Google hat eine neue Funktion namens Audience Builder eingeführt, die das Zielgruppenmanagement in Google Ads spürbar verändert. Die neue Funktion richtet sich vor allem an professionelle Werbetreibende und soll die Kampagnenplanung in Demand Generation, Video– sowie Performance Max Kampagnen vereinfachen – wenn auch mit neuen Einschränkungen.
Mehr Struktur, weniger Flexibilität
Der Audience Builder ersetzt den bisherigen Workflow zur Verwaltung von Zielgruppen. Das neue Tool bietet eine klarere Struktur, bringt jedoch weniger Flexibilität mit sich:
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In Demand Gen– und Video-Kampagnen kann nur noch eine Zielgruppe pro Anzeigengruppe verwendet werden.
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In Performance Max-Kampagnen ist ein einziges Audience Signal pro Asset-Gruppe erlaubt.
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Zwar können in einer Zielgruppe mehrere Segmente kombiniert werden – allerdings nicht mehr mit AND-Logik (also: „Zielgruppe A UND Zielgruppe B“). Das erschwert die Bildung hochspezifischer Zielgruppen-Kombinationen.
Für Werbetreibende bedeutet das: mehr strategische Vorplanung, um Zielgruppen optimal auszurichten.
Wiederverwendbare Zielgruppen und Lookalikes
Trotz Einschränkungen bietet der Audience Builder auch Vorteile. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, Zielgruppen einmal zu erstellen und in mehreren Kampagnen wiederzuverwenden. Das spart Zeit und fördert konsistentes Targeting über verschiedene Kanäle hinweg.
Zusätzliche Funktionen umfassen:
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Benutzerdefinierte Interessenssegmente
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Lookalike Audiences für breiteres, aber zielgerichtetes Targeting (besonders relevant für Demand Gen)
In Video-Kampagnen ist die Zielgruppengestaltung allerdings eingeschränkt – etwa können keine Suchbegriffe mehr zur Bildung von Interessen herangezogen werden.
Performance Max: Signale statt Zielgruppen
In Performance Max Kampagnen agiert der Audience Builder eher als Hinweisgeber: Werbetreibende definieren Zielgruppensignale, während Googles KI entscheidet, welche Nutzer letztlich angesprochen werden. Das kann die Reichweite über die ursprüngliche Zielgruppe hinaus vergrößern – verlangt aber sorgfältige Steuerung und Monitoring, um Streuverluste zu vermeiden.
Noch nicht für alle Kampagnentypen verfügbar
Der Audience Builder ist derzeit nicht für Search-, Shopping- oder Display-Kampagnen verfügbar. Expert:innen gehen jedoch davon aus, dass Google das Tool künftig auf weitere Kampagnentypen ausweiten wird.
Fazit: Mehr Planung, mehr Kontrolle – mit Einschränkungen
Mit dem neuen Audience Builder macht Google einen Schritt in Richtung effizienteres Zielgruppenmanagement. Gleichzeitig verlangt das neue System mehr strategisches Denken und bringt Einschränkungen bei der Zielgruppenkombination mit sich. Für zertifizierte Google Ads Spezialisten wird es entscheidend sein, sich mit dem neuen Tool vertraut zu machen, um das volle Potenzial ihrer Kampagnen auszuschöpfen.