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Alex ist Partner bei UnitedAds, einer führenden Digitalmarketing-Agentur.

Mit fast zwei Jahrzehnten Branchenerfahrung hat er sich zu einer anerkannten Autorität in der Entwicklung wirkungsvoller Kampagnen entwickelt, die das Geschäftswachstum vorantreiben.

Die meisten potenziellen Mandanten suchen heute online nach Rechtsbeistand – allen voran über Google. Entsprechend wichtig ist Suchmaschinenoptimierung (SEO) für Anwälte, um in den Suchergebnissen sichtbar zu sein. Studien zeigen, dass häufig nur die obersten 3 bis 5 Ergebnisse in den Suchergebnislisten angeklickt werden, wodurch viele erstklassige Anwälte online gar nicht wahrgenommen werden​. Je höher deine Kanzlei-Website in Google & Co. erscheint, desto wahrscheinlicher kontaktieren dich neue Mandanten​. In einer einzelnen Stadt wie Mannheim suchen monatlich zwischen 100 und 1000 Personen nach einem Anwalt – ein enormes Potenzial an Mandanten, das du nur ausschöpfen kannst, wenn deine Kanzlei bei relevanten Suchanfragen vorne mit dabei ist​.

In diesem Blogartikel erfährst du konkrete, praxisnahe Tipps und Strategien, wie du die SEO-Performance deiner Kanzlei steigern kannst. Wir beleuchten alle wichtigen Bereiche – von lokalem SEO über Keyword-Recherche, OnPage-Optimierung und Content-Erstellung bis hin zu Backlinks, Google My Business und technischen SEO-Aspekten. Sowohl kleine Kanzleien als auch Großkanzleien sollen von diesen Empfehlungen profitieren, um online besser gefunden zu werden und dadurch mehr Mandanten zu gewinnen.

Relevanz von lokalem SEO für Kanzleien

Wer nach einem Anwalt sucht, hat oft einen lokalen Bezug – Mandanten bevorzugen Kanzleien in ihrer Nähe. Lokales SEO ist daher für Anwaltskanzleien unverzichtbar, um in der Umgebung sichtbar zu sein. Tatsächlich ist lokales SEO ein zentraler Bestandteil nahezu jeder SEO-Strategie für Anwälte, denn ein Großteil der potenziellen Mandanten sucht explizit nach Anwälten „in der Nähe“​. Google berücksichtigt bei lokalen Suchergebnissen drei Hauptfaktoren: Relevanz (passt deine Kanzlei zum gesuchten Rechtsgebiet?), Distanz (wie nah ist dein Standort zum Suchort?) und Prominenz/Bekanntheit (wie etabliert ist deine Kanzlei online?). Während du die Distanz zum Suchenden nicht beeinflussen kannst, kannst du sehr wohl an Relevanz und Prominenz arbeiten – etwa durch ein präzise ausgefülltes Kanzlei-Profil, lokale Keywords und gute Bewertungen.

Ein praktisches Beispiel: In einer Großstadt wie Berlin möchten viele Mandanten keine langen Anfahrten quer durch die Stadt auf sich nehmen. Sie suchen lieber „Anwalt RechtsgebietRechtsgebiet Berlin [Stadtteil]“ oder „Kanzlei RechtsgebietRechtsgebiet in meiner Nähe“. Solche spezifischen lokalen Suchbegriffe – z. B. „Anwalt für Verkehrsrecht Berlin-Mitte“ – grenzen die Ergebnisse räumlich ein​. Für Kanzleien bedeutet das: Je genauer du deinen Standort und Einzugsbereich kommunizierst, desto besser. Stelle sicher, dass Adresse und Ortsangaben auf deiner Website klar ersichtlich sind und verwende regionale Keywords (Stadt, Stadtteil) in deinen Inhalten.

Ein weiterer wichtiger Baustein des lokalen SEO ist die Konsistenz deiner Firmendaten im Internet. Achte darauf, dass Name, Adresse und Telefonnummer deiner Kanzlei (NAP-Daten) in allen Online-Verzeichnissen korrekt und einheitlich angegeben sind​. Widersprüchliche Schreibweisen oder unterschiedliche Adressangaben können Google verwirren und dein Ranking beeinträchtigen​. Melde deine Kanzlei in den gängigen Branchenverzeichnissen an – von spezialisierten Anwaltsverzeichnissen (z. B. anwalt.de, 123recht.de) bis zu lokalen Portalen und Bewertungsplattformen. Je öfter deine Kanzleidaten online auftauchen und je konsistenter sie sind, desto vertrauenswürdiger wirkt deine Kanzlei für Google.

Keyword-Recherche für juristische Dienstleistungen

Bevor du Inhalte erstellst oder deine Website optimierst, musst du wissen, wonach potenzielle Mandanten genau suchen. Die Keyword-Recherche legt den Grundstein für alle weiteren SEO-Maßnahmen. Dabei identifizierst du die Suchbegriffe und Phrasen, die Nutzer bei Google eingeben, um Rechtsdienstleistungen wie deine zu finden​. Typischerweise handelt es sich um Kombinationen aus Fachgebiet und Ort, etwa „Arbeitsrecht Anwalt München“ oder „Familienrecht Kanzlei Hamburg“. Aber auch generische Begriffe wie „Kanzlei in meiner Nähe“ und spezifische Fragen („Was kostet ein Scheidungsanwalt?“) sind relevant.

Wichtig ist, die Suchintention hinter den Keywords zu verstehen. Man unterscheidet im Wesentlichen drei Arten von Suchanfragen​:

  • Transaktionale Suchanfragen: Der Suchende hat eine konkrete Kauf- oder Beauftragungsabsicht. Beispielsweise signalisiert „bester Scheidungsanwalt Berlin“ eindeutig, dass jemand aktiv einen Anwalt in Berlin engagieren möchte. Solche Keywords bringen dir direkt die heißesten Leads – Mandanten mit akuter Absicht, einen Anwalt zu kontaktieren. Diese Begriffe solltest du vorrangig auf deiner Website abdecken, etwa auf Landingpages zu jedem Rechtsgebiet und Standort.

  • Informationsorientierte Suchanfragen: Hier steht die Recherche nach Informationen im Vordergrund. Eine Suche wie „Scheidungsgesetze in Deutschland“ zeigt, dass der Nutzer sich zunächst allgemein schlau machen will​. Solche Personen sind zwar noch nicht unmittelbar auf der Suche nach einem Anwalt, können aber zu zukünftigen Mandanten werden, wenn du sie früh mit hilfreichen Inhalten abholst​. Für diese Keywords lohnt es sich, Blogartikel, Ratgeber oder FAQs zu schreiben, die Expertise beweisen und Vertrauen aufbauen.

  • Navigationale bzw. Marken-Suchanfragen: Dabei sucht der Nutzer gezielt nach deiner Kanzlei oder deinem Namen (z. B. „Kanzlei Mustermann München“). Hier geht es darum, dass deine Website und Informationen sichtbar sind, wenn jemand explizit dich finden will. Ein gut gepflegtes Google-Unternehmensprofil (früher Google My Business) sorgt dafür, dass bei der Suche nach deinem Kanzleinamen rechts das Informationsfeld mit Adresse, Öffnungszeiten, Bewertungen etc. erscheint​.

Sammle alle relevanten Keywords in einer Liste oder Tabelle und sortiere sie nach Themen (z. B. nach Rechtsgebieten)​. So erhältst du einen Überblick und kannst priorisieren, welche Seiten und Inhalte du zuerst erstellen oder optimieren solltest. Im Zweifel beginne mit den transaktionalen Keywords, da diese am ehesten Mandanten bringen​. Anschließend kannst du Inhalte für Informationsanfragen ausbauen und deine Marke stärken. Tools wie der Google Keyword Planner, AnswerThePublic oder spezielle SEO-Tools helfen dabei, Suchvolumen und verwandte Begriffe zu finden. Denke auch an Synonyme und unterschiedliche Begrifflichkeiten: Nutzer suchen vielleicht nach „Anwalt Arbeitsrecht“, „Fachanwalt Arbeitsrecht“ oder schlicht „Arbeitsrechtskanzlei“ – stelle sicher, dass du gängige Varianten abdeckst.

Optimierung der Kanzlei-Website (OnPage-SEO)

Die eigene Website ist das Zentrum deiner Online-Präsenz. OnPage-SEO umfasst alle Maßnahmen auf deiner Website selbst, um sie suchmaschinenfreundlich und nutzerfreundlich zu gestalten. Dazu zählen insbesondere technische Aspekte, Struktur und Inhalte deiner Seiten. Im Folgenden die wichtigsten Stellschrauben:

  • Meta-Titel und Meta-Beschreibung optimieren: Der Meta-Title (Seitentitel) und die Description sind das Erste, was Nutzer von deiner Kanzlei in den Google-Ergebnissen sehen. Formuliere einen prägnanten Titel pro Seite, der das Haupt-Keyword enthält (z. B. „Fachanwalt Familienrecht in Köln | Kanzlei XYZ“) und wecke Interesse. Halte dich an ca. 50–60 Zeichen, damit nichts abgeschnitten wird. Die Meta-Beschreibung sollte in 1–2 Sätzen den Mehrwert der Seite zusammenfassen und einen Call-to-Action enthalten (z. B. „Jetzt Beratung sichern“). Ein knackiger Beschreibungstext mit ca. 140–160 Zeichen kann die Klickrate deutlich erhöhen – auch wenn er kein Rankingfaktor ist, entscheidet er mit darüber, ob Suchende deine Seite besuchen.

  • Klare Seitenstruktur und Überschriften: Strukturierter Inhalt hilft sowohl Nutzern als auch Google. Verwende sprechende URLs (z. B. /leistungen/familienrecht statt /page?id=123) und gliedere deine Inhalte mit Überschriftenhierarchien (H1, H2, H3…). Jede Seite sollte eine eindeutige H1-Überschrift haben (meist der Seitentitel) und Unterüberschriften für Abschnitte. Auf einer Kanzlei-Website bieten sich z. B. einzelne Seiten pro Rechtsgebiet an, unterteilt in Leistungsbeschreibungen, Ablauf, FAQs etc. Interne Links zwischen thematisch verwandten Seiten (etwa von einem Blogbeitrag zum passenden Leistungsangebot) verbessern die Navigation und verteilen „SEO-Power“ innerhalb der Website.

  • Mobile Nutzerfreundlichkeit: Über die Hälfte der Webseitenaufrufe erfolgt mittlerweile über Smartphones. Daher muss deine Website responsive sein, also auf Mobilgeräten genauso gut funktionieren wie am Desktop. Google bewertet Mobile-Optimierung als wichtigen Rankingfaktor – seit der Einführung des Mobile-First-Index zählt primär die mobile Version deiner Seite für die Bewertung. Achte auf mobil-optimiertes Design, gut lesbare Texte ohne Zoomen und klickbare Elemente mit ausreichendem Abstand. Eine mobil unfreundliche Seite riskiert hohe Absprungraten. Laut Studien steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nutzer eine mobile Website sofort wieder verlässt, um bis zu 90 %, wenn die Seite nicht innerhalb von 5 Sekunden lädt​. Schnelle Ladezeiten und mobile Optimierung sind daher kein Luxus, sondern Pflicht (mehr dazu unten bei Technisches SEO).

  • Ladezeit und Performance: Nichts frustriert Besucher mehr als eine langsam ladende Webseite. Google hat mit den Core Web Vitals klare Kriterien für Ladezeit, Interaktivität und visuelle Stabilität definiert. Versuche, diese Kenngrößen im grünen Bereich zu halten. Reduziere die Seitengröße, indem du Bilder komprimierst, überflüssige Skripte vermeidest und ggf. Caching nutzt. Wähle einen performanten Hoster und halte Software und Plugins aktuell. Denk dran: Jede Sekunde zählt – schneller ist immer besser. Eine schnelle Website verbessert nicht nur das Ranking, sondern verhindert auch, dass ungeduldige Besucher abspringen.

  • Inhalte aktualisieren und pflegen: OnPage-Optimierung ist kein einmaliges Projekt. Überprüfe regelmäßig, ob alle Informationen auf deiner Seite noch aktuell sind (z. B. Gesetzesänderungen, Kontaktinformationen, Teammitglieder) und ergänze neue Erkenntnisse. Google bevorzugt relevante, aktuelle Inhalte. Eine News- oder Blog-Sektion auf deiner Kanzleiwebseite kann helfen, regelmäßig frischen Content bereitzustellen (siehe nächster Abschnitt), während statische Seiten wie „Über uns“ oder „Leistungen“ ab und zu ein Update benötigen (z. B. neue Referenzen, Auszeichnungen oder Urteile, die du gewonnen hast).

Erstellung von juristisch relevantem Content

Content ist King – dieser oft gehörte Satz gilt auch und gerade für Kanzleien. Fachlich hochwertige, relevante Inhalte auf deiner Website demonstrieren Expertise und bieten Mehrwert für potenzielle Mandanten. Durch Content-Marketing machst du deine Kanzlei zugleich in den Suchmaschinen sichtbarer und gewinnst das Vertrauen von Besuchern. Einige bewährte Content-Strategien für Anwälte:

  • Blogbeiträge und Ratgeber-Artikel: Greife aktuelle Urteile, häufige Rechtsfragen oder Tipps rund um dein Fachgebiet auf. Zum Beispiel könntest du erklären, wie eine Scheidung abläuft, welche Fristen im Arbeitsrecht gelten oder was bei einem Bußgeldbescheid zu tun ist. Solche Artikel ziehen Informationssuchende an – und wer könnte ihre Fragen besser beantworten als ein spezialisierter Anwalt? Wichtig ist, juristische Inhalte verständlich aufzubereiten, ohne zu sehr ins Amtsdeutsch abzudriften. Nutze den Blog, um komplexe Sachverhalte in Alltagssprache zu erläutern und zeige dabei deine Kompetenz. Regelmäßige Posts (z. B. monatlich) signalisieren Google, dass deine Seite aktiv gepflegt wird.

  • FAQ-Bereich: Viele Kanzleien profitieren von einer FAQ-Seite, auf der sie häufig gestellte Fragen beantworten. Welche Kosten kommen auf mich zu? Wie läuft das erste Beratungsgespräch ab? Muss ich persönlich vor Gericht erscheinen? – Solche Fragen kannst du vorab klären. Dies ist nicht nur guter Service für Besucher, sondern kann auch in den Suchergebnissen als Featured Snippet erscheinen, wenn jemand genau diese Frage googelt. Außerdem sparst du Zeit im Erstkontakt, weil Mandanten informierter sind.

  • Whitepaper, Checklisten und Leitfäden: Für komplexere Themen könntest du ausführliche Leitfäden oder Checklisten anbieten (z. B. „Checkliste für die Gründung einer GmbH“ oder „Leitfaden Erbrecht 2025“). Solche Inhalte können als PDF-Download angeboten werden und dienen zugleich als Lead Magnet (Interessenten hinterlassen ihre E-Mail für den Download). Achte darauf, dass alle Informationen korrekt und auf dem neuesten Stand sind – gerade im Recht dürfen keine veralteten Fakten verbreitet werden.

  • Case Studies und Erfolgsgeschichten: Obwohl Anwaltsmandate oft vertraulich sind, kannst du anonymisierte Fallbeispiele präsentieren. Beschreibe etwa, wie du einem Mandanten in einer bestimmten Situation geholfen hast („Fall X: Kündigungsschutzklage erfolgreich abgewehrt – so haben wir es gemacht“). Solche Geschichten machen deine Dienstleistungen greifbarer und zeigen konkret, was du leisten kannst. Gleichzeitig erhöhen sie die Verweildauer auf der Website, was wiederum positive SEO-Effekte hat.

Bei aller Kreativität muss juristischer Content immer seriös und sachlich korrekt bleiben. Anders als in manch anderer Branche sind reißerische Werbetexte für Kanzleien unangebracht – und zum Teil berufsrechtlich untersagt​. Vermeide also marktschreierische Formulierungen oder unrealistische Versprechen. Stattdessen sollten deine Texte objektiv informieren und die Professionalität deiner Kanzlei widerspiegeln​. Damit erfüllst du zugleich die Anforderungen von Googles Qualitätsrichtlinien, die bei sogenannten YMYL-Themen (Your Money, Your Life) wie Recht besonders hohen Wert auf Fachkompetenz und Vertrauenswürdigkeit legen.

Nicht zuletzt solltest du darauf achten, relevante Keywords natürlich in den Text einzubauen – in Überschriften, Fließtext, Bildbeschreibungen etc. – ohne Keyword-Stuffing zu betreiben​. Die Texte müssen für Menschen geschrieben sein, nicht für Maschinen. Wenn du wertvollen Content bietest, kommen die Rankings fast von selbst. Und zufriedene Leser werden eher zu Mandanten oder empfehlen deine hilfreichen Beiträge weiter, was wiederum deine Reichweite erhöht.

Backlinks aufbauen und lokale Verzeichniseinträge nutzen

Neben der Optimierung der eigenen Website spielt OffPage-SEO eine große Rolle für Kanzleien. Darunter versteht man alle externen Faktoren, die das Ranking beeinflussen – vor allem Backlinks, also Verlinkungen von anderen Websites auf deine Kanzleiseite. Suchmaschinen werten hochwertige Backlinks als Vertrauensbeweis, ähnlich Empfehlungen oder Referenzen. Aber Vorsicht: Nicht jeder Link nützt. Wichtig sind Qualität und Relevanz der verlinkenden Seite. Ein Link von einer renommierten Rechtsanwaltskammer-Seite oder einem Fachportal bringt deutlich mehr als zehn dubiose Verzeichniseinträge.

Für Kanzleien bieten sich insbesondere folgende Linkquellen an:

  • Branchenverzeichnisse und Anwaltsportale: Trage deine Kanzlei in einschlägige Portale ein (z. B. anwalt.de, Kanzlei-Seiten der örtlichen Rechtsanwaltskammer, Expertenlisten, ggf. Bewertungsplattformen wie ProvenExpert). Solche Verzeichnis-Backlinks sind thematisch relevant und erhöhen deine Präsenz. Viele Mandanten nutzen diese Portale direkt oder stoßen über Google darauf – du solltest dort also vertreten sein. Wie SEO-Experten betonen, sind Backlinks auf Anwaltsplattformen äußerst hilfreich, um mehr Sichtbarkeit zu erhalten​. Achte darauf, dass deine Einträge stets aktuell sind.

  • Lokale Verzeichnisse: Auch allgemeine lokale Branchenverzeichnisse und Stadtportale (z. B. Gelbe Seiten Online, Stadtbranchenbuch, Yelp) können sinnvoll sein. Sie stärken dein lokales Signal bei Google und liefern potentielle Besucher. Je mehr seriöse Erwähnungen deiner Kanzlei mit Adresse und Kontakt im Netz zu finden sind, desto prominenter stuft Google deine Kanzlei im lokalen Kontext ein​. Denk daran: Konsistenz der NAP-Daten ist hier wieder entscheidend.

  • Partnerschaften und Networking: Überlege, welche Partner oder Kollegen dich verlinken könnten. Gibt es z. B. einen Unternehmensberater, einen Immobilienmakler oder Steuerberater, mit dem du zusammenarbeitest und der dich auf seiner Website als empfohlenen Anwalt nennen könnte? Solche thematisch passenden Links wirken natürlich und können auch Mandate vermitteln. Vielleicht schreibst du einen Gastbeitrag im Blog eines Partnerunternehmens und erhältst dafür einen Backlink. Im Gegenzug kannst du auf deiner Seite ebenfalls Partner verlinken – idealerweise in einem Kontext, der dem Nutzer Mehrwert bietet (z. B. „Benötigen Sie Unterstützung bei Steuerfragen? Unser Partner, Steuerberater XY, steht Ihnen gern zur Verfügung.“).

  • PR und Medien: Eine weitere Quelle sind Online-Zeitungen, Magazine oder Fachblogs. Wenn du als Experte in einem Artikel zitiert wirst oder einen Gastartikel schreibst, erhältst du oft einen Link zur Kanzleiwebseite. Solche News-Backlinks von lokalen Medien oder juristischen Fachpublikationen erhöhen deine Glaubwürdigkeit​. Es kann sich lohnen, hin und wieder Pressemitteilungen zu verbreiten, etwa wenn deine Kanzlei einen Preis gewinnt, ein neues Büro eröffnet oder ein interessantes Urteil erwirkt hat. Mit etwas Glück berichten Branchenportale darüber und setzen einen Link.

Beim Linkaufbau gilt: Qualität vor Quantität. Vermeide Spam-Methoden wie Linkkauf oder Einträge in irrelevanten Linkfarmen – Google erkennt unnatürliche Linkmuster und straft sie im Zweifel ab. Baue Links organisch auf, indem du gute Inhalte lieferst, Kooperationen eingehst und deine Kanzlei in der (Online-)Welt bekannt machst. Es ist besser, wenige starke Links von vertrauenswürdigen Seiten zu haben, als viele schwache. Denke auch an Social Signals: Auch wenn Links aus sozialen Netzwerken keinen direkten SEO-Wert haben, können geteilte Inhalte für Traffic sorgen und indirekt zu weiteren Verlinkungen führen.

Google My Business (Google Unternehmensprofil) optimal nutzen

Ein zentrales Element des lokalen SEO ist dein Auftritt in Google My Business (GMB) – mittlerweile offiziell Google Unternehmensprofil genannt. Dieser kostenlose Brancheneintrag entscheidet maßgeblich darüber, ob deine Kanzlei im Google-Local-Pack (den Top-3-Lokalergebnissen mit Karte) und bei Google Maps erscheint. Daher: Falls noch nicht geschehen, erstelle umgehend ein Google-Unternehmensprofil für deine Kanzlei und verifiziere es​.

In deinem Google-Profil solltest du alle relevanten Informationen vollständig und korrekt angeben​:

  • Name der Kanzlei – verwende die offizielle Bezeichnung, konsistent mit deiner Website und Schildern (keine Keyword-Spielereien im Namen, das kann abgestraft werden).

  • Adresse – stelle sicher, dass sie exakt mit deiner Postanschrift übereinstimmt. Bei mehreren Standorten jeweils einen separaten Eintrag erstellen.

  • Telefonnummer – vorzugsweise eine lokale Festnetznummer.

  • Website-URL – Link zur Homepage oder spezifisch zur Standortseite.

  • Öffnungszeiten – trage Sprechzeiten oder Bürozeiten ein und aktualisiere sie bei Änderungen (z. B. Feiertage, Betriebsferien).

  • Kategorie – wähle eine präzise Hauptkategorie (z. B. „Rechtsanwalt für Arbeitsrecht“ oder „Familienrechtkanzlei“ statt nur „Rechtsanwalt“), ggf. kannst du zusätzliche Kategorien ergänzen, die zu deinen Schwerpunkten passen​.

  • Beschreibung – nutze den Beschreibungstext, um in ein paar Sätzen deine Kanzlei vorzustellen: Fachgebiete, USP, Erfahrung. Das ist eine Chance, Keywords unterzubringen (aber in natürlicher Form).

  • Fotos – Lade professionelle Fotos hoch (Porträts der Anwälte, Kanzleiräumlichkeiten, ggf. Logo). Profile mit Bildern wirken vertrauenswürdiger und werden häufiger angeklickt.

Ein vollständig gepflegtes Profil erhöht die Chance, dass du im lokalen 3er-Pack oben bei Google erscheinst​. Zudem können Mandanten direkt über dieses Profil mit dir interagieren (Anrufe, Routenplaner, Termine).

Besonders wichtig sind auch Kundenbewertungen auf Google. Bitte zufriedene Mandanten aktiv um eine kurze Rezension. Positive Bewertungen (Sterne) verbessern nicht nur den ersten Eindruck, sondern fließen auch in das lokale Ranking ein – Kanzleien mit vielen guten Bewertungen werden tendenziell höher gelistet​. Reagiere auf Bewertungen, indem du dich für Lob bedankst und professionell auf Kritik eingehst. Das zeigt, dass du Feedback ernst nimmst.

Nutze außerdem die Funktionen von Google My Business aktiv: Du kannst z. B. Beiträge/Updates veröffentlichen (ähnlich kleinen Blogposts), um über Neuigkeiten zu informieren oder Tipps zu geben. Auch Fragen & Antworten können im Profil auftauchen – achte darauf, dass keine unbeantworteten Fragen stehen bleiben. Je aktiver und lebendiger dein GMB-Eintrag, desto besser für deine lokale Sichtbarkeit.

Technische SEO-Aspekte für Kanzlei-Websites

Neben Inhalt und lokalem Profil entscheidet auch die technische Qualität deiner Website über den SEO-Erfolg. Technisches SEO sorgt dafür, dass Suchmaschinen deine Seite optimal crawlen und indexieren können und Nutzer ein einwandfreies Erlebnis haben. Achte insbesondere auf folgende Punkte:

  • Indexierbarkeit der Website: Stelle sicher, dass alle wichtigen Seiten von Google gefunden werden können. Prüfe die robots.txt und Meta-Robots-Tags darauf, dass du nicht versehentlich Seiten ausschließt, die öffentlich sein sollten. Eine XML-Sitemap hilft Google, alle Unterseiten zu entdecken – reiche sie in der Google Search Console ein. Kontrolliere in der Search Console auch, ob es Crawling- oder Indexierungsfehler gibt und behebe diese. Jede Seite deiner Kanzlei, die ranken soll, muss ohne Barrieren crawlbar sein.

  • Saubere URL-Struktur: Wie oben erwähnt, sollten URLs sprechend und kurz sein. Vermeide Umlaute oder Sonderzeichen in URLs (lieber ae statt ä etc.) und trenne Wörter mit Bindestrichen. Ein gutes URL-Beispiel wäre: www.deinekanzlei.de/leistungen/arbeitsrecht. Solche Klarheit hilft Nutzern und Google gleichermaßen. Ebenso sollte die Navigation der Website logisch aufgebaut sein – von der Startseite aus sollte man mit wenigen Klicks jede Unterseite erreichen können (Stichwort flache Seitenarchitektur).

  • SSL-Verschlüsselung: HTTPS ist Pflicht. Eine Kanzlei-Webseite muss vertrauenswürdig sein, dazu gehört ein gültiges SSL-Zertifikat, das die Verbindung verschlüsselt (erkennbar am Schloss-Symbol im Browser). Google bevorzugt HTTPS-Seiten in den Rankings gegenüber unsicheren HTTP-Seiten​. Für Kanzleien, die mit sensiblen Daten arbeiten, ist Verschlüsselung ohnehin unabdingbar – schon aus Datenschutzgründen (Stichwort DSGVO).

  • Schema Markup (strukturierte Daten): Überlege, strukturierte Daten nach schema.org auf deiner Website einzubinden. Diese im HTML-Code eingefügten Markierungen helfen Google, Inhalte besser zu verstehen. Für Kanzleien sind insbesondere LocalBusiness– und LegalService-Schema relevant (damit erkennt Google z. B., dass es sich um eine Anwaltskanzlei an einem bestimmten Ort handelt). Darüber hinaus bieten sich FAQ-Schema für deine Fragen-Antworten-Bereiche oder Review-Schema für Testimonials/Kundenstimmen an​. Diese Markups können dazu führen, dass erweiterte Snippets in den Suchergebnissen angezeigt werden – z. B. FAQs direkt unter deinem Suchergebnis oder Sternebewertungen. Ein implementiertes Anwaltsschema plus Standortschema signalisiert Google klar, wer du bist und wo du bist​. Technisches Know-how ist hierfür nötig, doch der Aufwand kann sich lohnen, um sich in den SERPs abzuheben.

  • PageSpeed & Core Web Vitals: Die technischen Aspekte der Ladezeit haben wir bereits angesprochen – hier nochmal der Hinweis: überwache deine Core Web Vitals (Largest Contentful Paint, First Input Delay, Cumulative Layout Shift). Tools wie Google PageSpeed Insights oder Lighthouse zeigen dir, wo Flaschenhälse liegen. Ein interessantes Beispiel: Selbst große Kanzleien sind nicht gefeit vor Optimierungsbedarf. In einer Analyse der Website von Dentons (einer der weltweit größten Kanzleien) wurde ein eher schwacher Leistungswert von 33 ermittelt, und Core Web Vitals waren „nicht bestanden“ – ein Hinweis, dass hier Verbesserungsbedarf besteht​.

    Mobile-Friendly Test: Prüfe nach größeren Änderungen mit Googles Mobile-Friendly-Test, ob deine Seite weiterhin mobil-tauglich ist. Nicht sichtbar auf Mobilgeräten = kaum Chancen auf gute Rankings.

  • Technische Sauberkeit: Vermeide Duplicate Content (z. B. gleiche Texte auf Stadtteil-Unterseiten ohne Unterschied), setze Canonical Tags, wo nötig, und behebe Broken Links oder Bilder. Eine aufgeräumte Webseite liefert bessere Nutzersignale und macht es Google leichter, dich korrekt einzuordnen.

Technisches SEO mag trockener erscheinen als Content und Keywords, bildet aber das Fundament. Insbesondere die Performance und Sicherheit deiner Seite tragen indirekt stark zur Mandantengewinnung bei – niemand will über eine langsame oder unsichere Seite einen Anwalt kontaktieren. Investiere daher auch in diesen „unsichtbaren“ Bereich ausreichend Zeit.

Kleine Kanzleien vs. große Kanzleien

Lleine Kanzleien müssen oft kreativer sein, um online mitzuhalten. Sie sollten ihre spezifischen Stärken ausspielen – z. B. indem sie sich als Experten für ein klar umrissenes Gebiet positionieren und lokal eng vernetzen. So kann eine kleine Kanzlei in ihrem Ort bei „Fachanwalt Arbeitsrecht “ auf Platz 1 stehen, auch wenn bei „Arbeitsrecht Anwalt <Großstadt>“ eher Großkanzleien und Portale dominieren. Große Kanzleien hingegen sollten darauf achten, ihre Online-Präsenz nicht zu vernachlässigen, nur weil ihr Name offline bekannt ist. Oft haben große Sozietäten zwar eine hohe Autorität, aber ihre Webseiten sind nicht ausreichend optimiert – was kleineren oder mittleren Kanzleien die Chance gibt, sie zu überholen​. Die Rechtsbranche ist insgesamt noch konservativ, was Online-Marketing angeht​. Gerade deshalb können engagierte Kanzleien – ob klein oder groß – mit konsequenter SEO-Arbeit einen Wettbewerbsvorsprung erzielen, bevor alle nachziehen.

Abschließend sei betont: Für jede Kanzleigröße gilt, dass SEO kein einmaliges Projekt ist, sondern ein fortlaufender Prozess. Geduld und Kontinuität zahlen sich aus. Eine neue Website klettert nicht über Nacht auf Platz 1, aber mit stetiger Optimierung, Monitoring und Anpassung wirst du nachhaltig Ergebnisse sehen.

Fazit

SEO für Anwälte mag auf den ersten Blick komplex wirken – doch mit systematischem Vorgehen und den richtigen Schwerpunkten ist es absolut machbar, die Sichtbarkeit deiner Kanzlei erheblich zu steigern. Fokussiere dich zunächst auf die Basics: eine solide Website mit technischen Grundvoraussetzungen, aussagekräftigen Inhalten zu deinen Rechtsgebieten und einem optimierten Google-My-Business-Profil. Lokale SEO sorgt dafür, dass dich Mandanten in deiner Umgebung finden, während gezielter Content und Backlinks dein Expertenprofil schärfen und dich gegenüber der Konkurrenz hervorheben. Denke immer daran, aus Sicht potenzieller Mandanten zu handeln – was würden sie suchen, welche Fragen haben sie, welchen ersten Eindruck gewinnt man online von deiner Kanzlei?

Egal ob Einzelanwalt oder Großkanzlei: Wer die vorgestellten Tipps beherzigt, legt den Grundstein dafür, im Jahr 2025 und darüber hinaus online ganz vorne mitzuspielen. So kommen die Mandanten zu dir – und nicht umgekehrt. Viel Erfolg beim Umsetzen deiner Kanzlei-SEO-Strategie!

Quellen: Die in diesem Artikel genannten Erkenntnisse und Beispiele stammen aus aktuellen Fachbeiträgen und Leitfäden (Stand 2024/2025), unter anderem von SEO-Agenturen und Experten für Kanzleimarketing​. Diese belegen die Wirksamkeit der beschriebenen Maßnahmen und bieten weiterführende Details für interessierte Leser.