Shopify‑Websites verschenken standardmäßig SEO‑Potenzial.

Shopify treibt über 5 Millionen aktive Shops an und ist für viele E-Commerce Unternehmer weiterhin die erste Wahl im E‑Commerce.

Die „ab Werk"-Konfiguration bringt dich schnell an den Start. Der Aufbau eine Onlineshops mit Shopify ist recht schnell erledigt – aber die schnelle Bereitstellung garantiert noch lange keine organische Sichtbarkeit.

Standardmäßig kann die Shopify‑Struktur SEO‑Wert verschenken:

  • Doppelte URLs verwässern Autorität.
  • Schema‑Markup ist minimal.
  • Performance‑Engpässe bremsen Seiten aus.

Gleichzeitig reicht es angesichts von konversationeller KI und KI‑gestützter Suche nicht mehr, nur für Google zu optimieren. Dein Shop muss die Sprache großer Sprachmodelle (LLMs) ebenso fließend sprechen.

Was dieses Playbook abdeckt

  • Beheben struktureller Schwächen.
  • Steigerung von Geschwindigkeit und Performance.
  • Verfeinerung strukturierter Daten.
  • Stärkung interner Verlinkung.
  • Vorbereitung deines Shops auf KI‑gestützte Suche und Shopping.

Ist Shopify „out of the box" SEO‑bereit?

Großteils, aber nicht vollständig. Ein frisch gestarteter Shopify‑Shop bietet eine solide Basis:

  • Saubere, nutzerfreundliche URLs.
  • Essentielles Schema‑Markup.
  • Automatische XML‑Sitemap.

Sobald du die Website crawlst und URLs, Canonicals und Kollektionsstrukturen prüfst, treten Lücken zutage. Um heutige SEO‑Standards zu erreichen – und dich auf KI‑getriebene Suche vorzubereiten – sind weiterhin gezielte Optimierungen nötig.

Merke dir: Im E‑Commerce ist das echte SEO‑Ziel nicht nur „höher ranken", sondern mehr Conversions und Umsatz zu erzielen.

Typische SEO‑Herausforderungen in Shopify

Doppelte Produkt‑URLs – und wie du sie behebst

Die Haupt‑Produkt‑URL ist immer die kanonische Version und folgt diesem Muster: yourdomain.com/products/product-name

Werden Produkte Kollektionen zugewiesen, erzeugt Shopify zusätzliche URLs im Format: yourdomain.com/collection/products/product-name

Shopify nutzt diese alternativen URLs, um Weiter/Zurück‑Links innerhalb einer Kollektion zu ermöglichen und Breadcrumbs passend zur Kategorie auf Produktseiten zu zeigen. Nützlich für die Navigation – aber es kann Suchmaschinen verwirren, unnötiges Crawling verursachen und die Autorität verwässern, weil Link Equity via Canonicals statt direkt vererbt wird.

Best Practice: Passe dein Theme so an, dass Links auf die Haupt‑Produkt‑URL zeigen. Entferne Kategoriebreadcrumbs und Weiter/Zurück‑Links zugunsten einer einfacheren URL‑Struktur.

So gehst du vor

  1. Suche in deinen Theme‑Dateien die Produkt‑Grid‑Datei – meist eine von: main-collection-product-grid.liquid, product-grid-item.liquid oder product-listing.liquid.
  2. Achte darauf, dass der Link in einer Produktkachel auf zeigt.

Nach dem Fix:

  • Führe einen Site‑Crawl durch, um zu bestätigen, dass doppelte URLs nicht mehr verwendet werden.
  • Nutze in der Google Search Console das Tool zur URL‑Entfernung im Präfixmodus, um alte, indexierte URLs im Kollektionsformat (z. B. /collection-name/products/product-name) zu entfernen, sodass nur /products/product-name crawlbar bleibt.

Begrenzte Schema‑Optionen

Standard‑Themes liefern grundlegende Schema‑Definitionen wie Product, Organization und Website. Das reicht für den Anfang, lässt aber Luft nach oben. Detaillierteres Schema für Produkte und Kollektionen erfordert oft Workarounds (siehe Schema‑Abschnitt unten).

Due richtigen Prioritäten

Alles gleichzeitig zu optimieren ist verlockend. Effektiver ist es, nach Wirkung auf SEO und Umsatz zu priorisieren. Ideal ist eine Bottom‑up‑Strategie – beginnend mit technischer Optimierung und anschließendem Content.

Technische SEO‑Aspekte

Seitengeschwindigkeit

  • 0,1 Sekunde schneller kann die Conversion‑Rate um über 10 % steigern.
  • Nach 2,75 Sekunden springen die meisten Nutzer ab – Speed hat hohe Priorität.

Da Shopify gehostet ist, liegen die Hebel vor allem in: HTML‑Caching, Bildoptimierung, Theme‑CSS/JS.

HTML‑Caching

Shopify nutzt Cloudflare als CDN. Mit einem eigenen Cloudflare‑Account kannst du über die O2O‑Option (orange‑to‑orange) eigene Caching‑Regeln, Workers und Rules nutzen. Prüfe vor Änderungen den Cloudflare Product Compatibility Guide.

Bildoptimierung

Empfohlene Formate: JPEG/PNG, alternativ WebP (bessere Kompression; ggf. JPG‑Fallback). Viele Bilder in Kollektionen/PDPs verursachen viele Requests. Lazy Loading reduziert initiale Requests – aber UX beachten. Häufig bremsen überdimensionierte Dateien. Apps wie Crush automatisieren die Kompression.

Theme‑Optimierung

  • Minifizieren von Liquid/CSS/JS.
  • Unbenutzten Code entfernen.
  • Unnötige Apps deinstallieren; aktiven App‑Code auf benötigte Seiten begrenzen.
  • Wo möglich App‑Funktionalität durch ein paar Zeilen Custom‑Code + Metafeld ersetzen.

XML‑Sitemap

Shopify erstellt automatisch /sitemap.xml (Sitemaps für Produkte, Kollektionen, Seiten, Blog). Reiche sie in der Google Search Console ein.

Robots.txt

Seit 2021 kannst du robots.txt anpassen. Damit steuerst du Crawling‑Bereiche und blockierst bestimmte Crawler (auch via Cloudflare möglich).

  1. Online StoreThemesEdit code
  2. Unter Templates „Add a new template" → robots.txt
  3. robots.txt.liquid anlegen und Regeln einfügen

Interne Verlinkung

Startseite → Kollektionen

Verlinke im Content‑Bereich direkt auf deine wichtigsten Kollektionen. So fließt Autorität von der Startseite zu Kollektionen und weiter zu Produkten.

Kollektion → Produkt

Reihenfolge und Anzahl der Produkte beeinflussen Autoritätsfluss und Klicks. Prüfe Wettbewerber, um die optimale Produktanzahl je Seite zu bestimmen.

  • Featured‑Produkte mit kurzen Subheadings/Texten hervorheben.
  • Facettennavigation: Shopify canonicalisiert Filter‑URLs standardmäßig; komplexe Facetten können Crawl‑Budget verschwenden. Sinnvolle Kombinationen (z. B. Marke+Größe) ggf. als optimierte Landingpages indexieren.

Produkt → Produkt

Nutze Empfehlungen, Cross‑/Upsells, Bundles, „Zuletzt angesehen" – aber verlinke immer auf die /products/‑URL (nicht auf Kollektions‑Varianten). Qualität vor Quantität.

Organisches Produkt‑Grid (Google) & Merchant Center

Seit 2019 zeigt Google ein organisches Produkt‑Grid (ähnlich Shopping, ohne Ads). Melde dich beim Google Merchant Center Next an – auch ohne Shopping‑Ads.

  1. Kostenlose Google‑/YouTube‑Apps in Shopify installieren.
  2. Merchant‑Konto anlegen, Produkte vorbereiten, Feed einreichen.
  3. Auf Top Quality Store hinarbeiten (Versand, Retouren, Browsing‑ und Kauferlebnis).

Auch Bing Merchant Center nutzen. Einige KI‑Plattformen bereiten Produkt‑Feeds für Käufe direkt im Chat vor (Wartelisten).

Optimierung der Startseite

Die Startseite soll schnell klarmachen: Wer bist du? Was verkaufst du? Für wen? Priorisiere Value Proposition, klare Pfade zu Haupt‑Kollektionen, wenige Highlights und Vertrauenselemente (Bewertungen, Sicherheits‑/Gütesiegel).

Produktdetailseiten (PDP)

Optimierungen auf PDPs liefern schnellen ROI und helfen klassischer SEO & KI. Änderungen ideal per A/B‑Test ausrollen.

Buy Box

Hier fällt die Kaufentscheidung. Nutze Social Proof, Trust‑Badges, Low‑Stock‑Hinweise.

Bulletpoints in der Buy Box

  • Kurze Nutzen‑Stichpunkte nahe dem CTA – gut für Nutzer und Suchmaschinen.
  • Beispiele: Laufschuh „Ideal bei Plattfüßen", Olivenöl „Hergestellt in Spanien".

FAQs

Beantworte echte Nutzerfragen (z. B. aus Umfragen, Foren, Reddit, FB‑Gruppen, YouTube‑Kommentaren). Vermeide generische Shop‑Policies im FAQ‑Block.

Kundenstimmen

Bewertungen (UGC) erhöhen Vertrauen; Testimonials lassen sich auf Nutzen zuspitzen. Die Kombination aus Bulletpoints + FAQs + Testimonials übertrifft reine Beschreibungen.

Mehr dazu: SEO für Produktseiten – ein kompletter Leitfaden

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SEO für Kollektionsseiten

In vielen Audits entfallen >60 % des organischen Traffics auf Kollektionsseiten. Entsprechend fokussieren.

Top‑ vs. Bottom‑Beschreibung

Shopify bietet nur ein Beschreibungsfeld. Lange Texte oben drücken das Grid nach unten; nur unten limitiert Relevanz above the fold. Besser: Kurztext oben + ausführlicher Text unten (mit H2/H3, semantisch optimiert).

  1. Erstelle ein Kollektions‑Metafeld (Rich Text) unter Search > Metafields and metaobjects > Collection.
  2. Füge im Theme unten einen Rich‑Text‑Block ein und verbinde ihn mit dem Metafeld.

Schema‑Code (CollectionPage/OfferCatalog)

Viele Themes haben kein Schema auf Kollektionsseiten. Füge konsistenten Code als Custom‑Liquid‑Block ins Theme ein.

FAQ‑Blöcke

Lege je Kollektion einen FAQ‑Block an (Fragen aus Reddit/Discord/Support/Sales). Wo möglich mit FAQ‑Schema (als Metafeld) und via Custom‑Liquid in das Template eingebunden.

Interne Verlinkung

Nutze Kollektionsbeschreibungen für kontextreiche Links zu verwandten Kategorien, Kaufratgebern, Produkt‑LPs oder wichtigen Blog‑Inhalten. Prüfe die branchenübliche Produktanzahl je Seite. /collections/all ggf. auf noindex setzen oder in robots.txt blockieren, wenn es nicht konvertiert.

Ergänzender Content: Shopify‑Blog‑SEO

Ein Shop kann mehrere Blogs unter /blogs/ haben. Es gibt keine nativen Kategorien; nutze Tags oder separate Blogs als „Kategorien" (z. B. /blogs/).

Blogs sind ideal für Erklärungen, Vergleiche, Kaufratgeber und „Bevor du X kaufst"-Artikel. Sie bauen thematische Autorität auf. Schneller Gewinn: Top‑Traffic‑Posts mit klaren CTAs/Produkthinweisen versehen, um Conversions zu steigern.

Shopify auf KI‑Shopping vorbereiten

Schema, klare Struktur, FAQ‑Blöcke und interne Links helfen auch für KI‑Commerce. Ziel: semantisch reiches Umfeld um Marke, Kollektionen und Produkte, abgestimmt auf ICP und Use‑Cases.

Content‑Optimierung für KI

  • Natürliche, gesprächige Sprache.
  • Fan‑out‑Fragen abdecken.
  • Q&A‑Formate auf PDP‑ und Kollektions‑Ebene.
  • Umfassende Infos mit klaren Details/Zahlen/Statistiken – erhöht Chance auf Zitate in KI‑Chats.
  • Vorteile statt nur Features betonen.

Für den Anfang muss deine Marke als gute Passform wahrgenommen werden – die LLM‑Wahrnehmung entscheidet, ob deine Produkte überhaupt ins Fan‑out kommen.

KI‑freundliche Inhaltsstruktur

  • Saubere Überschrift‑Hierarchie mit Subheadings.
  • Bulletpoints, Tabellen, Hervorhebungen wo sinnvoll.
  • Relevante Visuals im Kontext.
  • Zielgruppe und Zweck klar benennen; ergänze Nutzungsrichtlinien, technische Details/Specs, Material‑/Pflegehinweise.

Die Zukunft der Shopify‑SEO

Erfolg hängt von technischer Exzellenz heute und vorausschauenden KI‑Strategien ab. Priorisiere starke Grundlagen (Speed, PDP‑Optimierung, klare Kollektions‑Strategie), dann KI‑Maßnahmen. Strukturiere Content konversationstauglich, umfassend und use‑case‑orientiert. SEO ist kein einmaliges Projekt – bleib dran mit Monitoring, Updates und Anpassungen.