu Ihren Hauptthemen und verlinken Sie darauf viele spezifische Blogposts (Cluster). HubSpot-Tools helfen bei Planung und internem Verlinken. So entsteht eine starke thematische Struktur, die Suchmaschinen als Autorität werten.
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Meta und Strukturdaten anpassen: In HubSpot kann man pro Seite/Beitrag Meta-Tags festlegen. Nutzen Sie das für optimierte Snippets. Die Plattform generiert außerdem automatisch eine Sitemap und setzt Canonical-Tags sinnvoll. Prüfen Sie aber bei ungewöhnlichen Seiten (z.B. Landingpages mit URL-Parametern), ob ein Canonical manuell gesetzt werden muss. Strukturierte Daten können über das Einfügen von JSON-LD-Code in Seitenvorlagen ergänzt werden – hierfür muss man ins Template (HubL-Code) eingreifen.
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Performance & Mobilfreundlichkeit: HubSpot hostet Ihre Seiten auf seiner Infrastruktur, die i.d.R. sehr schnell ist und global per CDN verteilt. Trotzdem sollten Sie auf Bildgrößen, Lazy Loading und moderates Einbinden externer Skripte achten, um die Ladezeit minimal zu halten. HubSpot-Seiten sind alle responsive (je nach verwendetem Theme), was Google’s Mobile-First-Index entgegenkommt. Führen Sie gelegentlich PageSpeed-Insights-Checks durch; wenn nötig, optimieren Sie die HTML-Struktur im Template oder die Reihenfolge der Ressourcen.
- Analytics nutzen: Ein Vorteil des HubSpot CMS sind die detaillierten SEO-Analytics. Nutzen Sie diese Berichte (z.B. zu organischem Traffic, Keyword-Rankings, Click-Through-Rates), um Ihre SEO-Maßnahmen datenbasiert zu steuern. So können Sie z.B. identifizieren, welche Inhalte gut ranken und welche einer Überarbeitung bedürfen (Content Recycling, bessere interne Verlinkung etc.).
8. Wix: Intuitive SEO für Einsteiger und schnelle Ergebnisse
Wix ist ein populärer Website-Baukasten, der früher einen schlechten SEO-Ruf hatte, aber inzwischen erhebliche Verbesserungen vorweist. Technisch hat Wix viele SEO-Features nachgerüstet: saubere URLs ohne Hash (#
), editierbare Seitentitel und Beschreibungen, automatische Mobile-Optimierung und Ladezeiten-Optimierungen. Für fortgeschrittene Nutzer gibt es sogar Möglichkeiten, benutzerdefinierten Code (z.B. für strukturierte Daten) einzufügen. Dennoch bleibt Wix in mancher Hinsicht weniger flexibel als Open-Source-CMS.
Empfohlene SEO-Strategien für Wix:
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Wix SEO Wiz verwenden: Wix bietet ein eingebautes Tool namens “SEO Wiz”, das Schritt-für-Schritt Anleitungen zur Optimierung der Seite gibt. Es hilft bei grundlegenden Einstellungen wie Seitentitel, Meta-Description, Alt-Texten und der Indexierung. Für Einsteiger nützlich, sollten Profis es zumindest einmal durchlaufen, um nichts Elementares zu übersehen.
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Seitentitel & Descriptions manuell optimieren: Gehen Sie jede Seite und jeden Beitrag durch und passen Sie den SEO-Titel und die Beschreibung im Wix-Editor an. Wix ermöglicht das unter „Seiten-SEO“. Nutzen Sie relevante Keywords, halten Sie die Länge ein und vermeiden Sie Duplication. Standardmäßig setzt Wix oft Seitennamen und Site-Name – das ist nicht immer optimal, daher lieber custom gestalten.
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Überschriften und Content-Struktur: In Wix können Überschriften H1–H6 formatiert werden. Achten Sie darauf, pro Seite nur eine H1 (den Haupttitel) zu haben und Inhalte mit H2/H3 zu strukturieren. Obwohl es ein visueller Editor ist, spielt der semantische Aufbau im Hintergrund eine Rolle für SEO. Platzieren Sie wichtigen Content (Text, Bilder mit Alt) möglichst weit oben auf der Seite.
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Structured Data via Custom Code: Für Fortgeschrittene bietet Wix die Möglichkeit, eigenen Code im
head
oder an der Seite einzufügen (über die Entwicklungsfunktion “Velo” oder im SEO-Einstellungen-Bereich). Nutzen Sie das, um z.B. JSON-LD für Organisation, LocalBusiness oder Produkte hinzuzufügen, falls relevant. Out of the box liefert Wix hier wenig, aber man kann es manuell ergänzen. -
Performance im Blick behalten: Wix-Seiten können durch viele Widgets oder Apps schwerfällig werden. Laden Sie nur nötige Elemente und aktivieren Sie die Bildoptimierungs-Features (Wix liefert Bilder schon optimiert und mit WebP aus, wenn aktiv). Testen Sie Ihre Seite mit PageSpeed Insights. Wenn die Werte unzureichend sind, überlegen Sie, auf Animationen, Videos oder Chat-Widgets zu verzichten, die nicht zwingend nötig sind, um den Core Web Vitals zu genügen.
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Indexierung kontrollieren: Prüfen Sie nach Veröffentlichung Ihre Wix-Seite mit der Google Search Console. Wix erzeugt automatisch eine Sitemap (
/sitemap.xml
) und eine robots.txt. Diese blockiert z.B. oft bestimmte technische URLs oder Seiten. Stellen Sie sicher, dass alle Ihre wichtigen Seiten indexierbar sind (nicht versehentlich auf “nicht indexieren” gestellt). Wix hat hierfür in den SEO-Einstellungen einer Seite einen Schalter. Für Online-Shops (Wix eCommerce) und Blog-Bereiche generiert Wix oft zusätzliche Seiten – z.B. Tag-Seiten – überlegen Sie, ob diese in Google erscheinen sollen oder noindex sein sollten.
9. Squarespace: Elegante Websites mit unkomplizierter SEO
Squarespace, ähnlich wie Wix, ist ein gehosteter Baukasten, der Wert auf Design legt. SEO-technisch bietet Squarespace Grundfunktionen wie benutzerdefinierte Titel/Descriptions, automatische Sitemap, SSL und mobile Anpassung. Viele technische Einstellungen bleiben jedoch verborgen, was für Profis Einschränkungen bedeuten kann. Dennoch lassen sich auch auf Squarespace Websites erfolgreich optimieren, wenn man die vorhandenen Mittel ausschöpft.
Empfohlene SEO-Strategien für Squarespace:
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Seitentitel & Beschreibungen bearbeiten: Gehen Sie in der Seitenverwaltung auf SEO für jede Seite und optimieren Sie die Texte. Squarespace fügt oft automatisch den Seitennamen und Website-Namen zusammen – übersteuern Sie das, wenn nötig, um suchmaschinenfreundliche, klickstarke Titles zu haben. Auch Blog-Beiträge haben ein SEO-Feld, das Sie ausfüllen sollten (ansonsten nimmt er evtl. den Anfang des Posts als Description).
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Überschriften und Layout: Nutzen Sie die Stiloptionen, um echte Überschriftenelemente einzusetzen (nicht nur optisch größeren Text). Squarespace-Templates sind meist semantisch okay, aber wenn Sie z.B. einen Textblock optisch hervorheben wollen, nutzen Sie lieber die vorgesehene Überschriftenformatierung für H2/H3 etc. Dadurch bleibt der Code sauber für Google.
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Bilder-SEO: Laden Sie Bilder in angemessener Größe hoch (Squarespace skaliert zwar, aber große Originale verlangsamen den Upload). Vergeben Sie jedem Bild einen Dateinamen mit Schlüsselwörtern und füllen Sie die Bild-Beschreibung aus – diese wird als Alt-Attribut genutzt. So können Ihre Bilder auch in der Google Bildersuche auftauchen und tragen zu SEO bei.
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Strukturierte Daten via Code Injection: In den Einstellungen bietet Squarespace die Möglichkeit, Code in den
head
oder vor/body
einzufügen (Code Injection). Sie können hier z.B. JSON-LD für Organisation oder BreadcrumbList einbinden, um Rich Results zu erhalten. Teilweise fügen neuere Squarespace-Themes automatisch Breadcrumb-Markup ein, aber Product-Schema oder Ähnliches müsste man selbst hinzufügen (insbesondere relevant, falls Squarespace Commerce genutzt wird). -
Blog und interne Verlinkung: Viele Squarespace-Seiten nutzen den Blog für Content-Marketing. Stellen Sie sicher, dass Sie im Blog Kategorien und Tags sinnvoll einsetzen – übertreiben Sie es nicht mit Dutzenden Tags pro Beitrag, sondern fokussieren. Nutzen Sie in Blogartikeln interne Links zu Ihren Hauptseiten oder älteren Beiträgen, um Linkjuice intern zu verteilen. Squarespace hat kein Plugin-System, also müssen Sie händisch darauf achten, aber es lohnt sich für SEO.
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Ladezeit optimieren: Wählen Sie ein performantes Theme und vermeiden Sie zu viele externe Scripts (z.B. unnötige Schriftarten oder Einbettungen). Da man den Backend-Code nicht ändern kann, bleibt nur die Content-Ebene: halten Sie die Startseite schlank (nicht alle Inhalte auf eine lange Page packen), nutzen Sie Unterseiten. Testen Sie mit dem eingebauten Squarespace Analytics, dort gibt es auch Hinweise zur Website-Geschwindigkeit.
10. Jimdo: Einfache SEO-Maßnahmen für kleine Projekte
Jimdo ist ein einfacher Website-Baukasten, oft von kleinen Unternehmen genutzt. In Sachen SEO ist Jimdo weniger umfangreich als Wix oder Squarespace, aber die wichtigsten Basics sind da: Man kann Titel und Description anpassen, Alt-Texte setzen und erhält eine mobilfähige Seite. Für SEO-Profis stößt Jimdo aber schnell an Grenzen, da etwa kein Zugriff auf den Quellcode besteht und nur begrenzte Funktionen erweiterbar sind.
Empfohlene SEO-Strategien für Jimdo:
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Upgrade für SEO-Funktionen: Jimdo bietet in höheren Paketen erweiterte SEO-Optionen. Stellen Sie sicher, dass Sie einen Tarif nutzen, der das Bearbeiten von Meta-Tags, URLs etc. erlaubt (im kostenlosen Basis-Paket sind viele SEO-Features eingeschränkt). Diese Investition ist nötig, um überhaupt technischen Einfluss zu haben.
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Individuelle Seitentitel vergeben: Bearbeiten Sie in Jimdo (Creator) für jede Seite den Seitentitel und die Seitenbeschreibung im SEO-Bereich. Verwenden Sie dabei relevante Keywords und eindeutige Formulierungen je Seite. Jimdo neigt dazu, automatisch den Seitennamen zu nehmen; optimieren Sie das manuell.
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Kurze URLs durch Seitennamen: Die URL generiert Jimdo aus dem Seitennamen. Wählen Sie daher kurze, prägnante Seitennamen. Vermeiden Sie Umlaute (ä,ö,ü) – schreiben Sie stattdessen ae/oe/ue, da die URL sonst Sonderzeichen enthält oder unschön codiert wird. Beispiel: Seite heißt „Über Uns“, URL wird
/ueber-uns
. -
Content und Überschriften: Schreiben Sie auch bei Jimdo hochwertig. Nutzen Sie Texte, die Ihre Keywords natürlich enthalten. Verwenden Sie im Texteditor die Überschrift-Formate für H1/H2 etc. Üblicherweise setzt Jimdo den Seiten-Titel als H1. Weitere Zwischenüberschriften können Sie als H2 definieren. Das hilft der Struktur und Lesbarkeit.
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Keine Plugins, aber Workarounds: Jimdo erlaubt keine klassischen SEO-Plugins, aber Sie können manche Dinge manuell erledigen. Z.B. fügen Sie selbst einen Google Maps iframe hinzu statt eines Jimdo-Widgets, falls das Widget keinen Alt-Text hat (manchmal bieten native Widgets keine SEO-Attribute). Oder nutzen Sie Custom-HTML-Elemente, um ein kleines Schema.org Markup einzubetten – allerdings sind Kenntnisse nötig und die Möglichkeiten begrenzt.
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Local SEO nutzen: Viele Jimdo-Seiten sind lokale Betriebe. Pflegen Sie daher konsequent Ihre Kontaktdaten im dafür vorgesehenen Bereich (Jimdo hat ein Feld für Adresse/Kontakt). Diese Daten werden von Jimdo in strukturierten Markup (vCard/microdata) ausgegeben, was Local SEO hilft. Ergänzen Sie den Beschreibungstext Ihrer Startseite um Ihre wichtigsten Dienstleistungen und Ortschaften, um lokal besser gefunden zu werden.
11. Ghost: SEO-starker Content-Fokus für Blogger & Publisher
Ghost ist eine Blogging-Plattform, die als moderne Alternative zu WordPress gestartet ist. Sie ist aufs Wesentliche fokussiert – Inhalte. SEO in Ghost ist größtenteils eingebaut: Es generiert sauberen HTML-Code, ist sehr schnell (viele Ghost-Seiten werden statisch oder mit NodeJS ausgeliefert) und hat grundlegende SEO-Felder für Beiträge. Allerdings gibt es deutlich weniger Plugins, man ist auf das angewiesen, was der Core bietet oder was man selbst implementiert.
Empfohlene SEO-Strategien für Ghost:
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Meta-Daten pro Post anpassen: Ghost erlaubt im Editor die Eingabe von SEO-Title und Description pro Beitrag/Seite (SEO settings). Nutzen Sie das bei jedem Post, um einen suchmaschinen-optimierten Snippet-Text zu haben. Wenn Sie nichts eingeben, nimmt Ghost automatisch den Anfang des Posts als Description – was selten ideal ist.
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Struktur des Contents: Als Blogging-System erzwingt Ghost quasi die Verwendung von Überschriften, Absätzen und Medien im Fließtext. Achten Sie also auf eine gute Gliederung Ihrer Artikel (H2/H3 für Unterthemen). Ghost generiert Inhaltsverzeichnisse (TOC) nicht automatisch, aber Sie können bei langen Artikeln manuell eines einfügen – das hilft Nutzern und kann auch in Featured Snippets auftauchen.
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Theme-Optimierungen: Prüfen Sie das verwendete Ghost-Theme auf SEO-Aspekte. Gute Themes enthalten JSON-LD Markups für Artikel (Schema.org Article oder BlogPosting), Navigations-Breadcrumbs etc. Wenn Ihr Theme das nicht hat, können Sie als Entwickler im Theme-Code (Handlebars Templates) solche Markups ergänzen. Ghost Themes sind anpassbar, man sollte diese Chance nutzen, um SEO-Details zu verbessern.
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Amp und strukturierte Daten: Ghost bot mal eine eingebaute AMP-Option für Posts (beschleunigte Mobilseiten), wurde aber in neueren Versionen de-priorisiert. Entscheiden Sie, ob AMP für Sie relevant ist – oft ist Ghost auch ohne AMP schnell genug. Konzentrieren Sie sich lieber darauf, strukturierte Daten gut abzudecken: Artikel-Markup, evtl. author und tags im JSON-LD ausgeben. Ghost hat von sich aus z.B. eine tag list page, dort könnten Sie
BlogPosting
Markups pro Eintrag in der Liste integrieren. -
Social Cards und Schema: Ghost ermöglicht Open Graph und Twitter Card Einstellungen (meist übernimmt es den SEO-Title/Desc und Beitragsbild). Verifizieren Sie Ihre Seiten mit dem Twitter Card Validator und Facebook Debugger, um sicherzugehen, dass alles korrekt gezogen wird. Diese Social-Meta-Tags sind zwar kein SEO-Rankingfaktor, verbessern aber die Klickrate, wenn Ihr Content geteilt wird.
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Schnelligkeit ausnutzen: Ghost hat den Ruf, sehr schnell zu sein, besonders wenn selbst gehostet auf Node.js oder via JAMstack (statik generiert). Nutzen Sie das als Vorteil: eine schnelle Seite rankt besser. Vermeiden Sie daher auch hier unnötige Script-Einbindungen. Ghost liefert jQuery mit – überlegen Sie, ob Sie es wirklich brauchen. Weniger ist mehr. In der Code Injection können Sie zusätzliches Tracking einfügen; begrenzen Sie das auf notwendige Tools (Analytics, ggf. ein Cookie-Banner Script), um Performance nicht zu schmälern.
12. Webflow: SEO-Exzellenz trifft Designfreiheit
Webflow ist ein visuelles Webdesign-Tool, das HTML/CSS/JS generiert – quasi ein Baukasten für Designer mit vollem Codezugriff. SEO-technisch ist Webflow als Plattform sehr leistungsfähig: Nutzer können Code frei editieren, es gibt Felder für SEO-Titel und Beschreibungen, automatische Sitemaps und 301-Redirects im Hosting-Bereich. Webflow kombiniert die Benutzerfreundlichkeit eines Baukastens mit der Flexibilität einer eigenständigen Website.
Empfohlene SEO-Strategien für Webflow:
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Template und Klassen sauber halten: Webflow ermöglicht komplexe Designs, aber achten Sie darauf, semantisch zu bauen. Nutzen Sie Überschriften-Elemente korrekt (Webflow lässt die Wahl von H1–H6 in seinem Editor), verwenden Sie Listen für Aufzählungen und
section/nav
für Layout-Blöcke wenn passend. Je sauberer der generierte Code, desto besser kann Google ihn interpretieren. -
SEO-Einstellungen je Seite: In Webflow hat jede Seite Einstellungen für Title Tag und Meta Description. Befüllen Sie diese für alle wichtigen Seiten manuell. Verwenden Sie zudem das Feld “Open Graph Settings”, um ein geeignetes Vorschaubild und Text für Social Media festzulegen. Sie können in den Projekteinstellungen auch globale Titel-Suffixe definieren (z.B. “| Firmenname”), aber übertreiben Sie es nicht – wichtig ist der individuelle Teil pro Seite.
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Alt-Texte und Bildoptimierung: Webflow erlaubt das Hinterlegen von Alt-Text für jedes Bild direkt im Designer. Nutzen Sie das konsequent. Laden Sie Bilder in angemessener Größe hoch (Webflow generiert zwar responsive Varianten, aber die Originalgröße sollte nicht unnötig groß sein). Komprimieren Sie Bilder vor dem Upload, um schnelle Seiten zu gewährleisten.
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Strukturierte Daten per Embed: Wenn Sie Rich Snippets anstreben, fügen Sie mit dem Embed-Element JSON-LD Snippets hinzu. Beispielsweise können Sie in den Seiten-Header einen
script type="application/ld+json"…/script
Block mit Schema.org-Markup einbetten. Webflow selbst generiert wenige strukturierte Daten automatisch (außer vlt. WebSite/WebPage und möglicherweise Brotkrumen, je nach Template), daher ist manuell einfügen der Weg. -
301-Redirects verwalten: Beim Ändern von Seitenpfaden oder Löschen von Seiten können Sie in den Webflow-Settings (Tab “Publishing -> Redirects”) Weiterleitungen einrichten. Pflegen Sie dort alle geänderten URLs, um keine SEO-Verluste durch Broken Links zu riskieren. Webflow’s Hosting stellt zudem eine
sitemap.xml
bereit – reichen Sie diese in der Search Console ein. -
Ladezeit und Ressourcen: Webflow-Seiten können sehr schnell sein, da der Code schlank sein kann – oder langsam, wenn man viele Webflow-Animationen und Videos nutzt. Prüfen Sie den veröffentlichten Code: Webflow fügt standardmäßig seine CSS/JS ein, was meist kein Problem ist. Achten Sie aber darauf, nicht unnötig viele verschiedene Schriftarten oder Interactions einzubauen, die zu Lasten der Performance gehen. Nutzen Sie das Webflow-Feature “Minify HTML/CSS” beim Publishing und erwägen Sie ein externes CDN für Videos oder große Dateien.
13. Magnolia CMS: Enterprise-SEO mit klarem Workflow
Magnolia ist ein Enterprise-CMS (Java-basiert), oft als Digital Experience Platform eingesetzt. In Magnolia sind SEO-Funktionen primär über Module und Custom Development verfügbar. Das System bietet z.B. ein SEO-Modul, mit dem Redakteure Inhalte auf SEO-Qualität prüfen können, und es unterstützt standardmäßig alles, was in einem professionellen Umfeld nötig ist (mehrsprachige Seiten, saubere URLs, etc.). Die Umsetzung liegt aber in der Hand der Entwickler und Redakteure, da Magnolia eher ein Framework liefert.
Empfohlene SEO-Strategien für Magnolia:
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SEO-Modul installieren: Magnolia bietet ein optionales SEO-Module/SEO-Extension, das erweiterte Funktionen wie Content-Analyse, Keyword-Dichte-Checks und Validierung von SEO-Feldern bereitstellt. In einem Enterprise-Setup kann dieses Modul hilfreich sein, um Redakteure zu unterstützen und in Workflows einzubinden. Zudem können damit XML-Sitemaps und Robots-Meta einfacher gehandhabt werden.
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Meta-Daten & Struktur in Templates vorsehen: Developer sollten im Magnolia-Template (Freemarker oder JSP) Felder für Title, Description, Keywords, Canonical etc. vorsehen, die im Seiten-Dialog editierbar sind. Typischerweise richtet man in Magnolia pro Seite Eigenschaften ein (Page Properties) für SEO. Stellen Sie sicher, dass diese auch genutzt werden und kein Seiteninhalt ohne passende Meta-Angaben live geht.
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Multi-Domain und hreflang: Magnolia wird oft für mehrsprachige oder Multi-Domain-Sites genutzt. Konfigurieren Sie die Seiten so, dass hreflang-Linktags generiert werden, die die Sprach-/Regionsvarianten verknüpfen. Magnolia kann Kontext (z.B. Site Collections) verwalten – nutzen Sie das für klare Sprach-Mappings. Vergessen Sie nicht, auch die Primary Domain pro Site korrekt einzustellen, um konsistente kanonische URLs zu haben.
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Strukturierte Daten im Content: Da Magnolia Inhalte als Komponenten verwaltet, können Sie in entsprechenden Komponenten strukturierte Markups unterbringen. Beispielsweise könnte eine “Produkt-Teaser” Komponente automatisch ein Product-Schema-Markup um die Ausgabe herum legen. Arbeiten Sie hier eng mit Entwicklern zusammen, um solche Schema.org-Integrationen zentral in Templates/Komponenten vorzunehmen, damit Redakteure nichts manuell tun müssen.
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Performance Tuning: Magnolia-Seiten laufen in Java-Servlet-Containern, was hohe Performance ermöglichen kann. Nutzen Sie Caching-Mechanismen (Magnolia hat interne Cache-Filter) und CDNs. Aus SEO-Sicht wichtig: Time To First Byte und Full Load sollten optimiert sein. Profilen Sie die Seite auf Datenbankzugriffe, schweren Funktionen etc. – Enterprise-Seiten neigen zu vielen Integrationen (Analytics, A/B-Testing Scripts), was man straff halten sollte.
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Siteimprove Integration: Magnolia bewirbt eine Partnerschaft mit Siteimprove für SEO-Optimierung. Überlegen Sie, Tools wie Siteimprove oder andere SEO-Crawler in Ihren Workflow zu integrieren. So können Redakteure noch im CMS Hinweise erhalten, falls eine Seite SEO-Probleme hat (z.B. fehlende Überschrift, zu lange Ladezeit von Bildern, fehlende Beschreibung).
14. NEOS CMS: Moderner SEO-Stack für individuelle Webprojekte
NEOS ist ein aus TYPO3 heraus entstandenes CMS, das sich durch Inline-Editing und Flexibilität auszeichnet. Von Anfang an wurde darauf geachtet, dass SEO-Funktionen im Core vorhanden sind. Mit dem offiziellen Neos.Seo-Package liefert NEOS Titel-, Meta- und Social Tags, Sitemaps und sogar strukturierte Daten Unterstützung standardmäßig. Für Redakteure gibt es zudem eine Integration von Yoast SEO als Plugin, die eine Content-Analyse ermöglicht. Kurz: NEOS bringt alles mit, was man für Onpage-SEO braucht, und ist dabei sehr benutzerfreundlich.
Empfohlene SEO-Strategien für NEOS:
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Neos.Seo Paket nutzen: Stellen Sie sicher, dass das Package Neos.Seo installiert und konfiguriert ist. Es fügt dem Backend ein SEO-Tab hinzu, in dem pro Seite Meta-Daten, Canonical, Robots-Settings etc. gepflegt werden können. Außerdem generiert es Sitemaps automatisch. Dieses Paket deckt die meisten Bedürfnisse ab (Meta, Sitemap, OpenGraph, strukturierte Daten für z.B. Breadcrumbs).
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Yoast Integration für Inhalt: Für eine inhaltliche Optimierung ist das Paket Neos Yoast SEO erhältlich. Ähnlich wie bei WordPress markiert es im Editor Textteile rot/gelb/grün je nach SEO-Güte (z.B. Keyword-Dichte, Titel-Länge). Gerade Redakteure ohne SEO-Background profitieren von diesem direkten Feedback beim Schreiben.
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Human-readable URLs: NEOS erzeugt menschenlesbare URLs aus der Seitenstruktur automatisch. Achten Sie darauf, Seiten im Baum sinnvoll zu benennen und zu organisieren, damit die URLs sprechend sind. Vermeiden Sie zu tiefe Verschachtelungen (URLs werden sonst sehr lang). Falls nötig, kann man den URL-Segment pro Seite manuell überschreiben, um ihn zu kürzen oder anzupassen.
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Mehrsprachigkeit und hreflang: NEOS unterstützt mehrsprachige Seiten gut. Nutzen Sie die Möglichkeit, pro Seite Sprachvarianten als Dimensionen zu haben und pflegen Sie diese konsistent. Das Neos.Seo Paket fügt automatisch hreflang-Tags ein, wenn konfiguriert. Prüfen Sie das im Seitenquelltext. Wichtig: Auch an lokalisierte URLs denken (z.B.
en/about-us
vsde/ueber-uns
), sofern das gewünscht ist. -
Redirect-Handler einsetzen: NEOS bietet ein Redirect-Paket (Neos.RedirectHandler), mit dem sich Umleitungen im Backend pflegen lassen. SEO-Profis sollten dieses nutzen, um geänderte Seitenstrukturen abzufangen. Wenn Sie Seiten umbenennen oder verschieben, erstellt NEOS zwar oft automatisch Redirects, aber es lohnt sich, die Liste regelmäßig zu kontrollieren und manuell einzutragen, wo nötig (z.B. um alte externe Links auf neue Seiten zu führen).
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Qualität des Contents: NEOS’ Stärke ist das Inline-Editing – nutzen Sie das, um Inhalte während der Erstellung auf SEO zu prüfen. Dank der Vorschau sehen Sie, wie der Text auf der echten Seite wirkt. Schreiben Sie hochwertige, gut gegliederte Inhalte. Verwenden Sie die Medien-Integration, um Bilder mit ALT-Text direkt einzufügen. NEOS fördert gute Redaktion, was am Ende die beste SEO-Strategie ist (Content-Qualität, User-Experience). Technisch nimmt es Ihnen vieles ab.
15. MODX: SEO-Potenzial durch absolute Anpassbarkeit
MODX ist ein eher entwicklerorientiertes CMS/Framework, das maximale Freiheit bietet. SEO in MODX hängt stark vom Entwickler ab: Man kann praktisch alles umsetzen, aber es ist wenig vordefiniert. Es gibt jedoch einige Extras (Plugins) wie SEO Tab, welche die SEO-Arbeit erleichtern. Der Vorteil von MODX: Der Code ist sehr schlank und es gibt keine Vorgaben – ideal, um technisch saubere, schnelle Seiten zu bauen. Die Herausforderung: Alles, von URLs bis Schema.org, muss bewusst implementiert werden.
Empfohlene SEO-Strategien für MODX:
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Friendly URLs aktivieren: In den Systemeinstellungen von MODX (und via .htaccess) sollte Friendly URLs eingeschaltet sein. Das ermöglicht „schöne“ URLs anstelle von
index.php?id=123
. Legen Sie für jede Ressource einen Alias fest, der dann als URL-Path dient. Diese Aliase sollten kurz und sprechend sein. Zudem kann man in MODX einen präfix/suffix definieren (z.B..html
anhängen) – SEO-Experten lassen das häufig weg, um reine URL-Pfade zu haben. -
SEO Tab Extra installieren: Das Extra SEO Tab fügt dem Ressourcen-Editor Reiter für Meta-Titel, Description, Keywords und einen Google-Snippet-Preview hinzu. Damit wird MODX ähnlich komfortabel wie WordPress in puncto SEO-Meta. Nutzen Sie dieses oder ähnliche Extras, um sicherzustellen, dass jede Seite optimierte Meta-Tags hat. SEO Tab kann auch automatische Sitemaps erzeugen und bietet eine Eingabe für Canonical-URLs.
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Template-Variablen für strukturierte Daten: Erstellen Sie ggf. Template Variables (benutzerdefinierte Felder) für SEO-Zwecke, z.B. ein Feld
schemaJSON
pro Seite, wo man JSON-LD eintragen kann, welches dann im Template ausgegeben wird. Das ist nützlich für spezielle Seiten (z.B. Startseite mit Organisation-Markup). Alternativ kann man in den Templates fest programmieren, z.B. bei Blog-Artikeln automatisch Article-Schema auszugeben mit den vorhandenen Daten (Titel, Datum, Autor). -
Performance optimieren: MODX ist von Haus aus schnell, aber auf schwachem Hosting kann es zäh werden. Nutzen Sie MODX-eigenes Caching und prüfen Sie, welche Snippets/Chunks vielleicht viel Rechenzeit brauchen. Minimieren Sie Datenbankabfragen – z.B. nutzen Sie getResources mit Cache. Eine schlanke, gecachte MODX-Seite lädt blitzschnell und kann es performance-mäßig mit statischen Seiten aufnehmen.
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Interne Verlinkung managen: In MODX gibt es keine automatische Blogroll o.ä., Sie haben aber die Freiheit, z.B. via
getResources
Snippet Listen verwandter Artikel anzuzeigen. Planen Sie solche Sektionen in Ihren Templates ein (etwa “Weiterführende Artikel” unter jedem Blogpost anhand gemeinsamer Tags/Kategorien). So erhöhen Sie die Verweildauer und verteilen Linkjuice intern. Für Shops (wenn MODX als Grundlage für z.B. ShopExtras dient) gilt ähnliches: Cross-Selling Bereiche einbauen. -
Saubere Markup-Ausgabe: Da Sie die Templates selbst schreiben, achten Sie auf valides HTML5, korrekte Überschriftenstruktur und Einsatz von Mikroformaten wo passend (z.B. Breadcrumb-Navigation als Liste mit Schema.org Markup). MODX mischt sich nicht ein, daher liegt es an Ihnen, das HTML SEO-gerecht aufzubauen. Testen Sie Ihre Seiten mit dem W3C-Validator und Rich Results Test von Google, um eventuelle Markup-Fehler zu beheben.
16. Strapi (Headless CMS): Headless CMS für maximale SEO-Flexibilität
Strapi ist ein Headless CMS – das heißt, es liefert Inhalte via API und überlässt der Frontend-Implementierung die Darstellung. SEO in einem Headless Setup wie Strapi ist anders gelagert: Das CMS bereitet Inhalte auf, beeinflusst aber nur indirekt das, was Suchmaschinen letztlich crawlen (das Frontend muss SEO übernehmen). Dennoch kann man in Strapi einige Vorkehrungen treffen, um SEO zu unterstützen.
Empfohlene SEO-Strategien für Strapi:
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Content-Modellierung mit SEO-Feldern: Bauen Sie in Ihren Strapi Content-Types Felder für SEO ein. Z.B. Content Type “Seite” bekommt Felder:
metaTitle
,metaDescription
, evtl.slug
(für URL) und Optionen fürnoindex
odercanonicalUrl
. Strapi erlaubt flexible Schemas – nutzen Sie das, um alle nötigen SEO-Informationen mit auszuliefern. Ihr Frontend (z.B. Next.js App) kann diese Felder dann auslesen und imeinbauen.
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Server-Side Rendering (SSR) oder Pre-Rendering: Da Strapi headless ist, wird SEO nur erfolgreich sein, wenn das Frontend die Inhalte suchmaschinenlesbar ausliefert. Vermeiden Sie reine Client-Side-Rendering-SPAs für öffentliche Inhalte. Nutzen Sie SSR-Frameworks (Next.js, Nuxt, Gatsby etc.), sodass beim Seitenaufruf HTML mit Inhalten geliefert wird. Alternativ setzen Sie auf Static Site Generation (viele nutzen Strapi + Gatsby, um bei Build statische Seiten zu generieren). Google kann zwar heutzutage auch JS rendern, aber prerendering/SSR wird ausdrücklich empfohlen, um Indexierung sicherzustellen.
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URL-Struktur im Frontend planen: Strapi hat keine Seitenbäume, daher ist Ihr Frontend-Router dafür zuständig. Planen Sie SEO-gerechte Routen (z.B.
/blog/[slug]
für Artikel). Verwenden Sie die vom Strapi geliefertenslug
Felder, um konsistente, leserliche URLs zu erzeugen. Vermeiden Sie unnötige ID-Parameter. Falls Sie mehrsprachigen Content haben (Strapi i18n), implementieren Sie im Frontend entsprechende Pfade (/en/...
,/de/...
) und setzen hreflang. -
Strukturierte Daten aus dem CMS beziehen: Sie können auch komplexere Daten über Strapi verwalten, z.B. Testimonials, Produktinformationen, Event-Daten. Ziehen Sie in Betracht, diese Daten nicht nur fürs Rendering zu verwenden, sondern auch als strukturiertes Markup einzubinden. Beispiel: Strapi verwaltet Veranstaltungen (Titel, Datum, Ort) – Ihre Frontend-Seite kann diese Daten sowohl anzeigen als auch als JSON-LD
Event
Markup im Head unterbringen. -
SEO-Audit und Logs: Testen Sie regelmäßig mit Tools wie Google Search Console und Lighthouse, ob Ihre Strapi-basierten Seiten korrekt indexiert werden. Achten Sie besonders auf Status Codes und Hreflang-Korrektheit, da all das manuell im Frontend gehandhabt werden muss. Strapi liefert nur den Content – ob er indexierbar ist, hängt an Ihrer Implementierung. Ein häufiger Stolperstein ist die robots.txt: Da Strapi als CMS keine eigene Website ausliefert, muss Ihr Frontend auch eine robots.txt und sitemap.xml bereitstellen. Generieren Sie z.B. eine Sitemap aus der veröffentlichten Seitenliste via Node-Script.
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Performance via CDN: Strapi liefert Medien über einen eigenen Server (es sei denn, Sie nutzen AWS S3 etc.). Stellen Sie sicher, dass Ihre Bilder/Assets über ein CDN verteilt werden und schnell laden, oder laden Sie sie zur Build-Zeit in optimierter Form ins Frontend. PageSpeed zählt auch im Headless-SEO. Strapi selbst sollte schnell antworten, aber absichernd kann man Caching auf API-Aufrufe legen oder die static builds aktuell halten.
17. Contentful (Headless CMS): Enterprise-Headless mit klarer SEO-Struktur
Contentful ist ein Cloud-basiertes Headless CMS, das Inhalte via API bereitstellt. Ähnlich wie bei Strapi gilt: Das CMS ist vom Frontend entkoppelt, daher müssen SEO-Maßnahmen auf zwei Ebenen gedacht werden – Inhaltspflege in Contentful und technische Umsetzung im Konsumenten (Frontend). Contentful erleichtert vieles durch ein strukturiertes Content-Modell und hohe Performance der API, gibt aber wenig direkt SEO-bezogenes vor.
Empfohlene SEO-Strategien für Contentful:
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SEO-orientiertes Content Model: Definieren Sie in Contentful in Ihren Content Types entsprechende Felder: beispielsweise im Content Type “Page” Felder für
SEO Title
,Meta Description
,Slug
, eventuellHide from search (bool)
undCanonical URL
. Dieses Modell sorgt dafür, dass Redakteure SEO-Informationen eingeben können. Nutzen Sie bei mehrsprachigen Projekten die Lokalisierungsfunktion von Contentful, um SEO-Felder pro Sprache anzubieten. -
Rich Text und Überschriften: Contentfuls Rich-Text-Editor gibt verschachtelte JSON-Daten aus. Ihr Frontend muss daraus HTML generieren. Achten Sie darauf, dass Überschriften im Rich Text auch als, etc. gerendert werden (nicht alle Rich-Text-Implementierungen tun das standardmäßig). Für SEO sollte jede Seite einen H1 haben, was meistens der Titel ist, plus sinnvolle H2-Strukturen. Testen Sie, ob Ihr Rendering das einhält.
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Cache und Auslieferung: Contentful liefert Inhalte über CDN sehr schnell aus. Nutzen Sie das, indem Ihr Frontend die Daten cached oder statisch baut. Dadurch erreichen Sie schnelle Seiten und verhindern Rate Limits. Eine gut implementierte Contentful-Seite kann mühelos unter 1 Sekunde laden, was ein Pluspunkt für Rankings ist. Also: statische Generierung oder zumindest SSR mit Caching-Strategie (z.B. ISR – Incremental Static Regeneration) nutzen.
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Automatische Sitemap-Generierung: Da Contentful keinen „Seitenbaum“ kennt, müssen Sie definieren, welche Inhalte in die Sitemap sollen. Viele nutzen hier Build-Skripte. Stellen Sie sicher, dass jeder neue Inhalt in Contentful auch in einer aktualisierten Sitemap landet. Dies kann z.B. via Webhook erfolgen: Contentful Webhook löst im Build-System eine Sitemap-Aktualisierung aus. Übermitteln Sie die Sitemap an Suchmaschinen, um Indexierung zu beschleunigen.
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Prerendering und SSR: Wie bei Strapi gilt: Vermeiden Sie rein clientseitiges Rendering. Google empfiehlt bei Headless-Lösungen klar SSR oder Prerendering. Viele Contentful-User setzen auf Gatsby (statisches React) oder Next.js. Sollten Sie doch eine clientseitige App bauen, ziehen Sie Dienste wie Prerender.io in Betracht, die Crawlern eine gerenderte Version liefern – aber das ist eher eine Notlösung. Besser: Gleich serverseitig rendern.
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Contentful SEO Apps: Contentful Marketplace bietet Erweiterungen, z.B. eine SEO-UI-Extension, die ähnlich Yoast funktioniert und Redakteuren Optimierungstipps innerhalb von Contentful gibt. Erwägen Sie, solche Tools einzubinden, um Inhalte bereits beim Erstellen SEO-technisch zu prüfen. Das ergänzt die rein technische SEO um die inhaltliche Qualitätssicherung.
18. Prismic (Headless CMS): Effiziente SEO-Unterstützung für agile Teams
Prismic ist ein weiteres Headless CMS, mit Schwerpunkt auf flexible Slice-bare Inhalte (Slices). SEO für Prismic-Projekte entspricht im Grunde den Prinzipien der anderen Headless-Systeme: Das CMS stellt Inhalte, das Frontend macht SEO. Prismic hat eigene Besonderheiten, z.B. Slice Machine und eine Preview-Funktion, die man berücksichtigen muss.
Empfohlene SEO-Strategien für Prismic:
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Slices mit SEO-Feldern: In Prismic werden Seiten oft aus Slices (wiederverwendbaren Inhaltselementen) zusammengesetzt. Wenn Sie z.B. einen Slice “Header” oder “Hero” haben, stellen Sie sicher, dass Seiten trotzdem zentrale SEO-Felder haben (Seitentitel etc. nicht als Slice, sondern als Page Custom Type Feld). Die meisten implementieren pro Page Custom Type Felder wie
title
,description
,uid/slug
. Nutzen Sie Prismic’s Custom Type Editor, um hier alle nötigen SEO-Felder zu ergänzen. -
Stabile URLs durch UIDs: Prismic verwendet UIDs (unique identifiers) für dokumentbasierte URLs. Legen Sie diese sorgfältig fest (klein, keine Leerzeichen/Sonderzeichen) – sie werden Teil der URL. Eine Seite “About Us” könnte z.B. UID
about
bekommen, URL dann/about
. Definieren Sie im Routen-Setup Ihres Frontends klare Patterns. Vermeiden Sie es, UIDs nachträglich zu ändern, sonst brechen Links – oder Sie benötigen Redirects (die in Prismic über ein Link-Resolver oder manuelle Fallbacks im Code gehandhabt werden müssen). -
Prismic Preview ausschließen: Prismic bietet eine Vorschau-Funktion, wo es temporäre URLs mit Token gibt, um unveröffentlichte Inhalte anzusehen. Stellen Sie sicher, dass diese Preview-URLs nicht von Suchmaschinen erfasst werden (im Code des Frontends entweder durch
robots
Meta noindex bei Preview-Sessions, oder blockieren Sie entsprechende Pfade via robots.txt falls ermittelbar). Auch sollte die generierte Preview-Sitemap (falls genutzt) nicht öffentlich zugänglich sein. -
Bildoptimierung via Imgix: Prismic integriert Imgix für Bildmanipulation. Nutzen Sie das, um stets optimierte, skalierte Bilder einzubinden. In Ihren Frontend-Templates rufen Sie Bilder über die bereitgestellten URLs mit passenden Parametern (Format=WebP/AVIF, Breite entsprechend Gerät) ab. Schnell ladende, optimierte Bilder verbessern das SEO erheblich, besonders auf Mobilgeräten.
-
Link-Resolver und interne Links: Implementieren Sie in Ihrem Frontend einen robusten Link-Resolver für Prismic Dokumente. So können Redakteure im Rich Text per Link auf andere Prismic Inhalte verweisen, und Ihr Frontend wandelt das automatisch in die richtige interne URL um. Diese internen Links sind Gold wert für SEO (Verknüpfung der Inhalte, Crawling-Pfade). Prüfen Sie auch, dass solche Links im HTML-Output korrekt sind (keine #-Platzhalter).
-
SSR/SSG: Wie bei allen headless: auch bei Prismic möglichst SSR oder Static Site Generation verwenden. Prismic hat z.B. ein Next.js Starter mit SSG + Client-Side revalidate. Dieses Setup ist SEO-freundlich. Achten Sie darauf, bei SSG auch Revalidierung zu nutzen (Next.js:
getStaticProps
mit revalidate), damit neue Prismic-Inhalte zeitnah live gehen. Für SEO will man keine wochenlang veralteten Seiten ausliefern, nachdem Contentful/Prismic upgedated wurde. Automatisieren Sie Builds oder nutzen Sie On-Demand Revalidation (Webhook von Prismic -> revalidate API). -
Strukturierte Daten: Genau wie bei Strapi/Contentful gilt – strukturierte Daten liegen in Ihrer Verantwortung im Frontend. Sie können aber Prismic-Datenquellen dafür nutzen. Wenn z.B. Testimonials in Prismic gepflegt werden, könnten Sie auf der Seite, die sie darstellt, ein JSON-LD
Review
Markup generieren. Prüfen Sie mit dem Rich Results Test die Auszeichnung.
SEO für Shopsysteme
1. Shopify: Der SEO-Allrounder für schnellen E-Commerce-Erfolg
Shopify ist einer der meistgenutzten gehosteten Shops und bietet zahlreiche SEO-Features ab Werk. Die Plattform erzeugt von sich aus SEO-freundliche, saubere HTML-Strukturen und bietet Editiermöglichkeiten für Titel, Description und Alt-Texte. Zudem sind Seiten mobilfreundlich und laden auf leistungsfähiger Infrastruktur. Allerdings gibt es auch Einschränkungen – etwa in der URL-Struktur – die man kennen sollte.
Empfohlene SEO-Strategien für Shopify:
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Meta-Tags für alle Seiten pflegen: In Shopify können Sie für Produkte, Kategorien (Collections), Seiten und Blogposts jeweils einen Titel und eine Meta-Description angeben (im Admin-Interface meist unter „Suchmaschinen-Vorschau bearbeiten“). Tun Sie dies konsequent für alle wichtigen Seiten. Vermeiden Sie Duplicate Meta Descriptions – jede Produktseite sollte eine individuelle Beschreibung haben, die USP und Keywords enthält.
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Klare Navigationsstruktur: Strukturiere deinen Shop mit sinnvollen Collections (Kategorien) und Unterseiten. Eine flache Struktur (jeder Artikel in möglichst wenigen Klicks erreichbar) erleichtert Crawlern die Arbeit. Shopify erstellt automatisch eine XML-Sitemap, in der alle Produkte und Collections gelistet sind – sorge durch gute Struktur dafür, dass das Crawling-Budget nicht in unwichtigen Unterseiten (z.B. Filtern oder Paginationsseiten) verpufft.
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Kanonalische URLs & Duplicate Content: Shopify setzt für Varianten oder gleiche Produkte in mehreren Kategorien automatisch Canonical-Tags, um Duplicate Content zu vermeiden. Beispielsweise werden Produktseiten immer auf ihre Haupt-URL kanonisiert, auch wenn sie unter verschiedenen Collection-URLs aufgerufen werden. Überprüfe, ob diese Canonicals korrekt greifen. Als Nutzer muss man hier wenig tun, außer darauf achten, nicht versehentlich identische Beschreibungen auf mehreren Produkten zu verwenden.
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URL-Struktur-Limitierungen umgehen: Shopify erzwingt bestimmte URL-Pfade (z.B.
/products/produktname
für Produkte,/collections/name
für Kategorien,/pages/name
für statische Seiten). Das kann man nicht ändern. Konzentriere dich daher auf das, was du beeinflussen kannst – den zweiten Teil der URL (Handle). Wähle kurze Handles, die das Keyword enthalten. Z.B. anstelle von/products/product-12345
nutze/products/rotes-abendkleid
– das ist in Shopify frei wählbar. -
Pagespeed und Apps: Shopify-Shops können durch zu viele Apps oder unvorteilhafte Themes langsam werden. Wähle ein schlankes, modernes Theme (möglichst eines, das für Online Store 2.0 optimiert ist). Minimiere den Einsatz externer Apps – einige Apps fügen viele zusätzliche Skripte ein. Prüfe deine Seite mit Google PageSpeed Insights. Falls die Performance leidet, entferne unnötige Features, aktiviere Shopify’s Shopify CDN (standardmäßig aktiv) und komprimiere Bilder. Shopify hat an sich schnelles Hosting, aber der Shop-Betreiber beeinflusst die Endgeschwindigkeit stark.
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Strukturierte Daten nutzen: Viele Shopify-Themes enthalten bereits JSON-LD für Produkte (Preis, Verfügbarkeit, Bewertungen). Verifiziere das mit dem Rich Results Test. Falls nicht vorhanden oder unvollständig, kannst du im Theme-Code (Liquid-Templates) eigenes Markup ergänzen oder eine offizielle Shopify-App wie “SEO JSON‑LD Boost” verwenden. Rich Snippets (z.B. Sternebewertungen oder Preisangaben in den Suchergebnissen) können deine Klickrate steigerndevelopers.google.com.
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Blog für Content-Marketing: Vergiss nicht den integrierten Blog. Er eignet sich, um Ratgeberartikel oder News zu posten, die Keywords abdecken, für die deine Produktseiten nicht ranken. Der Blog profitiert von denselben SEO-Einstellungen (Meta, saubere URLs) und kann Backlinks anziehen, die der gesamten Domain Autorität geben.
(Hinweis: Shopify ist in hohem Maße SEO-freundlich “out of the box” – es erstellt z.B. automatisch eine Sitemap und handhabt Meta Tags gutcommunity.shopify.com. Allerdings hat man als Profi begrenzten Zugriff auf den Server. Die genannten Strategien konzentrieren sich daher auf Onpage-Aspekte, die innerhalb des gegebenen Rahmens optimiert werden können.)
2. WooCommerce (WordPress): WordPress-basiert, vielseitig und SEO-stark
WooCommerce ist ein Plugin für WordPress und macht daraus einen vollwertigen Online-Shop. SEO-technisch gelten alle WordPress-Grundregeln auch hier (siehe WordPress-Sektion oben). Zusätzlich kommen e-commerce-spezifische Herausforderungen: Produktseiten, Kategorieseiten, Bewertungen, etc. Der Vorteil: Durch die WordPress-Basis stehen zahlreiche Plugins und Anpassungsmöglichkeiten offen, um auch komplexe SEO-Anforderungen umzusetzen.
Empfohlene SEO-Strategien für WooCommerce:
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SEO-Plugin mit WooCommerce-Integration nutzen: Plugins wie Yoast SEO oder Rank Math erkennen WooCommerce und fügen spezielle Optionen hinzu (z.B. strukturiertes Daten-Markup für Produkte, Steuerung der Indexierung von Shop-Seiten). Verwenden Sie eines dieser SEO-Plugins, um Meta-Templates für Produkte und Kategorien zu definieren. Z.B. kann man einstellen: Produkt-Titel = Produktname + “kaufen bei [Shopname]” o.ä., und Kategorienamen in Titles einfügen.
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Produktbeschreibungen optimieren: Jede Produktseite sollte sowohl eine knackige Kurzbeschreibung (für Above the Fold & Meta-Description) als auch eine ausführliche Beschreibung weiter unten haben. Nutzen Sie Überschriften in der langen Beschreibung (z.B. H2 “Produktdetails”, H2 “Anwendung”) – WooCommerce erlaubt HTML in den Beschreibungsfeldern. Vermeiden Sie Duplicate Content: Falls ähnliche Produkte nahezu identische Texte erfordern, differenzieren Sie sie zumindest mit spezifischen Details oder nutzen Sie Canonical-Tags, falls nötig, um auf ein Hauptprodukt zu verweisen.
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Kategorie- und Schlagwortseiten behandeln: WooCommerce erstellt Archivseiten für Produktkategorien und (optional) Tags. Diese Seiten können wertvoll für SEO sein (z.B. Kategorie “Wanderschuhe” rankt für “Wanderschuhe kaufen”). Schreiben Sie daher eine Einleitung/SEO-Text für Kategorien (WooCommerce bietet ein Beschreibungsfeld für Kategorien, das oben oder unten angezeigt werden kann). So vermeiden Sie, dass Kategorie-Seiten nur aus einer Produktliste bestehen. Falls manche Archive dünn an Inhalt sind oder uninteressant (z.B. Tag-Archive mit nur einem Produkt), setzen Sie sie per SEO-Plugin auf noindex.
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Pagination & Filter: Bei vielen Produkten werden Kategorien paginiert. Achten Sie darauf, dass Folgeseiten (
page/2
,page/3
…) entweder mit rel=“next/prev“ (bis vor kurzem genutzt, heute weniger relevant) oder vianoindex
verwaltet werden – Yoast SEO macht z.B. Kategorieseiten page 2+ noindex, follow standardmäßig. Ähnlich mit Filter-URLs: Wenn Ihr Shop Filter nutzt (Preisfilter, Farbauswahl via URL-Parameter), sollten diese gefilterten Ansichten nicht indexiert werden. Fügen Sie ggf. in der robots.txt eine Disallow-Regel für typische Parameter (z.B./?filter_*
) ein, oder arbeiten Sie mit canonical zurück auf die ungefilterte Kategorie. -
Rich Snippets für Produkte: WooCommerce ändert den HTML-Code Ihrer Produktseiten. Früher enthielt WooCommerce Microdata für Preis & Verfügbarkeit, neuere Versionen haben teils darauf verzichtet oder es Plugins überlassen. Nutzen Sie entweder Ihr SEO-Plugin (Rank Math kann z.B. Produktdaten als JSON-LD ausgeben) oder fügen Sie per Child-Theme ein Snippet hinzu, das
product
,offer
,review
Markups mit den entsprechenden PHP-Variablen generiert. Produkte mit strukturierten Daten können in Suchergebnissen mit Preis, Lagerstatus etc. erscheinen. -
Seitenleistung verbessern: WooCommerce bringt Scripte, Styles und oft viele Bilder (Produktgalerien) mit sich. Nutzen Sie Caching und wenn möglich spezielle WooCommerce-optimierte Cache-Lösungen (manche Caching-Plugins haben “Don’t cache Cart/Checkout”-Modi, die wichtig sind). Aktivieren Sie Lazy Loading für Produktbilder (WordPress macht ab Version 5.5 Lazy-Load default bei
). Für einen großen WooCommerce-Shop ziehen Sie auch CDN für Bilder in Betracht. Schnelle Ladezeiten sind entscheidend, da E-Commerce-Seiten oft komplex sind – hier kann man sich durch Performance-Tuning vom Wettbewerb abheben.
3. Magento (Adobe Commerce): SEO-Champion für große Shops mit komplexen Anforderungen
Magento ist eine sehr leistungsfähige Shop-Software, die umfangreiche SEO-Optionen im Backend hat. Standardmäßig ist Magento schon relativ SEO-freundlich: Es generiert sprechende URLs, bietet Meta-Tag Felder und verfügt über eingebaute Canonical-Tag-Unterstützung für Produkte/Kategorien. Allerdings erfordert Magento aufgrund seiner Komplexität eine sorgfältige Konfiguration, um Duplicate Content und Performance-Probleme zu vermeiden.
Empfohlene SEO-Strategien für Magento:
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URL-Einstellungen im Backend prüfen: Im Admin unter Stores -> Configuration -> Web -> Search Engine Optimization gibt es wichtige Optionen. Aktivieren Sie Use Web Server Rewrites (entfernt
index.php
aus URLs) und deaktivieren Sie ggf. Add Store Code to URLs (verhindert z.B./de/
in URL, außer Sie wollen es für Multistore so). Zudem können Sie einstellen, ob Kategoriepfade in Produkt-URLs erscheinen sollen. Aus SEO-Sicht ist es oft besser, ohne Kategoriepfad in Produkt-URLs zu arbeiten, um doppelte URLs pro Produkt zu vermeiden (ein Produkt kann in mehreren Kategorien sein). Magento generiert dann eine kürzere URL und setzt Canonical Links entsprechend. -
Canonical Tags aktivieren: Unter Catalog -> Catalog -> SEO im Backend gibt es Optionen „Use Canonical Link Meta Tag For Categories/Products“. Stellen Sie diese auf „Yes“. Magento fügt dann auf Kategorie-Seiten einen Canonical auf sich selbst (vermeidet Paginierungs-Duplicate) und auf Produktseiten einen Canonical auf die jeweils primäre Produkt-URL. Damit werden identische Produkte, egal wie aufgerufen, auf eine URL konsolidiert – wichtig für Google.
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Meta-Templates und individuelle Tags: Magento erlaubt das Setzen von Meta-Title und Description für jede Kategorie und jedes Produkt (im Produkt-Edit bzw. Kategorie-Edit). Pflegen Sie diese manuell für Top-Produkte und -Kategorien. Zusätzlich gibt es in Stores -> Configuration -> Catalog -> Catalog -> Product Fields Auto-Generation die Möglichkeit, Standard-Vorlagen festzulegen (z.B. für Titel:
{name} | Online kaufen bei MyShop
). Nutzen Sie Templates vorsichtig – besser, die wichtigsten Seiten manuell optimieren. Achten Sie auch auf sinnvolle Überschriften auf Kategorie-Seiten (Magento nutzt oft Kategorie-Namen als H1). -
Strukturierte Daten in Magento: Magento 2 (Luma-Theme) bringt von Hause aus gewisse Mikrodaten mit, etwa Produktname als
itemprop="name"
etc. Prüfen Sie mit Googles Test-Tool, was bereits da ist. Gegebenenfalls nutzen Sie ein SEO-Plugin oder fügen ein JSON-LD Script in derhead.phtml
hinzu, um vollständige Product Schema bereitzustellen (inkl. Preis, Verfügbarkeit, SKU, Bewertungen). Es gibt Extensions im Magento Marketplace, die das komfortabel lösen. Da euer Zielpublikum SEO-Profis sind: auch manuelles Anpassen via Theme ist möglich. -
Pagination und Indizierung: Magento generiert Paginierungsseiten für Kategorien sowie Sortierungs- und Filterparameter. Optimalerweise werden Filterergebnisse auf noindex, follow gestellt, damit Google sie nicht als eigene Seiten ansieht. Leider bietet Magento im Core dafür wenig Einstellungen. Hier kommen evtl. Extensions oder custom Code ins Spiel: z.B. modulbasierte Anpassungen, die
NOINDEX
auf Seiten mit?price=
oder?color=
in der URL setzen. Ein Workaround: Die robots.txt so konfigurieren, dass typische Parameter geblockt werden (Magento erstellt oft eine Standard-robots.txt mit einigen Empfehlungen, prüfen und ergänzen Sie diese). -
Performance & Core Web Vitals: Magento ist ressourcenintensiv. Für SEO ist es entscheidend, die Performance-Probleme in den Griff zu bekommen. Nutzen Sie die eingebauten Caches, aktivieren Sie Prod-Mode, und verwenden Sie wenn möglich Varnish-Cache als Full-Page-Cache. Aktivieren Sie auch JS/CSS-Bundling/Minification in den Developer-Einstellungen. Lange Ladezeiten können trotz guter Onpage-SEO die Rankings dämpfen. Bei Bedarf investieren Sie in ein CDN für Assets und überlegen Sie Module wie Defer JS, um die Time to Interactive zu verbessern.
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Mobile Optimierung: Stellen Sie sicher, dass Ihr Magento-Theme mobilfreundlich ist (Magento 2 Luma/Blank ist responsive). Testen Sie mobil, ob z.B. Popups oder Layer nicht die Nutzer stören (Google bestraft aggressive Interstitials). Außerdem: Mobilnavis sollten crawlbar sein (d.h. kein reines JS-Menü ohne HTML-Fallback). Ein Tipp: aktivieren Sie die AMP-Integration via Extension, falls sinnvoll – es gibt Module, die AMP-Versionen von Produktseiten erzeugen, was v.a. Content-Seiten zu Gute kommt. Aber vorsicht, AMP auf E-Commerce ist komplex.
4. Shopware: Deutsche SEO-Power für den Mittelstand
Shopware – insbesondere Shopware 5 und 6 – ist in Deutschland weit verbreitet. SEO in Shopware ist mit Bordmitteln gut machbar; das System bietet konfigurierbare SEO-URLs, Meta-Angaben und weiteres. Shopware 6, als neueste Generation, ist API-first (ähnlich Headless, aber mit Standard-Storefront) und legt hohen Wert auf gute Basis-SEO. Dennoch sollten Shopware-Betreiber einige Einstellungen optimieren und ggf. Plugins nutzen.
Empfohlene SEO-Strategien für Shopware:
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SEO-Basiseinstellungen konfigurieren: In Shopware 6 finden Sie unter Einstellungen -> SEO Möglichkeiten, URL-Vorlagen zu definieren. Standardmäßig generiert Shopware URLs wie
/MainCategory/Subcategory/Product-name
. Überlegen Sie, ob Sie den Kategoriepfad drin brauchen – bei sehr tiefen Kategorien kann das zu langen URLs führen. Shopware erlaubt auch, den Produkt-Slug allein zu verwenden. Wählen Sie eine konsistente Strategie. Passen Sie auch das Template für Meta-Title an (z.B. “{{ product.name }} kaufen | {{ salesChannel.name }}”). -
Duplicate Content vermeiden: Wenn Produkte in mehreren Kategorien liegen, stellt Shopware automatisch eine Hauptkategorie (für die URL) ein, und sollte wie Magento per Canonical auf die Haupt-URL verweisen. Kontrollieren Sie die Canonical-Tags in Ihrem Shopware-Theme, insb. bei Varianten. Varianten werden idealerweise auf das Hauptprodukt oder die jeweilige Variante kanonisiert, je nach Einstellung. Um gefilterte Listen oder interne Suchseiten von der Indexierung auszuschließen, können Sie im Theme eine Abfrage einbauen: z.B. if Filter active -> meta robots noindex.
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Meta-Informationen pflegen: Pflegen Sie für Kategorien Kategorie-Texte, die auch als SEO-Text dienen (Shopware kann Beschreibungstexte ober- oder unterhalb des Produktlistings anzeigen). Ebenso sollten Sie bei Produkten neben der Beschreibung auch die Meta-Description füllen. Shopware 6 hat Eingabefelder für „SEO Beschreibung“. Nutzen Sie diese, vor allem um in den SERPs einen ansprechenden, conversionsfördernden Text zu haben.
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Rich Snippets & strukturierte Daten: Prüfen Sie Ihr Shopware-Theme (z.B. das Standard “Storefront” Theme) auf strukturierte Daten. Oft sind Preis und Lagerbestand als JSON-LD im Template hinterlegt, teilweise muss das aber über Plugins ergänzt werden. Es gibt Plugins wie SEO Professional, die u.a. erweiterte Rich Snippet Auszeichnungen mitbringen. Falls Sie das manuell machen: fügen Sie im Twig-Template der Produktdetailseite ein
schema.org/Product
JSON-LD hinzu mit allen erforderlichen Properties (Name, Image, Description, SKU, offers etc.). Das gleiche gilt für Shopware 5 (dort Smarty-Templates). -
Ladezeit optimieren: Shopware 6 ist relativ modern, doch je nach Plugins kann die Performance leiden. Nutzen Sie HTTP/2-Push (eingebaut) und ggf. aktivieren Sie das Static Content Cache Plugin. Optimieren Sie Bilder im Media Manager (Shopware generiert Thumbnails, stellen Sie die Thumbnail-Größen passend ein, damit nicht unnötig große Bilder geladen werden). Für SEO sind gute Ladezeiten auf Mobilgeräten ausschlaggebend. Ggf. nutzen Sie ein Plugin zur Bildkomprimierung oder ein CDN (Shopware unterstützt z.B. KeyCDN Integration via Plugin).
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Interne Verlinkung im Content: Shopware ist primär auf Produktlisting ausgerichtet, aber Sie können auch Einkaufswelten bzw. Erlebniswelten mit Text anreichern. Nutzen Sie Blog-Plugins oder Erlebniswelten auf Landingpages, um Content-Marketing zu betreiben. In solchen Inhalten setzen Sie interne Links auf passende Kategorien oder Bestseller-Produkte. Auch Cross-Selling (ähnliche Produkte) auf Produktdetailseiten erhöht interne Verlinkung. Je mehr sinnvolle Querverbindungen, desto besser versteht Google Ihre Shop-Struktur.
5. BigCommerce: SEO-orientierte Cloud-Lösung mit globalem Fokus
BigCommerce ist eine SaaS-Shoplösung ähnlich Shopify. Sie bietet ebenfalls eingebaute SEO-Funktionen wie Editierbarkeit von Title/Description, alt-Texten und automatische Sitemaps. BigCommerce erlaubt etwas mehr Kontrolle über URL-Struktur als Shopify (man kann z.B. Kategoriepfade optional ausschalten). SEO-Profis können in BigCommerce also vieles einstellen, sind aber an die Plattform-Performance und -Features gebunden.
Empfohlene SEO-Strategien für BigCommerce:
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Custom URL-Struktur nutzen: BigCommerce ermöglicht es, die URL-Struktur für Produkte und Kategorien zu definieren (z.B. Produkt unter
/produktname
statt/kategorie/produktname
). Entscheiden Sie sich zu Projektbeginn für eine Struktur und setzen Sie diese in den SEO-Einstellungen um. Viele Shop-Betreiber entfernen Kategorie aus der Produkt-URL, um Duplikate zu vermeiden. Wichtig: Wenn Ihr Shop bereits läuft, meiden Sie spätere Änderungen an der URL-Struktur – das würde viele Redirects erfordern. -
Seitentitel und Descriptions optimieren: Gehen Sie im BigCommerce Control Panel zu Storefront -> SEO. Dort können Sie globale Vorlagen bearbeiten und individuelle Werte setzen. Schreiben Sie für jede wichtige Seite einen eigenen Title und Meta-Description. BigCommerce füllt bei Produkten oft automatisch “Kaufe {Name} – {Shopname}” ein, was Sie anpassen sollten, um USP und Keywords unterzubringen. Prüfen Sie über den SEO Report, ob irgendwo Meta-Descriptions fehlen.
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Bild-Alt-Texte hinzufügen: Stellen Sie sicher, dass alle Produktbilder Alt-Texte haben. In BigCommerce können Sie beim Hochladen oder Bearbeiten von Produktbildern eine Beschreibung eingeben, die dann als Alt-Tag dient. Nutzen Sie dieses Feld mit beschreibenden Texten (z.B. “Rotes Abendkleid aus Seide Vorderansicht” anstatt nur “Abendkleid1”). Das hilft nicht nur SEO, sondern auch der Barrierefreiheit.
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Blog nutzen: BigCommerce hat ein eingebautes Blog-Modul. Nutzen Sie es für SEO, indem Sie regelmäßig relevante Artikel veröffentlichen (z.B. Guides, Top-10-Listen, Hintergrundinfos). Hier können Sie Content-Keywords abdecken und Kunden via Informational Keywords anziehen. Verlinken Sie im Blog dann auf Ihre Produktkategorien oder Produkte (interne Links). Auch für Blogposts können Sie SEO-Titel/Description setzen, tun Sie das.
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Structured Data im Theme prüfen: BigCommerce’s Stencil-Themes implementieren teils strukturierte Daten. Zum Beispiel enthalten Produktseiten oft
script type="application/ld+json"
mit dem Produktschema. Nutzen Sie das Google Test-Tool um zu sehen, ob Preis, Verfügbarkeit etc. erkannt werden. Falls nicht, erwägen Sie ein Update des Themes oder fügen Sie manuell Markup hinzu. BigCommerce gibt Entwicklern Zugang zum Theme Code, sodass Anpassungen möglich sind. -
PageSpeed optimieren: Als SaaS ist BigCommerce serverseitig in Ordnung, doch die Theme-Auswahl beeinflusst die Geschwindigkeit. Wählen Sie ein performantes Theme. Minimieren Sie Apps und externe Skripte (z.B. Chat, Tracker). Aktiveren Sie AMP für Produkt- und Kategorieseiten falls angeboten (BigCommerce hatte mal AMP-Optionen für Kategorie/Produktseiten in den Google AMP Einstellungen). Das kann mobil eine schnellere, schlankere Version an Google ausliefern. A/B-Testen Sie ggf., ob sich das positiv auswirkt.
6. PrestaShop: SEO-Flexibilität für mehrsprachige Onlineshops
PrestaShop ist ein Open-Source-Shopsystem, besonders in Europa verbreitet. Es bietet schon recht gute SEO-Features, erfordert aber etwas Konfiguration. Freundliche URLs, Meta-Tags, Sitemap-Module – alles ist vorhanden, wenn auch nicht standardmäßig immer aktiviert. Große Vorsicht gilt beim Thema Duplicate Content (Presta hat viele kombinierte Seiten, Herstellerseiten etc.), hier muss man steuern, was indexiert werden soll.
Empfohlene SEO-Strategien für PrestaShop:
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Freundliche URL aktivieren & Routen anpassen: Im Backoffice unter Shop-Einstellungen -> Traffic & SEO (je nach Presta-Version leicht anders benannt) können Sie “Friendly URL” einschalten. Tun Sie das, damit IDs aus den URLs verschwinden. Zudem können Sie URL-Muster bearbeiten. Beispielsweise können Sie
{$id}-{$rewrite}
auf{$rewrite}
ändern, um Produkt-IDs aus der URL zu entfernen. Achten Sie aber drauf: Eindeutige Namen sind wichtig, sonst kann es zu Konflikten kommen. -
Meta für Produkte/Kategorien füllen: PrestaShop bietet bei jedem Produkt die Felder Meta-Titel, Meta-Beschreibung und Freundliche URL. Pflegen Sie diese für Top-Produkte manuell. Für Kategorien ähnliches: Jede Kategorie hat ein Beschreibungsfeld (das auf der Seite angezeigt werden kann) und SEO-Felder. Schreiben Sie mindestens eine kurze Einführung für jede Hauptkategorie – das verbessert sowohl die Nutzersignale (mehr Info) als auch den Unique Content der Seite.
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Noindex für unnötige Seiten: PrestaShop generiert viele Seiten, z.B. Herstellerseiten (Listing aller Produkte eines Herstellers), Tag-Seiten, eventuell eine “Neuheiten” Seite, “Angebote” etc. Entscheiden Sie, ob diese für SEO sinnvoll sind. Wenn nicht (z.B. Tag-Seiten ohne Mehrwert), können Sie diese via Robots.txt oder modularem Eingriff ausschließen. Es gibt SEO-Module, die es erlauben, noindex auf bestimmte Seitentypen zu setzen. Alternativ pflegen Sie Ihre robots.txt: Standardmäßig disallowt Presta dort einiges, erweitern Sie es nach Bedarf (z.B.
/search
Pfad blockieren). -
Kanonisierungen prüfen: PrestaShop hat ab Version 1.7 von Haus aus Canonical-Tags integriert für Produkte und Kategorien. Verifizieren Sie, dass auf Produktseiten im HTML der Canonical-Link erscheint (sollte auf die Haupt-URL des Produkts zeigen). Gerade wenn Sie Produkte mit Attributen haben und erlauben, diese via Query-String zu filtern, ist der Canonical wichtig. Falls Ihr Theme das nicht macht, suchen Sie nach “{$canonical_url}” in den Templates oder nutzen Sie ein SEO-Modul.
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Sitemap.xml Modul verwenden: Installieren und konfigurieren Sie das offizielle Google Sitemap Modul von PrestaShop. Es erstellt eine Sitemap, die Sie regelmäßig regenerieren können (oder via Cron Job). Achten Sie in den Einstellungen darauf, wirklich nur gewünschte Inhalte aufzunehmen (z.B. können Sie ausklammern: nicht indexierbare Seiten). Reichen Sie die Sitemap in der Search Console ein. So kann Google alle Ihre Produkte und Kategorien finden, auch wenn manche tiefer verborgen sind.
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Performance & Hosting: PrestaShop’s Performance hängt stark vom Hosting und Einstellungen ab. Aktivieren Sie unbedingt die CCC (Combine, Compress, Cache)-Optionen für CSS/JS. Nutzen Sie das eingebautem Dateicaching (falls kein externes Caching wie Memcached verfügbar). Wenn möglich, verwenden Sie ein Presta-optimiertes Hosting mit OPCache, um die PHP-Ausführung zu beschleunigen. Für SEO sind insbesondere schnelle Kategorie- und Produktseiten wichtig; je schneller die Seite reagiert, desto geringer die Absprungrate.
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User-Generated Content für SEO nutzen: Überlegen Sie, Produktbewertungen zu aktivieren (es gibt Module oder eingebaute Funktionen). Ein konstant mit Bewertungen befülltes Produkt bekommt frischen Content und Sternebewertungen können ggf. als Rich Snippet erscheinen. Achten Sie aber auf Moderation (Spam vermeiden). Ebenso kann ein Q&A-Modul (Fragen & Antworten) die Seite um relevante Inhalte ergänzen, die Keywords enthalten, nach denen Nutzer suchen.
7. Oxid eShop: Bewährte SEO-Leistung
OXID eShop ist ein deutsches Shopsystem, beliebt insbesondere im Mittelstand. Es hat im Backend etliche SEO-Einstellungen. Eine saubere URL-Struktur, anpassbare Titel und Meta-Texte sind möglich. Allerdings muss der Shopbetreiber diese Optionen bewusst nutzen. Außerdem sind Performance und Templatequalität entscheidend, damit SEO-Erfolge erzielt werden.
Empfohlene SEO-Strategien für OXID eShop:
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SEO-Einstellungen im Admin nutzen: OXID bietet unter Stammdaten -> Grundeinstellungen -> SEO verschiedene Optionen. Hier können Sie z.B. Suffixes definieren (Standard ist
.html
für Seiten – manche entfernen es, aber es schadet auch nicht gravierend), oder wie die Titel generiert werden. Legen Sie fest, ob Kategorienamen in der Produkt-URL erscheinen sollen. Eine klare, kurze URL-Struktur ist zu bevorzugen. Weiters können Sie dort auch ältere URLs managen, falls Umbenennungen stattfinden (OXID hat z.B. eine SEO-URL-Historie, die Weiterleitungen intern handhabt). -
Title & Meta je Seite bearbeiten: Im OXID-Admin, wenn Sie einen Artikel bearbeiten, gibt es Reiter für SEO. Dort können Sie den Seitentitel (Title-Tag) überschreiben und Meta-Keywords/Description setzen. Überschreiben Sie den Titel, um mehr als nur den Produktnamen dort zu haben (z.B. “Kauf {Produktname} günstig online | IhrShop”). Die Meta-Description sollte verkaufsfördernd sein. Ähnlich bei Kategorien: auch dort gibt es SEO-Felder. Hinterlegen Sie Beschreibungstexte, um den Kategorie-Seiten Unique Content zu geben, und optimieren Sie die Kategorie-Title (z.B. “Kategorie – kaufen”).
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Duplicate Content Vermeidung: OXID erzeugt möglicherweise doppelte Inhalte, wenn ein Produkt mehreren Kategorien zugeordnet ist. Prüfen Sie, ob OXID in Version X Canonical-Tags setzt – in neueren OXID6-Versionen sollte es Canonicals auf die Hauptkategorie-URL geben. Wenn nicht, fügen Sie im Template einen Canonical-Link ein, der auf die vom System generierte kanonische URL (meist die SEO-URL in der Hauptkategorie) verweist. Zudem: Herstellerseiten und Tags können ebenfalls DC erzeugen. Entscheiden Sie, ob diese indexiert werden sollen. U.U. ist es besser, Herstellerseiten auf noindex zu setzen, damit die Hauptfokusse auf Kategorien/Produkte liegen.
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Interne Verlinkung und Navigation: OXID-Shops haben oft ein Mega-Menü mit Kategorien – das ist gut für SEO, weil es eine saubere Hierarchie zeigt. Ergänzend können Sie auf der Startseite oder in Sidebar-Boxen Top-Kategorien verlinken mit Text-Teasern. Ebenso sollten Sie Cross-Selling nutzen: “Ähnliche Artikel” oder “Kunden kauften auch” auf Produktseiten streuen interne Links und verbessern die User Experience. OXID unterstützt Cross-Selling-Verknüpfungen im Admin, pflegen Sie diese Daten, um entsprechende Blöcke anzuzeigen.
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PageSpeed & Hosting: OXID ist eine modulare PHP-Anwendung; für Performance sollten Sie produktiv den TMP-Ordner (Templates) gecached halten und nur bei Änderungen leeren. Nutzen Sie ggf. Module oder Server-Caching (APC, Redis) für schnelleres Seitenladen. SEO-Profi-Tipp: Testen Sie den Shop mit vielen Produkten, manchmal werden zu viele DB-Queries auf einer Seite ausgeführt (durch Module oder komplexe Filter) – optimieren Sie solche Engpässe, eventuell via Modul-Updates oder Template-Anpassung. Je flotter die Seite, desto besser die Rankings und Conversion Rates.
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Mobile Template sicherstellen: Falls Sie noch einen älteren OXID mit nicht-responsive Template haben, unbedingt modernisieren. Google straft nicht-mobilefreundliche Seiten ab. Neuere OXID Themes (Flow, RoxIVE etc.) sind responsive. Stellen Sie sicher, dass alle Elemente mobil gut nutzbar sind (auch Filter, Menü). Testen Sie per Mobile Friendly Test von Google. Gerade Onlineshops sollten Mobile-First denken, da viele User mobil stöbern.
8. JTL-Shop: SEO-freundlich und ideal für Händler mit WaWi-Integration
JTL-Shop (aktuell Version 5) ist ein in Deutschland häufig eingesetztes Shopsystem, oft in Kombination mit der JTL-Warenwirtschaft. Es ist PHP-basiert und relativ leichtgewichtig. Für SEO bietet JTL-Shop sprechende URLs, Meta-Angaben und ein solides Grund-Template. Erfolg hängt hier stark davon ab, wie konsequent man diese Möglichkeiten nutzt und das Template ggf. erweitert.
Empfohlene SEO-Strategien für JTL-Shop:
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Sprechende URLs prüfen: JTL-Shop generiert aus Kategorienamen und Produktnamen URLs (z.B.
/Kategorie/Unterkategorie/Produktname
). Das ist prinzipiell gut. Achten Sie aber auf die Länge: sehr tiefe Strukturen oder lange Namen führen zu langen URLs. In der JTL-Shop-Administration können Sie URL-Mapping Einfluss nehmen (insb. wenn Sie Wörter ausschließen wollen). Wichtig: einmal gesetzte URLs sollten nicht mehr verändert werden, sonst müssen Redirects her. -
Meta-Title und Description pro Seite pflegen: In JTL-Shop können Sie pro Artikel und Kategorie Metaangaben setzen (ähnlich wie bei OXID). Nutzen Sie das. Gerade die Startseite hat oft standardmäßig “Willkommen bei JTL-Shop” – das muss durch etwas Einzigartiges ersetzt werden, das Ihr Angebot beschreibt und Keywords enthält. Verwenden Sie im Title das Haupt-Keyword + Ihre Marke. Für Produkte kann das Template auch automatisch Titel generieren; überschreiben Sie dort, wo es Sinn macht (z.B. Top-Seller).
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Duplicate Content handhaben: Auch JTL-Shop kann Herstellerseiten etc. generieren. Bestimmen Sie in den SEO-Einstellungen, was in die Sitemap soll und was nicht. JTL bietet in der
sitemap.xml
die Möglichkeit, nur relevante URLs aufzuführen. Setzen Sie unwichtige Seiten (z.B. AGB, Login) auf noindex per Meta Robots (im Template oder via Plugin, falls es eines gibt). JTL-Shop 5 hat ggf. Plugins von Drittanbietern für SEO-Verbesserungen – schauen Sie, ob es z.B. ein Plugin für erweiterte Meta-Control gibt. -
Bilder und Alt-Texte: JTL-Shop Medienverwaltung erlaubt es, jedem Bild einen alternativen Text zu geben. Pflegen Sie das für Produktbilder. Auch Dateinamen sollten sprechend sein – die Wawi von JTL kann Bilder oft mit Artikelnummern benennen, was nicht optimal ist; ersetzen Sie diese durch Produktnamen im Dateinamen vor dem Upload, wenn möglich.
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PageSpeed optimieren: JTL-Shop ist nicht so schwer wie Magento, aber achten Sie trotzdem auf Optimierungen: Aktivieren Sie ggf. Gzip, nutzen Sie http2 und lassen Sie unnötige Skripte weg. Das Nova-Template von JTL-Shop 5 ist modern, aber falls Sie alte Templates haben (Evo von JTL4 oder eigene), modernisieren Sie sie in Bezug auf Ladezeit. Auch wichtig: die PHP-Version und Serverleistung – JTL auf schnellem Hosting (PHP 8+, OpCache) wird deutlich bessere TTFB liefern. Geringe TTFB hilft bei Crawling und Nutzererlebnis.
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Content-Ausbau: Ergänzen Sie wo möglich Text-Content: z.B. Banner auf der Startseite mit Text drunter, Kategorie-Teasertexte, ein Ratgeberbereich (ggf. über JTL-Blog oder CMS-Seiten). Viele JTL-Shops sind reine Produktlisten, die Gefahr laufen, von Google als dünn oder austauschbar gesehen zu werden. Mit eigenem Content heben Sie sich ab. Verlinken Sie in Texten immer mal interne Seiten (Kategorien/Produkte), um dem Google-Bot Verbindungen zu zeigen.
9. Spryker: SEO für anspruchsvolle Enterprise-Projekte
Spryker ist eine modulare Commerce-Plattform vor allem für große, individuelle Projekte. Sie ist entwicklergetrieben – SEO hängt hier sehr von der umgesetzten Shop-Frontend-Lösung ab. Spryker bietet von der Plattform her Möglichkeiten für SEO (z.B. durch das Frontend “Yves” und modulare Komponenten), aber es gibt wenig Out-of-the-box Klickoptionen wie bei SaaS-Lösungen. Für Profis ist Spryker eine Spielwiese, wo man allerdings diszipliniert alle SEO-Maßnahmen selbst implementieren muss.
Empfohlene SEO-Strategien für Spryker:
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SEO bereits in der Entwicklungsphase planen: Wenn Sie Spryker einsetzen, binden Sie SEO-Experten früh ein. Definieren Sie Konventionen für URLs (die in Spryker via Router definiert werden), Meta-Tag-Handling und Rich Snippets. Spryker’s Frontend (Yves) kann via Twig-Templates sehr flexibel gestaltet werden – nutzen Sie das, um Title-Tags, Meta-Description-Felder und Canonical-Links in die Grundgerüste einzubauen.
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URL und Routing: Spryker erlaubt human-readable URLs, die in einer Routing-Datenbanktabelle gespeichert werden (Resource -> URL mapping). Stellen Sie sicher, dass Produkteindeutige und kategoriebasierte URLs generiert werden. Spryker generiert oft automatisch SEO-URLs aus Namen. Prüfen Sie auf Duplikate und fügen Sie eventuell Suffixe hinzu, falls nötig. Implementieren Sie auch einen Mechanismus für 301-Redirects, sollte sich eine URL ändern – Spryker kann Versionierung der URLs mit Umleitung, sofern man es aktiviert.
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Multi-Store und Sprachen: Viele Spryker-Setups sind multi-tenancy (verschiedene Shops, Länder). Achten Sie auf hreflang zwischen den Spryker-Stores, falls sie gleiche Sprache/ähnliche Produkte haben. Das muss ins Template manuell eingebaut werden. Nutzen Sie dafür Daten aus der Store-Konfiguration. Ebenso sollten Sie pro Store eine korrekte Sitemap generieren – eventuell pro Land/Store eine eigene.
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Ladezeit / Core Web Vitals: Da Spryker meist in High-End-Umgebungen läuft, werden Performance-Ziele oft mit Caching (Redis, Varnish, Cloudfront) erreicht. Für SEO achten Sie speziell auf die Auslieferung des HTML: Der First Contentful Paint und Largest Contentful Paint sollen im grünen Bereich liegen. Minimieren Sie Server-Side Rendering Zeiten (optimieren Sie Query-Sets, verwenden Sie Spryker’s KV Storage wo sinnvoll). Auch hier gilt: Weniger Third-Party JS = bessere UX = besseres SEO. Prüfen Sie mit Lighthouse die entstehenden Werte.
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Pagination & Filter-Handling: Implementieren Sie für Listenseiten (Kategorie, Suche) eine saubere Pagination. Nutzen Sie
link rel="prev/next"
(auch wenn Google das nicht mehr offiziell nutzt, schadet es nicht der Struktur) und überdenken Sie, Filterseiten indexieren zu lassen oder nicht. Empfehlenswert: Filter-Ergebnisse noindex, follow, damit Facetten nicht den Index aufblähen, aber der Bot kann den Links folgen (z.B. um Produkte zu finden). Spryker Filter-URLs könnten Parameter oder Pfade sein – je nach Implementierung. In beiden Fällen sollten Meta Robots entsprechend gesetzt werden. -
Schema.org Markup modulieren: Fügen Sie strukturierte Daten im Twig hinzu. Spryker hat eventuell Module im Ökosystem, aber oft ist Custom-Code schneller. Z.B. im Product-Detail-Twig ein JSON-LD mit Product und Offer. Im Breadcrumb-Twig ein BreadcrumbList Markup. Testen Sie diese Markups gründlich. Da Spryker Projekte sehr individuell sind, kann man hier kreativ alles umsetzen, was Schema.org hergibt.
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ElasticSearch und SEO: Spryker nutzt häufig ElasticSearch für interne Suche und Kategorieseiten. Achten Sie darauf, dass die Output-Seiten trotzdem statisches HTML haben (was in der Regel so ist, ES liefert nur Daten). Wichtig: vermeiden Sie Dubletten zwischen Such-Seiten und Kategorie-Seiten. Evtl. ranken interne Suchseiten sonst, was man meist nicht will. Blockieren Sie interne Such-URLs via robots.txt (
/search
etc.).
10. Salesforce Commerce Cloud (Demandware): Enterprise-Commerce mit soliden SEO-Funktionen
SFCC (ehem. Demandware) ist eine Enterprise SaaS für große Händler. Hier liegt die SEO-Kontrolle vor allem im Frontend-Code (ISML Templates) und der Konfiguration. SFCC hat bestimmte out-of-the-box Mechanismen (z.B. automatische Sitemaps, URL-Struktur Optionen), aber letztlich müssen SEO-Profis eng mit Entwicklern und der Plattform arbeiten, um alles korrekt einzustellen.
Empfohlene SEO-Strategien für SFCC:
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URL-Regeln definieren: In SFCC kann man URL-Regeln definieren, um lesbare URLs zu erzeugen. Standard-Demandware URLs sind kryptisch (
/s/StoreName/dp/B00XYZ
). Unbedingt die URL Rules so konfigurieren, dass z.B. Produktname und Kategorie in der URL stehen. SFCC bietet dafür im Business Manager Einstellungen. Planen Sie diese vor Go-Live, weil eine Änderung später sehr aufwendig ist. -
ISML Templates für Meta optimieren: Arbeiten Sie mit Ihren Frontend-Entwicklern die Templates durch. Jedes Seiten-Template (Product, Category, Content Page) sollte Variablen für Title und Description aus dem System befüllen. Redakteure können in Business Manager Content Assets pflegen – stellen Sie sicher, dass es Felder für SEO gibt (z.B. Meta Description Feld bei Content Assets). Nutzen Sie im Template die Seitentitel-Konvention: Produktseite = Produktname + | + Shopname etc. und Category = Kategorie + | + Shopname.
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Kanonisierung und Indexsteuerung: SFCC kann automatisch Canonical Tags setzen, wenn in den Einstellungen aktiviert. Schauen Sie im SEO Dashboard des Business Manager, ob dort Duplicate Content Warnungen bestehen. Oft muss man manuell festlegen: z.B. die Paginierungsseiten
?start=0
(oder wie auch immer) sollten auf die Hauptkategorie-URL oder per rel prev/next markiert sein. Implementieren Sie via ISML: Wennpg 1
, dann canonical self, sonst canonical auf page 1, plus optional noindex auf pg > 1. -
Sitemap-XML nutzen: Salesforce Commerce Cloud generiert automatisch Sitemaps je Site. Konfigurieren Sie, welche URLs rein sollen (z.B. ob Varianten einzeln gelistet werden oder nur Hauptprodukte). In Enterprise-Shops lohnt es sich, Sitemaps evtl. nach Bereichen aufzuteilen (z.B. products, categories, content). Überwachen Sie in Search Console die Sitemap-Statistiken, um ggf. Probleme (zu große Sitemaps, fehlerhafte URLs) schnell zu sehen.
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Seiten für SEO freigeben: In SFCC-Workflows kann es sein, dass eine Seite zwar existiert, aber nicht „online“ ist. Stellen Sie sicher, dass alle SEO-relevanten Seiten aktiv und verlinkt sind. Oft werden z.B. Kategorie-Seiten erst angezeigt, wenn Produkte drin sind und die Kategorie aktiv gesetzt wurde. Sonst könnten Lücken in der crawlbaren Struktur entstehen.
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Performance & CDN: SFCC liefert über die Salesforce-Infrastruktur und idR. Akamai CDN aus. Meist sind die globalen Ladezeiten gut. Dennoch: Achten Sie auf Client-Side Performance. Vermeiden Sie unnötig große JS (Demandware Sites haben oft viel Marketing-Script). Nutzt die Plattform’s capability für Einbettung von Critical CSS oder ähnlichem, falls vorhanden. Überprüfen Sie TTFB – bei komplexen personalisierten Sites kann diese leiden (z.B. wenn viele recommendations live berechnet werden). Nutzen Sie Edge-Caching für nicht-personalisierte Teile.
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Mobile & UX Signals: Stellen Sie sicher, dass die SFCC Mobile Templates (evtl. gleiche Templates, da responsive) sauber funktionieren. Prüfen Sie auf gängige SEO/UX-Fallen: z.B. Pagination nur via infinite scroll ohne Paginierungs-Links (besser beides anbieten, da Google sonst evtl. nicht alle Produkte sieht). Oder mobile Filter die per Ajax laden und keine herkömmlichen Links haben – achten Sie auf progressive Enhancement (z.B. Link mit href, den JS dann via XHR verbessert). Solche Details können aus SEO-Sicht relevant sein, um Vollständigkeit im Crawling sicherzustellen.
11. SAP Commerce Cloud (Hybris): SEO für komplexe, internationale Shop-Strukturen
SAP Commerce (ehemals Hybris) ist ein Enterprise-System ähnlich SFCC, aber oft on-premise oder private cloud gehostet. SEO in Hybris hängt von der Implementierung des Frontends (Accelerator) und der Konfiguration ab. Hybris Accelerator (die vorkonfigurierte Shop-Front) hat einige SEO-Funktionen eingebaut, aber individuelle Projekte modifizieren das oft stark. Es ist wichtig, SEO als festen Bestandteil der Entwicklung zu betrachten.
Empfohlene SEO-Strategien für SAP Commerce:
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Accelerator SEO-Features nutzen: Falls Sie den SAP Commerce Accelerator verwenden, prüfen Sie die Dokumentation zu SEO-Modulen. Es gibt z.B. modulare Komponenten für SEO-friendly URLs, Breadcrumbs, Page Labeling. Aktivieren/konfigurieren Sie diese. Der Accelerator generiert in der Regel sprechende URLs für Kategorien und Produkte; verifizieren Sie, dass Umlaute richtig umgewandelt werden (ä->ae etc.).
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Manuelle SEO Felder in Backoffice: Hybris erlaubt es, Metadaten pro Seite im Backoffice zu pflegen (CMS Cockpit). Schaffen Sie dort einen Prozess, dass Marketing/SEO-Verantwortliche für Landingpages etc. Meta-Title und Description eingeben können. Eventuell müssen Custom Attributes am CMS Page Model angelegt werden. Dann stellen Sie sicher, dass die JSP/Tagfiles diese Felder ausgeben. Ohne diesen Schritt landen viele Hybris-Seiten mit generischen Titeln im Web.
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hreflang und Sprachshops: Viele Hybris-Installationen sind multinational. Richten Sie hreflang zwischen den Ländern/Sprachen ein. Das kann im Template z.B. über eine Schleife aller Sprachen passieren, sofern Seiten mapping bekannt ist (in der Regel haben gleiche Produkte unterschiedliche URLs pro Sprache – nutzen Sie ein Mapping via produktID). Ein sauberes hreflang verhindert, dass z.B. die englische Seite in Deutschland rankt und umgekehrt.
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Facetten, Filter und Sortierung: Ähnlich wie bei Magento/Shopware: Hybris-Shops mit vielen Filtern können riesige URL-Kombinationen erzeugen. Entwickeln Sie eine Strategie, um diese vom Index fernzuhalten. Hybris Accelerator könnte Parameter wie ?page=, ?sort= generieren – setzen Sie ggf. meta-robots noindex,follow auf solchen URLs. Diskutieren Sie mit dem Entwicklerteam, ob sie z.B. Filterseiten auf kanonisch Grundkategorie setzen.
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Rich Snippets via JSP: Falls Ihr Frontend JSP-basiert ist (Accelerator Standard), fügen Sie in den JSPs für Produkte und evtl. Breadcrumbs entsprechende
script type="application/ld+json"
Markups ein. Möglicherweise gibt es auch eine Erweiterung von SAP dafür. Wichtig ist auch Markup für Organisationsdaten (im Footer könnte z.B. LocalBusiness Schema integriert werden, falls Ladengeschäft vorhanden). -
Seiten-Geschwindigkeit & Indexierung: Hybris kann sehr schnell sein, wenn gut gecached, aber auch schwerfällig bei komplexen individuellen Logiken. Benutzen Sie Performance-Analyse-Tools während der Entwicklung. Achten Sie auf voll gerenderte Inhalte – manchmal werden Teile erst via AngularJS nachgeladen (je nach Projekt). Für SEO sollten die Hauptinhalte serverseitig ausgeliefert werden. Stellen Sie auch sicher, dass Login-Bereiche, Warenkorb etc. per robots.txt ausgeschlossen sind.
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Sitemap-Generierung: Implementieren Sie einen Job, der regelmäßig eine Sitemap generiert (Hybris hat OOTB vielleicht nichts Fertiges, aber man kann einen CronJob schreiben). Listen Sie darin Produkte, Kategorien, CMS-Seiten. Besonders bei riesigen Katalogen (>50k Produkte) ist das Gold wert, um alle Seiten an Google zu melden.
12. commercetools (Headless Commerce): Maximale SEO-Freiheit durch Headless-Architektur
commercetools ist ein reines Headless-Commerce-System (API-first), das oft mit SPAs oder eigenem Frontend-Framework kombiniert wird. SEO hier ist vollständig in der Hand der Frontend-App, ähnlich wie bei einem Headless CMS. Das Backend stellt Produkte, Kategorien und Inhalte via API bereit. Daher muss das Frontend (Shop-Website oder PWA) alle SEO-relevanten Dinge wie HTML-Rendering, Meta-Tags, Linkstruktur etc. regeln.
Empfohlene SEO-Strategien für commercetools:
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SSR/PWA umsetzen: Wie bei headless CMS ist Server-Side Rendering entscheidend. Wenn Sie z.B. eine React/Next.js-App für den Shop nutzen, konfigurieren Sie sie für SSR oder Static Generation. commercetools selbst beeinflusst SEO nur durch die bereitgestellten Daten (z.B. Produktnamen, Beschreibungen). Stellen Sie sicher, dass diese Daten via SSR in vollständige HTML-Seiten einfließen, damit Crawler sie problemlos lesen können.
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SEO-Daten im PIM pflegen: commercetools hat ein flexibles Datenmodell. Legen Sie Custom Fields für SEO an, z.B.
metaTitle
undmetaDescription
für Produkte und Kategorien. Redakteure können diese im Merchant Center pflegen. Die Frontend-App sollte so gebaut sein, dass sie, falls diese Felder vorhanden sind, diese statt generischer Titles nutzt. Damit erreicht man, dass z.B. ein Produkt einen etwas anderen Titel auf der Seite haben kann als der Produktname (um Keywords oder Kontext anzureichern). -
Indexierbarkeit von Seiten: Gestalten Sie die Routen im Frontend sinnvoll – Produkte unter /produktname, Kategorien unter /kategorie/unterkategorie etc. Dann achten Sie darauf, dass alle wichtigen Seiten intern verlinkt sind (z.B. per Navigationsmenü, Kachel-Links auf der Startseite für Top-Kategorien, etc.). In einem Headless-Shop muss man dem Crawler alle Pfade “zeigen”. Eine HTML-Sitemap-Seite kann helfen. Zudem: generieren Sie regelmäßig eine XML-Sitemap aus allen Produkt- und Kategoriedaten (die API liefert Listen, das kann ein Cronjob in der Infrastruktur machen).
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Seiten aus Suchmaschinen raushalten: Stellen Sie analog zu anderen Shops sicher, dass irrelevante Seiten wie Wishlists (falls öffentlich URLs), Benutzerprofil, Checkout etc. per robots.txt ausgeschlossen oder mit noindex versehen sind. In einer selbstgebauten App darf das nicht vergessen werden – standard CMS würden solche Seiten oft gar nicht öffentlich verlinken, aber headless Apps könnten Pfade haben, die erraten werden können.
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Performance optimieren: Eine Headless-Lösung kann sehr schnell sein (leichte Frontend-App + schnelle APIs). Dennoch sind E-Commerce-Frontends oft schwer (viele Bilder, viel JS). Nutzen Sie Code-Splitting, lazy load, und CDN-Caching für Commerce-API-Aufrufe falls möglich. Der commercetools-API-Edge-Server ist fix, aber minimieren Sie Requests: z.B. Produktseite sollte via Aggregation alle nötigen Daten in einem API-Call holen, statt 5 nacheinander (Preis, Bestand, Bewertungen getrennt etc.). Schnelle Reaktionszeiten wirken positiv auf Crawlrate und Rankings.
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Structured Data im Frontend: Binden Sie auch hier Produkt-, Breadcrumb- und ggf. Review-Schema via JSON-LD in den Seitenkopf ein. Die Daten kommen aus commercetools (Produktname, Preis, Verfügbarkeit). Da Sie volle Kontrolle haben, nutzen Sie diese: z.B. generieren Sie auf Kategorieseiten Markup vom Typ
CollectionPage
mit Liste vonProduct
Items, falls gewünscht, um Google die Produkte auch aus Listen zu präsentieren. Das ist advanced, aber machbar. -
Kanäle und Internationalisierung: commercetools unterstützt Channels (verschiedene Märkte) und Lokalisierungen. Wenn Sie z.B. für verschiedene Länder separate Frontends betreiben, implementieren Sie hreflang. Falls Sie einen globalen Frontend mit locale switching haben, dann achten Sie, dass die Pfade sprachspezifisch sind (/de/…, /en/…). Hreflang kann auch hier via HTML
Tags gesetzt werden. Falsche oder fehlende hreflang bei Headless-Shops ist ein häufiges Problem, weil es “manuell” gebaut werden muss.
13. plentymarkets: SEO-Potenzial für Multichannel-Commerce
plentymarkets ist eine E-Commerce-ERP mit integrierter Shop-Komponente (Ceres-Storefront). Die SEO-Möglichkeiten haben sich in letzten Jahren verbessert, aber es ist etwas weniger flexibel als spezialisierte Shopsysteme. Dennoch können gute Rankings erzielt werden, wenn man die vorhandenen Tools richtig nutzt und ggf. individuelle Anpassungen vornimmt.
Empfohlene SEO-Strategien für plentymarkets:
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Ceres-Template anpassen: Die Standard-Storefront (Ceres) von plentymarkets generiert responsive Seiten mit den nötigsten SEO-Tags. Stellen Sie sicher, dass Titel-Templates und Meta-Description-Templates Ihren Bedürfnissen entsprechen. In Plenty Backoffice können Sie unter CMS > Webshop > Meta globale Einstellungen vornehmen (z.B. Suffix für Titel, Standard-Description). Bearbeiten Sie diese, um beispielsweise den Shopnamen als Suffix hinzuzufügen.
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Kategorietexte und -Meta pflegen: In plentymarkets können Sie für Kategorien SEO-Texte und Meta-Daten hinterlegen. Schreiben Sie für jede Hauptkategorie einen Einführungstext mit Überschrift, der in der Kategorie angezeigt wird. Das verbessert den Unique Content. Hinterlegen Sie darüber hinaus im Backend Meta Title und Description für jede Kategorie und Marke. Plenty nutzt diese dann im
head
. Ohne manuelle Pflege würde Plenty eventuell generische Texte oder nur Kategorienamen verwenden. -
Produktseiten optimieren: Achten Sie darauf, dass Produktbeschreibungen aussagekräftig und einzigartig sind. Plenty-Shops werden oft aus dem ERP mit Daten befüllt – vermeiden Sie, 1:1 Herstellerbeschreibungen zu verwenden, da diese duplicate content darstellen können (auch in anderen Shops). Passen Sie Beschreibungen an und fügen Sie eigene Inhalte hinzu (z.B. Größentabellen, FAQs zum Produkt). Nutzen Sie das Attribut-Feld “Kurzbeschreibung” bewusst – es dient meist als Meta Description oder erste Seite.
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Technische SEO-Settings: Plentymarkets bietet unter Einstellungen > Grundeinstellungen > SEO Optionen wie “Indexierung von Suchseiten verhindern” etc. Aktivieren Sie solche Einstellungen, damit z.B. die interne Suche nicht indexiert wird. Überprüfen Sie die robots.txt Ihres Plenty-Shops (oft unter
/robots.txt
erreichbar); plenty generiert eine, die Standard-Ausschlüsse enthält. Ergänzen Sie falls nötig eigene Regeln (das muss meist via Support oder bestimmten Feldern gemacht werden, da es SaaS ist). -
PageSpeed in Plentyshops: Plenty hostet die Shops in der Cloud, was solide ist, jedoch sind Ceres-Themes manchmal nicht super flott (viel JS). Prüfen Sie, ob Sie die Anzahl der Widgets reduzieren können. Laden Sie z.B. nicht 10 Produkt-Slider auf der Startseite, sondern nur die wichtigsten Elemente. Nutzen Sie die Option, Bilder in WebP auszuliefern (Plenty kann das serverseitig, glaube optional). Achten Sie auch auf die Aktivierung von HTTP/2-Push (sollte Standard sein).
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Blog / externe Content-Integration: Plentymarkets hat keine native Blog-Funktion für umfangreiches Content Marketing. Ziehen Sie in Betracht, einen externen Blog (WordPress o.Ä.) aufzusetzen und mit Ihrem Shop zu verknüpfen. Alternativ nutzen Sie Plenty’s CMS-Seiten für Ratgebertexte. SEO-Profis wissen, dass ein Shop allein manchmal nicht für alle Keywords ranken kann – ergänzender Content ist hilfreich. Wichtig: Halten Sie Domain-Konsistenz (z.B. blog auf blog.meinshop.de oder meinshop.de/blog via externem System), damit die Domainautorität gebündelt bleibt.
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Überwachung und Feintuning: Verwenden Sie die Plenty-eigenen Webanalyse oder besser Google Analytics/Search Console, um zu sehen, welche Seiten ranken und wo ggf. Meta-Optimierung nötig ist (z.B. wenn viele Seiten denselben Title haben -> korrigieren im Backend). Plenty bietet begrenzt Plugins, aber einige Dienstleister (z.B. plentySEO) können bei tieferen Anpassungen helfen, falls Sie z.B. spezielle Canonical-Logiken brauchen oder besondere Landingspages gestalten wollen.
14. Gambio: Unkomplizierte SEO-Optimierung für kleine Shops
Gambio ist ein deutsches Shopsystem, abgeleitet von xt:Commerce, mit Fokus auf einfache Bedienung für Shopbetreiber. SEO-technisch hat Gambio in neueren Versionen aufgerüstet: Es gibt SEO-URLs, integrierte Rich Snippets (für Sternebewertungen z.B.) und einen “SEO Boost”. Dennoch muss der Shopbetreiber aktiv werden: Texte pflegen, Einstellungen setzen, Performance optimieren.
Empfohlene SEO-Strategien für Gambio:
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SEO-Boost aktivieren: Gambio GX nutzt ein Feature namens SEO-Boost, das die URLs suchmaschinenfreundlich macht. Stellen Sie sicher, dass dieses aktiviert ist (in der Admin-Oberfläche). Dann werden z.B. Kategorienamen und Artikelnamen in die URL übernommen statt IDs. Prüfen Sie nach Aktivierung beispielhaft Produkt-URLs, um sicherzugehen, dass keine Dubletten entstehen.
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Meta-Angaben je Seite pflegen: Gambio bietet in der Artikel- und Kategorienverwaltung Felder für Meta Title und Meta Description. Nutzen Sie diese für wichtige Seiten. Falls Sie sie leer lassen, generiert Gambio Titles aus den Seitennamen – das kann ok sein, aber meist ist ein optimierter Title besser. Setzen Sie bei Artikeln z.B. “Produktname günstig online kaufen | Shopname” als Title und eine knackige Description mit USP und CTA.
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Startseite optimieren: Standardmäßig steht in Gambio oft “Willkommen im Shop” auf der Startseite. Ändern Sie den Content der Startseite, um Keyword-relevante Inhalte zu haben (z.B. “Ihr Fachhandel für XYZ in Deutschland – willkommen bei [Shopname]. Wir bieten …”). Passen Sie den Title der Startseite im Content-Manager oder Template an, damit er Ihr Hauptkeyword enthält. Gerade die Startseite zieht viele Backlinks (z.B. Verzeichnislinks), daher ist es wichtig, sie SEO-mäßig stark aufzustellen.
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Strukturierte Daten prüfen: Gambio hat in neueren Versionen JSON-LD für Produkte und Breadcrumbs integriert. Verifizieren Sie das mit Googles Tool. Wenn z.B. Preis oder Verfügbarkeit fehlen, versuchen Sie, das Template entsprechend anzupassen oder schauen nach einem Update/Patch. Halten Sie Gambio up-to-date, da oft SEO-Verbesserungen in neuen Versionen kommen.
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Geschwindigkeit verbessern: Gambio-Shops laufen oft auf PHP ohne spezielle Caches. Nutzen Sie daher Möglichkeiten wie das Komprimieren von Ausgabepuffern (GZIP) und aktivieren Sie im Admin die Option zur Komprimierung (falls vorhanden). Minimieren Sie die Anzahl an Boxen/Modulen, die auf jeder Seite geladen werden. Viele Gambio-Shops haben z.B. zig Boxen in der Sidebar (Tags, Topseller, Umfragen etc.), was die Ladezeit erhöht und Ablenkung für den User bedeutet. Konzentrieren Sie sich auf wesentliche Elemente. Für CDN/Optimize-Lösungen gibt es Module – evaluieren Sie, ob Cloudflare oder ein anderes CDN helfen kann.
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Inhaltspflege und Linkaufbau: Gambio selbst ist nur Technik – Ihre Inhalte entscheiden. Schreiben Sie gute Produktbeschreibungen, fügen Sie Ratgeber-Seiten hinzu (über den Content-Manager kann man Infoseiten erstellen, z.B. “Ratgeber Größenwahl” und dann intern verlinken). Nutzen Sie Kundenbewertungen (wenn aktiv) auch auf der Seite sichtbar, das ist frischer Content. Externe Links: versuchen Sie, in Fachportalen erwähnt zu werden, mit Link auf Ihre Kategorie-Seiten. Das OffPage-SEO ist zwar systemunabhängig, aber ein oft vernachlässigter Part bei kleineren Shops.
15. xt:Commerce: Klassiker mit solider SEO-Basis
xt:Commerce ist ein älteres Shopsystem (Fork von osCommerce). Viele seiner Abkömmlinge (modified eCommerce, Gambio etc.) haben Weiterentwicklungen gebracht. Wenn jemand noch xt:Commerce (oder modified) einsetzt, sind SEO-Maßnahmen meistens manuell umzusetzen oder erfordern Module. Dennoch kann man die grundlegenden Dinge auch hier optimieren.
Empfohlene SEO-Strategien für xt:Commerce:
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URL-Rewrite Modul nutzen: xt:Commerce in reinster Form hatte URLs mit
?
. Prüfen Sie ob Ihr Shop bereits mod_rewrite URLs hat. Falls nicht, installieren Sie ein SEO-URL Plugin (es gab früher “xt:Commerce SEO URL” Module). Modified eCommerce und neuere Forks haben das integriert. Ohne sprechende URLs wird es schwer, gute Rankings zu erzielen, daher ist dies Prio 1. -
Seitentitel anpassen: In xt:Commerce konnte man oft in der Sprachdatei definieren, wie der title aufgebaut ist (z.B.
TITLE_FORMAT
). Passen Sie das an, dass der Produktname zuerst steht, danach evtl. Kategoriename oder Shopname. Bearbeiten Sie die Startseiten-Texte und Titles in den entsprechenden Content-Seiten (oft im Admin unter Content). -
Meta Tags Modul/Anpassung: Von Haus aus hatte xt:Commerce begrenzte Meta-Fähigkeiten. Viele haben Module verwendet, um Meta-Descriptions pro Artikel zu pflegen. Falls Sie so ein Modul haben, nutzen Sie es. Wenn nicht, erwägen Sie, auf modified E-Commerce umzusteigen, das hat solche Features eingebaut. Bis dahin können Sie im Template experimentell meta description per PHP generieren (z.B. ersten 160 Zeichen der Beschreibung nehmen). Das ist nicht ideal, aber besser als nichts.
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Kategoriestruktur flach halten: Ältere Shops kranken oft an sehr tiefer Verschachtelung (Hauptkategorie -> Unterkategorie -> Unter-Unter…). Versuchen Sie, Ihre wichtigen Produkte in Kategorien der 1. oder 2. Ebene zu haben. Tiefer als das sollte man nur bei sehr breitem Sortiment gehen. Flache Strukturen ranken oft besser und bringen mehr Linkjuice auf Kategorieebene.
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Inhalte und moderne Anforderungen: xt:Commerce ist nicht „mobile-first“ gebaut. Falls Ihr Shop nicht responsive ist, dringend ein responsives Template einführen. Es gibt fertige Templates oder Upgrades auf modified/Gambio die das lösen. Google straft non-responsive Sites ab. Auch HTTPS sollte Standard sein – richten Sie SSL ein, sonst sind Rankings gefährdet (Google markiert Non-SSL als unsicher).
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Ladezeit trotz alter Architektur verbessern: Legen Sie Caching vor (z.B. Seiten mit einem Proxy cachen). Nutzen Sie Gzip via .htaccess. Minimieren Sie Datenbank-Calls durch caching der Kategorienavigation. Auf Shared Hosting liefen xt:Commerce-Shops früher okay, aber im Vergleich zu modernen Systemen sind sie ineffizient. Daher holt man mit Server-Tuning viel raus. SEO-seitig kann eine langsam ladende Seite heute zum Problem werden, also hier ansetzen.
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Mittelfristig erwägen: Ein Tipp zum Schluss – überlegen Sie mittelfristig ein Upgrade auf eine modernere Plattform. Viele SEO-Profis migrieren alte xt:Commerce-Shops zu WooCommerce, Shopware oder anderen Systemen, weil einfach mehr State-of-the-Art SEO-Features verfügbar sind. Das ist natürlich ein großer Schritt, aber je nach Wettbewerbsdruck vielleicht nötig, um in Zukunft gut zu ranken.
16. Lightspeed E-Commerce (ehem. SEOshop): Kompakte SEO-Power
Lightspeed (früher bekannt als SEOshop) ist ein gehostetes Shopsystem, das vor allem in Benelux beliebt ist. Schon der alte Name “SEOshop” deutete darauf hin, dass man Wert auf SEO legt. Tatsächlich bietet Lightspeed automatische SEO-Optimierungen wie Indexierbarkeit, saubere Links, etc., und lässt den Betreiber Meta-Tags anpassen. Für fortgeschrittene SEO-Wünsche ist es etwas geschlossener als Open-Source-Systeme, aber Grundlegendes ist machbar.
Empfohlene SEO-Strategien für Lightspeed:
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Meta Tags anpassen: Im Lightspeed-Backoffice können Sie für Produkte, Kategorien, Marken etc. SEO-Texte eingeben. Füllen Sie alle diese Felder aus. Lightspeed generiert sonst aus den Beschreibungen etwas, was suboptimal sein kann. Geben Sie jeder wichtigen Seite eine eindeutige Meta Description mit ca. 155 Zeichen. Nutzen Sie im Titel die Möglichkeit, sowohl Keyword als auch Marke unterzubringen (“Produkt X kaufen – Shop Y”).
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Beschreibungen und Inhalte optimieren: Lightspeed-Shops profitieren von guten Produkttexten. Nutzen Sie die Möglichkeit, HTML in Beschreibungen einzufügen, um Texte mit Zwischenüberschriften oder Listen lesbarer (und SEO-freundlicher) zu machen. Einige Lightspeed-Themes zeigen auch Kategoriebeschreibungen an – schreiben Sie also auch für Kategorien ein paar Sätze, die z.B. oben auf der Kategorie angezeigt werden (oft Einstellungssache im Theme).
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URL-Struktur: Lightspeed erstellt i.d.R. URLs mit Kategorienamen und Produktnamen. Prüfen Sie mal eine Produkt-URL: Sollte etwa aussehen wie
/kategorie/unterkategorie/produktname.html
. Falls da IDs sichtbar sind, schauen Sie, ob es eine Einstellung gibt, um “lesbare URLs” zu aktivieren (SEOshop hatte das standardmäßig an, glaube ich). In jedem Fall, halten Sie die Titel kurz, denn extrem lange Titel werden eventuell in lange URLs umgesetzt. -
Blog nutzen: Lightspeed bietet einen einfachen Blog. Wenn Sie SEO voranbringen wollen, veröffentlichen Sie dort regelmäßig Beiträge. Themen: Produktvergleiche, How-Tos, Trends – all das, was Leute suchen könnten, die dann auf Ihren Shop stoßen. Der Blog in Lightspeed hat ebenfalls SEO-Felder; behandeln Sie ihn wie WordPress: gute Titel, Metas, interne Verlinkung von Blog zu Shop.
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Strukturierte Daten & Rich Snippets: Lightspeed sollte Produkte mit strukturierten Daten auszeichnen (schon zu SEOshop-Zeiten war das ein Feature). Testen Sie ein Produkt mit dem Rich Results Test auf Preis, Availability, Review. Wenn Sie feststellen, es fehlt was, kontaktieren Sie Lightspeed Support oder schauen in deren Doku, ob man es konfigurieren kann. Da es SaaS ist, kann man im Code wenig ändern, aber meist haben sie es gut implementiert.
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Lokale SEO (bei Ladengeschäft): Lightspeed richtet sich auch an stationäre Händler. Nutzen Sie, falls vorhanden, ein Store-Locator-Feature oder fügen Sie zumindest Kontaktdaten (Name, Adresse, Telefon) im Footer jeder Seite ein. Das hilft für Local SEO. Schema.org LocalBusiness Markup ließe sich theoretisch per Custom HTML einbinden, aber Lightspeed’s Templating könnte eingeschränkt sein. Evtl. bieten sie Einstellfelder für Öffnungszeiten etc., die dann im Code landen – prüfen Sie das, wenn relevant.
17. Ecwid: SEO-Erfolg mit eigenem Content
Ecwid ist ein etwas spezielles Shopsystem: Es wird häufig als Widget in bestehende Websites eingebunden (z.B. als JS-Snippet, das den Shop darstellt). SEO für Ecwid kann tricky sein, weil viele Inhalte clientseitig nachgeladen werden. Allerdings hat Ecwid Mechanismen, um SEO zu ermöglichen, z.B. sogenannte “Google-freundliche Seiten” für Produkte.
Empfohlene SEO-Strategien für Ecwid:
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Verwende die Ecwid Instant Pages: Ecwid generiert statische Versionen deines Shops für Suchmaschinen (bekannt als “Google-friendly Pages”). Sorge dafür, dass diese aktiviert sind und richtig verlinkt. Wenn du Ecwid in eine Website eingebettet hast (z.B. via Wix oder WordPress), nutze offizielle Ecwid-Plugins, die SEO-Integration bieten. Diese Plugins erstellen jeweils echte Seiten/URLs für Produkte und Kategorien, die Google indexieren kann.
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Meta-Daten in Ecwid pflegen: In der Ecwid-Konsole kannst du pro Produkt einen SEO-Titel und Description angeben. Mach das unbedingt, sonst übernimmt Ecwid einfach den Produktnamen als Title und generiert irgendwas als Description. Gleiches gilt für Kategorien. Diese Metadaten werden in den statischen SEO-Seiten verwendet.
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Deep Linking zu Produkten/Kategorien: Wenn du einen Blog oder andere Inhaltsseiten hast, setze dort direkte Links auf deine Ecwid-Produktseiten (die statischen URLs, nicht nur die #! Hash-URLs). So kann der Google-Bot auch ohne Sitemap deine Produkte finden. Ecwid bietet auch eine Sitemap-Funktion – reiche diese in der Search Console ein.
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Vermeide Duplicate Content durch Einbettung: Achte darauf, dass deine Ecwid-Produkte nicht unter mehreren URLs erreichbar sind. Das kann passieren, wenn z.B. sowohl die integrierte Ecwid-Startseite als auch deine Website-Integration indexierbar sind. Bestimme einen primären Pfad (z.B. deine Webseite unter
/shop/produktname
) und sorge via Canonical oder robots.txt dafür, dass alternative Pfade nicht konkurrieren. Ecwid selbst setzt möglicherweise Canonicals auf die eigenen URLs – prüfe das mal. -
Seitenstruktur/Navigation auf der Hauptseite: Wenn Ecwid in eine bestehende Seite integriert ist, baue dort manuell eine Navigation zu den wichtigsten Shop-Bereichen ein. Zum Beispiel eine Liste der Top-Kategorien im Menü der Website mit direkten Links auf die SEO-URLs dieser Kategorien. Das verbessert die Crawlability und auch die Nutzerführung.
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Performance: Ecwid lädt per Javascript den Shop, was manchmal etwas langsamer wirkt. Die SEO-Seiten sind aber servergerendert. Stelle sicher, dass diese schnell laden – das hängt vom Host deiner Hauptseite ab (wenn du z.B. WordPress hast, optimiere WordPress). Ecwid selbst wird über CDN ausgeliefert und ist meist flott. Aber falls du die Option hast, in Ecwid Bilder zu hosten, nutze komprimierte Bilder, damit die statischen Seiten schnell sind.
18. Wix eCommerce: SEO für E-Commerce Einsteiger
Wix eCommerce ist die Shop-Komponente von Wix. Im Grunde gelten alle Punkte, die wir schon bei Wix (CMS) erwähnt haben, plus einige zusätzliche E-Commerce-Aspekte. Wix eCommerce ermöglicht es, Produkte und Kategorien im Wix-Editor hinzuzufügen. SEO hängt hier davon ab, wie gut man diese Produktseiten optimiert und die Shop-Struktur anlegt.
Empfohlene SEO-Strategien für Wix eCommerce:
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Produkt-SEO-Felder ausfüllen: In Wix kann man für jedes Produkt einen SEO-Titel und -Beschreibung vergeben (ähnlich wie für normale Seiten). Navigiere im Editor zu deinem Shop, wähle ein Produkt und bearbeite die SEO-Einstellungen. Trage dort einen optimierten Titel und Beschreibung ein, anstatt dem generischen. Das erhöht die Chance, dass deine Produktseiten mit einem ansprechenden Snippet in Google erscheinen.
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Produktkategorietexte nutzen: Erstelle Kategorieseiten für deine Produkte (im Wix Store Manager). Füge auch auf diesen Kategorieseiten etwas beschreibenden Text hinzu – z.B. ein Abschnitt “Unsere Auswahl an XYZ” mit ein paar Sätzen. So haben diese Seiten nicht nur Listings, sondern auch Content. Auch hier: SEO-Einstellungen bearbeiten (Title/Description pro Kategorie).
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Rich Pins / Daten für Social Media: Aktiviere in den Wix SEO Einstellungen die strukturierten Daten für Produkte (sofern Wix das anbietet; evtl. automatisch vorhanden). Teste Produktseiten mit dem Rich Result Test. Wix hat möglicherweise Standard-Markup integriert, aber es schadet nicht das zu prüfen. Wenn es fehlt, könntest du im globalen Code ein JSON-LD Template einfügen, aber das ist fortgeschritten. Auf Social Media hilft es, wenn die OG-Tags korrekt sind – Wix macht das in der Regel.
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Bewertungen einbinden: Wenn du Produktbewertungen via Wix Stores ermöglichst, dann zeig sie auf der Seite an. Sternbewertungen auf der Seite könnten von Google aufgegriffen werden (via schema.org AggregateRating, falls vorhanden). Wix Stores hat eigene Widgets dafür. Solche UGC-Elemente beleben die Seite und erhöhen Unique Content.
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Blog + Shop-Verknüpfung: Nutze den Wix-Blog um Traffic auf den Shop zu lenken. Schreib z.B. einen Beitrag “Top 10 [Produktart] im [Jahreszahl]” und verlinke darin auf entsprechende Produkte. So rankt vielleicht der Blogpost und führt Nutzer in den Shop weiter. Interne Links vom Blog auf den Shop stärken auch die Shopseiten intern.
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Site Performance: Wix-Shops können, je nach Anzahl der Produkte, etwas schwerfällig werden. Halte die Anzahl der Produkte pro Seite moderat (nicht 100 auf einer Seite laden). Wix’s Lazy Load sollte aktiviert sein. Komprimiere Bilder deiner Produkte vor dem Upload. Prüfe mit PageSpeed Insights insbesondere eine Produktseite (die enthält Bilder, Beschreibung, evtl. Bewertungen – ist also repräsentativ). Wenn hier Werte schlecht sind, überlege was du weglassen kannst (z.B. ein unnötiges Video oder Instagram-Feed).
18. Squarespace Commerce: SEO für kreative Shop-Konzepte
Squarespace Commerce erweitert Squarespace um Shop-Funktionalität. Hier gelten die CMS-Grundlagen und zusätzlich muss man auf Produkte und Shop-Seiten achten. Wie bei Wix ist man etwas eingeschränkt, aber grundlegende SEO-Praktiken lassen sich umsetzen.
Empfohlene SEO-Strategien für Squarespace Commerce:
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Produktseiten optimieren: In Squarespace’s Produkt-Editor kann man SEO-Titel und Beschreibung anpassen (meist übernimmt er Produktname als Titel – den könnte man aber optimieren). Schreibe eine gute Produktbeschreibung, die nicht nur aus Stichpunkten besteht. Nutze Struktur: Auch in der Beschreibung kannst du einfache HTML-Formatierungen vornehmen (z.B. Überschriften für Abschnitte). Das hilft.
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Kategorie-Seiten (Collections) beschreiben: Squarespace Commerce generiert “All Products” Seiten oder kategorisierte Produktübersichten, je nach Template. Füge in den Seiten-Einstellungen dieser Sammlungen eine Beschreibung hinzu, die oberhalb der Produktliste angezeigt wird (wenn Template das zulässt). So hat die Seite eigenen Text. Denke auch an SEO-Einstellung pro Seite – dort Title/Description anpassen um suchfreundlicher zu sein.
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Navigation und Indexierung: Halte die Shop-Struktur flach – bestenfalls alle Kategorien vom Hauptmenü aus verlinken. So kann Google sie direkt finden. Wenn du Filterfunktionen benutzt (manche Templates haben das nicht mal, eher rudimentär), beobachte, dass du keine separaten indexierbaren URLs für Filter bekommst. Meist filtert Squarespace via JS, also kein Problem. Aber falls es Parameter gäbe, würde ich diese ausschließen.
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Structured Data: So wie bei Wix, hat Squarespace vermutlich Standard-Markup. Mit Developer Mode (falls dein Plan das erlaubt) könnte man theoretisch Templates ändern, aber vielen Nutzern steht das nicht zur Verfügung. Verlasse dich also auf das, was da ist. Wenn Rich Snippets super wichtig sind, könntest du überlegen den Code Injection Bereich zu nutzen, um ein Skript mit JSON-LD zu jedem Produkt manuell einzufügen. Das ist bei vielen Produkten allerdings mühsam. Alternative: Wenn Google die Produkte gut crawlen kann und Inhalts/Preisinfos auf der Seite sieht, bekommst du u.U. “Popular Products” Rich Element automatisch (Google hat so ein Feature für Shops ohne Markup, basierend auf crawled info). Also Fokus lieber auf Content und Crawl.
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Bestandsseiten Noindex: Standard bei Squarespace: es gibt Systemseiten wie den Warenkorb, Checkout, Benutzerkonto. Diese sollte man auf noindex setzen. Überprüfe in der Sitemap, ob solche URLs auftauchen. Meistens nicht, aber sicherheitshalber im Seiten-Menü gucken: manche Systemseiten lassen sich mit SEO-Option “Hide from Search Engines” markieren. Tu das, wo sinnvoll.
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Blog + Shop Synergien: Genau wie bei Wix: Falls du mit deinem Shop auch einen Blog in Squarespace betreibst, verknüpfe die beiden. Zeige z.B. in Blogartikeln Produkte (Squarespace hat Inhaltsblock “Product” um Produkte einzubetten). Das erzeugt interne Links und gegebenenfalls Markup (vielleicht wird da auch strukturierter Code generiert). Außerdem kannst du so organischen Content-Traffic auf deine Produktseiten leiten.
20. Jimdo E-Commerce: Begrenzte SEO für unkomplizierte Shops
Jimdo’s E-Commerce-Fähigkeiten sind begrenzt, richten sich an sehr kleine Shops. SEO-mäßig gelten alle Einschränkungen von Jimdo (begrenzte Zugriffstiefe), aber man sollte zumindest die Basisdaten pflegen.
Empfohlene SEO-Strategien für Jimdo E-Commerce:
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Produktdetails ausfüllen: Gib jedem Produkt einen eindeutigen Namen (der auch als Title dient) und beschreibe es ausführlich im Produkttext. Jimdo ist hier minimalistisch, aber versuche trotzdem, 2-3 Absätze Beschreibung unterzubringen. Das hilft der Seite, überhaupt irgendein Rankingpotential zu haben (statt nur Bild + Preis).
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SEO-Einstellungen prüfen: Je nach Jimdo-Version kannst du evtl. pro Seite SEO festlegen. Die Produktseiten-URLs und Titles generiert Jimdo, möglicherweise kann man sie nicht individuell ändern – falls aber doch (in Jimdo Creator vielleicht über Unterseiten), dann mach das. Mindestens die Kategorieseite (falls du eine Übersichtsseite hast) sollte in den SEO-Optionen bearbeitet werden (Seitentitel “Shop – [Thema] kaufen” etc.).
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Kein facettiertes Problem: Jimdo-Shops haben keine Filter, keine großen Kategorien – das ist gut, da du kaum Duplicate Content intern erzeugen kannst. Der Fokus liegt schlicht darauf, gefunden zu werden. Hier empfiehlt sich OffPage: versuche deinen Jimdo-Shop auf Branchenverzeichnissen und Google Maps (sofern lokal) zu listen, weil OnPage kannst du nicht so viel herausholen wie anderswo.
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Interne Verlinkung improvisieren: Jimdo erlaubt vielleicht, im Text zu verlinken. Wenn du z.B. eine Seite “Über uns” hast, könntest du dort erwähnen “wir bieten übrigens auch X und Y in unserem Shop an” und die Wörter X und Y zu den Shop-Unterseiten verlinken. Jede interne Verlinkung hilft Google, den Shop als Teil der Website zu sehen und ihn zu crawlen.
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Bilder beschreiben: Gib deinen Produktbildern aussagekräftige Dateinamen bevor du sie hochlädst (z.B.
handgefertigte-vase-blau.jpg
stattDSC1234.jpg
). Jimdo könnte den Dateinamen als Alt-Tag verwenden, bin nicht sicher – aber falls ja, wäre das nützlich. Wenn es eine Möglichkeit gibt, Alt-Texte einzugeben, tu es. -
Externer Blog o.Ä.: Da Jimdo selbst wenig Content-Tools hat, erwäge, ob du nicht auf Social Media oder einem kleinen Blog (ggf. extern gehostet) Content erstellst, der auf deinen Shop linkt. So generierst du externe Signale. Jimdo-Shops konkurrieren oft in Nischen – die SEO-Profis-Maßnahme wäre hier eher, allgemein die Webpräsenz zu stärken, da onpage wenig Spielfläche ist.
Gesamtfazit und Bewertung
Unabhängig vom System gilt: Mit der richtigen Strategie lässt sich jede Plattform SEO-tauglich machen. Content-Qualität, technische Sauberkeit und Nutzerfreundlichkeit sind die Grundpfeiler, die überall zählen.
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CMS vs. Shopsystem: In CMS wie WordPress, Joomla oder TYPO3 stehen Content-Erstellung und Struktur im Vordergrund – hier glänzt man mit guten Inhalten, Überschriftenhierarchie, interner Verlinkung und Meta-Tags. Shopsysteme wie Shopify, Magento oder Shopware erfordern zusätzliches Augenmerk auf Produkt- und Kategorieseiten, Paginierungen und strukturierte Produktdaten. Doch beide Welten nähern sich an: CMS haben E-Commerce-Plugins (z.B. WooCommerce) und Shops enthalten oft CMS-Features (Blogmodule, Inhaltseiten).
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Systemunterschiede: Einige Systeme sind out of the box SEO-freundlicher als andere. So sind z.B. WordPress und Joomla inzwischen sehr SEO-ready (mit minimalen Tweaks), während ältere Systeme wie xt:Commerce ohne Erweiterungen hinterherhinken. Gehostete Plattformen (Wix, Shopify, HubSpot) nehmen einem viel Technikarbeit ab und bieten solide Grundlagen, aber limitieren die Feineinstellungen. Headless-Ansätze (Strapi, Contentful, commercetools) geben maximale Flexibilität und Skalierbarkeit, verlangen aber erfahrene Entwickler, um SEO-Aspekte wie SSR korrekt umzusetzen.
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Worauf Profis achten: SEO-Profis wissen, dass oft nicht das System an sich rankt, sondern die Summe aller Optimierungen. Sie wählen Tools (Plugins, Extensions, Modules) passend zum System und scheuen auch nicht davor, in Templates oder Code einzutauchen, um z.B. strukturiertes Daten-Markup oder kanonische Links einzufügen. Außerdem behalten sie aktuellen Entwicklungen im Blick: Änderungen im Google-Algorithmus (z.B. Core Web Vitals) oder neue Suchfeatures (wie FAQ-Rich-Results) erfordern manchmal Anpassungen auf allen Systemen.
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Empfehlung: Wählen Sie ein System, das zu Ihren Ressourcen passt. Ein kleines Team ohne Entwickler fährt mit einem gehosteten System (Shopify, Wix) oder einem bekannten CMS + Plugin (WordPress + Yoast/WooCommerce) besser, da hier vieles “klickbar” ist. Größere Unternehmen mit Entwicklerpower profitieren von Systemen wie TYPO3, Magento, Shopware oder headless Lösungen, weil sie tiefgreifende Anpassungen vornehmen können – diese aber auch pflegen müssen. SEO-Erfolg ist letztlich systemunabhängig möglich, wenn man die hier erläuterten Tipps konsequent umsetzt. Wichtig ist, die Stärken des gewählten Systems zu nutzen (z.B. Plugins, Module, integrierte Tools) und dessen Schwächen gezielt auszubügeln (etwa Performance-Tweaks, Workarounds für fehlende Features).
SEO ist ein entscheidender Faktor für die Wahl deines CMS oder Shopsystems. Doch welche Systeme bieten die besten Voraussetzungen für starke Rankings und optimale Sichtbarkeit bei Google?
In dieser Top-3-Liste zeigen wir dir, welche Content-Management-Systeme und Shopsysteme besonders herausragen – und weshalb sie aus SEO-Sicht die beste Wahl für dein Projekt sind.
🥇 Top 3 CMS für SEO
1. WordPress – Der universelle SEO-Champion für Blogs und Websites
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Dank umfangreicher SEO-Plugins wie Yoast oder Rank Math bietet WordPress die mit Abstand beste und intuitivste SEO-Umgebung.
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Hohe Flexibilität bei URL-Strukturen, Meta-Daten, strukturierte Daten und umfangreiche Integrationsmöglichkeiten machen es zur ersten Wahl.
2. Drupal – Der SEO-Champion für komplexe Content-Strukturen
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Extrem leistungsfähige Module für technisches SEO (Pathauto, Metatag, BigPipe) bieten maximalen Spielraum bei der Optimierung.
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Besonders geeignet für umfangreiche Websites und Portale mit komplexen Inhaltsarchitekturen und Mehrsprachigkeit.
3. TYPO3 – Der Profi für skalierbare SEO-Projekte
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Hervorragend für Enterprise-Websites und Großprojekte mit anspruchsvollen SEO-Anforderungen.
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Überzeugt durch mächtige Core-Features (integrierte Sitemaps, Canonicals) und umfangreiche Mehrsprachigkeitsoptionen.
🛒 Top 3 Shopsysteme für SEO
1. Shopify – Der SEO-Allrounder für schnellen E-Commerce-Erfolg
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Stark optimiert für schnelles Setup und solide SEO-Grundlagen (automatische Canonicals, flexible robots.txt, Schema-Daten).
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Sehr gute SEO-Performance durch saubere Standardkonfiguration und einfache Erweiterbarkeit.
2. WooCommerce (WordPress) – WordPress-basiert, vielseitig und SEO-stark
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Verbindung mit WordPress und etablierten Plugins bietet exzellente Flexibilität für SEO, besonders bei Content-getriebenen Shops.
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Ideal für Shops, die zusätzlich von umfangreichen Blog- und Content-Marketing-Optionen profitieren wollen.
3. Shopware – Deutsche SEO-Power für den Mittelstand
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Starke technische SEO-Basis, individuell anpassbare URL-Strukturen und SEO-Templates bieten optimale Voraussetzungen.
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Besonders geeignet für mittelständische Shops, die Wert auf Individualität und leistungsfähige SEO-Features legen.