Google Shopping ist für Online-Tierbedarfshändler ein zentraler Vertriebskanal, um das umfangreiche Sortiment sichtbar zu machen und kaufbereite Kunden zu erreichen.

Online-Shops für Haustierbedarf verzeichnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit Jahren ein starkes Wachstum. Tierhalter betrachten ihre Haustiere als Familienmitglieder und investieren entsprechend viel in Futter, Zubehör und Pflegeprodukte.

Google Shopping bietet hier einen idealen Hebel, um diese kaufkräftige und loyale Kundschaft direkt anzusprechen.

In diesem Ratgeber erhalten Sie konkrete Strategien – von der Optimierung Ihrer Produktdaten bis zu speziellen Taktiken für den Heimtiermarkt – um Ihre Google Shopping-Kampagnen sowohl als kleiner Spezialshop wie auch als großer Online-Händler erfolgreich zu gestalten.

1. Optimierung von Google Shopping-Kampagnen

Eine erfolgreiche Google Shopping-Kampagne beginnt mit einer soliden Basis und laufender Optimierung. Da Shopping-Anzeigen ohne Keywords auskommen, hängen Sichtbarkeit und Performance stark von Ihren Produktdaten und der Kampagnenstruktur ab. Im Folgenden finden Sie zentrale Stellschrauben zur Kampagnen-Optimierung: von Feed-Optimierung über Gebotsstrategien bis zur Segmentierung Ihrer Kampagnen.

Produktdaten- und Feed-Optimierung

Ein hochwertiger Produkt-Feed ist das A und O. Alle Artikel sollten mit vollständigen, korrekten und aussagekräftigen Daten im Google Merchant Center hinterlegt sein. Vermeiden Sie widersprüchliche oder unklare Titel und Attribute – eindeutige Stammdaten erhöhen die Erfolgschancen Ihrer Anzeigen deutlich. Besonders wichtig sind:

  • Produkt-Titel: Formulieren Sie präzise und suchrelevante Titel. Nutzen Sie die verfügbaren 150 Zeichen, wobei nur ca. 70 Zeichen in der Anzeige sichtbar sind – die wichtigsten Infos (Marke, Produktart, wesentliche Merkmale) gehören an den Anfang. Beispiel: „Royal Canin Katzenfutter Indoor 4kg – Geflügel, für ausgewachsene Katzen“. So erkennen Kunden sofort, worum es geht.

  • Produktbeschreibungen: Auch wenn sie nicht direkt in der Anzeige erscheinen, können gute Beschreibungen im Feed das Ranking verbessern. Heben Sie die Vorteile und Besonderheiten des Produkts hervor und verwenden Sie Begriffe, nach denen Ihre Zielgruppe tatsächlich sucht. Vermeiden Sie Fachjargon, den nicht jeder versteht – klare, einfache Sprache funktioniert am besten.

  • Bilder: Nutzen Sie hochwertige, ansprechende Produktbilder. Das Produkt sollte klar erkennbar und attraktiv dargestellt sein. Mehrere Perspektiven oder Detailansichten können hilfreich sein, allerdings erlaubt Google bei Shopping-Anzeigen nur ein Hauptbild. Achten Sie auf korrekte Formate (idealerweise 800x800px oder höher) und vermeiden Sie Werbetexte im Bild. Tipp: Für Tierbedarf kann es verkaufsfördernd sein, das Produkt in Nutzung zu zeigen (z. B. ein Hund im Hundebett), solange die Darstellung den Google-Richtlinien entspricht.

  • Produktkategorisierung: Ordnen Sie Ihre Produkte den passendsten Google-Produktkategorien zu und nutzen Sie eigene Produkt-Typen für eine logische Struktur. Im Heimtierbereich empfiehlt sich eine klare Einteilung nach Tierarten (Hund, Katze, Vogel, etc.) sowie Produktarten (Futter, Spielzeug, Pflege). Diese Struktur erleichtert Kunden die Suche und Ihnen die Kampagnensteuerung.

  • Feed-Aktualität: Stellen Sie sicher, dass Ihr Feed stets aktuell ist. Preise, Verfügbarkeiten und neue Produkte sollten regelmäßig upgedatet werden (idealerweise täglich). Nichts frustriert Kunden mehr, als auf eine Anzeige zu klicken und dann ein „Produkt nicht verfügbar“ vorzufinden. Zudem werden veraltete Feeds von Google nach 30 Tagen abgelehnt. Automatisieren Sie daher den Feed-Upload (z. B. via geplanten Abruf im Merchant Center), insbesondere wenn sich Ihr Sortiment oder Lagerbestand häufig ändert.

Praxis-Tipp: Kleine Shops können anfangs ihren Feed z. B. mit einer Google-Spreadsheet-Vorlage managen. Bei wenigen Produkten funktioniert das gut und Änderungen (Titel, Beschreibung etc.) lassen sich leicht einpflegen. Größere Shops mit hunderten oder tausenden Artikeln sollten dagegen über den Einsatz eines Feed-Management-Tools nachdenken – dazu mehr im Abschnitt Tools.

Gebotsstrategien (Bidding) optimieren

Ein smartes Bidding entscheidet mit darüber, ob Ihre Shopping-Anzeigen ganz oben erscheinen und profitabel bleiben. Automatisierte Gebotsstrategien (Smart Bidding) in Google Ads können Ihnen viel Arbeit abnehmen: Mithilfe von KI passt Google Ihre Gebote in Echtzeit an, basierend auf Gerät, Standort, Tageszeit und Nutzerverhaltee. Strategien wie Ziel-ROAS oder Maximierung des Conversion-Werts sind im E-Commerce beliebt, da sie versuchen, mit gegebenem Budget den Umsatz zu maximieren. Voraussetzung: Es liegen genug Conversion-Daten vor, damit das System lernen kann (Google empfiehlt mind. 20–30 Conversions in den letzten 30 Tagen).

Wenn Sie Smart Bidding nutzen, definieren Sie klare Ziele: z. B. einen ROAS von 500% (5 € Umsatz pro 1 € Adspend) oder einen Cost-per-Conversion, der Ihrer Kalkulation entspricht. Google justiert dann die Gebote, um diesen Zielwert zu erreichen. Beobachten Sie die Ergebnisse und justieren Sie den Ziel-ROAS ggf., falls Sie entweder Luft nach oben haben oder zu wenig Ausgaben das Wachstum bremsen. Beachten Sie, dass hohe Ziel-ROAS zwar die Effizienz steigern, aber das Budget eventuell nicht komplett ausgeschöpft wird – niedrigerer ROAS-Wert bedeutet aggressivere Ausspielung. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt (Kosten-Nutzen-Abwägung).

Alternativ oder ergänzend können manuelle Gebotsanpassungen sinnvoll sein: Analysieren Sie die Performance nach Geräten, Regionen und Zeiten. Wenn z. B. Mobilnutzer in Ihrem Shop eine geringere Conversion-Rate aufweisen, können Sie mobile Gebote etwas senken. Oder erhöhen Sie Gebote in Städten/Regionen, wo Sie besonders viele zahlungskräftige Kunden haben. Ebenso lohnt ein Blick auf Wochentage und Uhrzeiten: Mit dem Werbezeitplaner können Sie Gebote zu Spitzenzeiten erhöhen bzw. nachts reduzieren. Beispiel: Falls die Daten zeigen, dass abends zwischen 19–22 Uhr überdurchschnittlich viele Bestellungen eingehen, könnte man für diesen Zeitraum einen Gebotsmultiplikator von +20% setzen. Solche Feinjustierungen optimieren Ihre Kosten und holen mehr aus dem Budget heraus.

Hinweis: Standard-Shopping-Kampagnen erlauben zudem den Einsatz von negativen Keywords, um irrelevante Suchanfragen auszuschließen. Prüfen Sie regelmäßig die Suchbegriffe, die Ihre Anzeigen ausgelöst haben, und blockieren Sie Begriffe, die keine Verkäufe bringen. Dies spart Kosten. (Beispiel: Ein Tierbedarf-Shop könnte das Keyword „gratis“ oder „DIY Katzenspielzeug“ ausschließen, wenn solche Anfragen zwar Klicks, aber keine Conversions bringen.) In Smart Shopping/Performance Max Kampagnen ist diese Kontrolle eingeschränkt – hier steuert Google die Ausspielung autonom, was Vor- und Nachteile hat (dazu später mehr).

Kampagnen sinnvoll segmentieren

Viele Händler starten mit nur einer einzigen Shopping-Kampagne für das gesamte Sortiment – das ist jedoch selten optimal. Besser ist es, Ihre Kampagnen nach bestimmten Kriterien zu segmentieren, um zielgerichteter zu werben und Budgets effizienter einzusetzen. Überlegen Sie, welche Struktur zu Ihrem Shop passt:

  • Segmentation nach Marken oder Kategorien: Haben Sie wenige, starke Marken im Sortiment, bietet es sich an, Kampagnen zunächst nach Marke aufzusetzen (jede Hauptmarke eine Kampagne). So können Sie z. B. für Premium-Marken höhere Budgets/Gebote ansetzen, da diese evtl. bessere Conversion-Raten haben. Führen Sie hingegen viele kleine Marken oder Eigenmarken, kann eine Aufteilung nach Produktkategorien sinnvoller sein (z. B. separate Kampagnen für „Hundefutter“, „Katzenfutter“, „Spielzeug & Zubehör“, „Pflege/Gesundheit“ etc.). Diese Kategorien sollten Ihrer Shop-Navigation und dem Suchverhalten der Kunden entsprechen – so erreichen Sie mit jeder Kampagne die passende Zielgruppe.

  • Top-Seller separat bewerben: Identifizieren Sie Ihre umsatzstärksten Produkte (oder Produktgruppen) und packen Sie diese in eine eigene Kampagne. Vorteil: Diese Bestseller-Kampagne erhält ein eigenes Budget und eigene Gebotssettings, sodass Top-Seller nicht vom Budget der restlichen Produkte „ausgebremst“ werden. In der Praxis sieht man oft, dass einige wenige Produkte für einen Großteil des Umsatzes sorgen – diese verdienen besondere Aufmerksamkeit. Beispiel: Ihr Shop verkauft 5000 Artikel, aber die Kategorie „Hundefutter Marke X“ bringt 30% des Umsatzes. Dann lohnt eine eigene Kampagne nur für diese Marke X, mit genug Budget, um alle interessierten Käufer abzuholen.

  • Kampagnen-Prioritäten und Query-Management: Google Shopping ermöglicht bei Standard-Kampagnen die Einstufung einer Kampagne als niedrig, mittel oder hoch priorisiert. Diese Funktion können Sie nutzen, um Suchanfragen zu steuern, wenn ein Produkt in mehreren Kampagnen enthalten ist. Ein bewährtes Modell ist die Aufteilung in drei Kampagnen:

    • High Priority (hoch) – enthält das gesamte Sortiment, aber mit niedrigen Geboten. Fängt alle generischen, unspezifischen Suchen ab (durch die hohe Priorität gewinnt sie im Konfliktfall). Durch die niedrigen Klickpreise bleiben diese Streuanfragen günstig.

    • Medium Priority – optional für mittlere Granularität (wird nicht immer genutzt).

    • Low Priority (niedrig) – enthält z. B. nur die Top-Seller oder genau segmentierte Produkte, mit höheren Geboten. Diese Kampagne greift vor allem, wenn Nutzer sehr spezifisch suchen (z. B. exakte Produktnamen) – dann soll Ihr höheres Gebot aus dieser Kampagne den Zuschlag bekommen.

    Mit dieser Struktur stellen Sie sicher, dass Sie bei generischen Suchbegriffen nicht zu viel bezahlen, aber bei konkreten Kaufanfragen aggressiv sichtbar sind. Wichtig: Damit das funktioniert, müssen in der High-Priority-Kampagne alle spezifischen Suchbegriffe via negative Keywords ausgeschlossen werden, sodass wirklich nur die unspezifischen dort bleiben und die spezifischen an die Low-Priority-Kampagne „durchgereicht“ werden. Dieses fortgeschrittene Setup kann Ihren ROAS deutlich steigern, erfordert aber einige Erfahrung in der Betreuung.

  • Saisonale Kampagnen & Anlässe: Nutzen Sie saisonale Peaks, um temporäre Kampagnen zu schalten. Im Haustierbereich bieten sich z. B. Weihnachten (Geschenksets für Tierfreunde, Weihnachtseditionen von Snacks), Frühjahr (Zeckenschutzmittel, Outdoor-Zubehör), Sommer (Reisezubehör fürs Tier) oder Aktionen wie Black Friday an. Erstellen Sie eigene Kampagnen oder Promotion-Feeds für solche Zeiträume, um gezielt auf saisonale Produkte oder Rabatte zu bieten. Saisonale Kampagnen mit begrenztem Budget können die Kundenbindung erhöhen und zusätzliche Umsätze bringen, ohne das ganze Jahresbudget zu belasten.

  • Remarketing-Kampagnen: Richten Sie spezielle Remarketing-Listen-Strategien ein, z. B. um abgebrochene Warenkörbe zurückzugewinnen. Kunden, die Produkte im Warenkorb hatten, aber nicht gekauft haben, können über Google-Displaynetzwerk oder Performance Max erneut mit Anzeigen der liegengebliebenen Produkte angesprochen werden. Ein leichter Anreiz (Rabattcode, kostenloser Versand) in dieser Anzeige kann den letzten Kaufimpuls geben. Mehr dazu im Abschnitt Wachstumsstrategien.

2. Budgetierung, Kosten-Nutzen und ROAS messen

Finanzielle Planung ist essentiell: Wie viel Budget soll in Google Shopping fließen und lohnt es sich? Hier kommt die Kosten-Nutzen-Analyse ins Spiel, typischerweise gemessen über Kennzahlen wie ROAS oder KUR (Kosten-Umsatz-Relation). Im Folgenden einige Empfehlungen, wie Sie Budgets setzen und die Rentabilität Ihrer Kampagnen im Blick behalten.

  • Budgetplanung: Beginnen Sie mit einem Budget, das zu Ihrem Gesamt-Marketingbudget passt, und verteilen Sie es sinnvoll auf Kampagnen. Wichtige oder erfolgversprechende Kampagnen (z. B. Top-Seller, Marken-Kampagnen) sollten genug Tagesbudget haben, um nicht bereits morgens erschöpft zu sein. Weniger zentrale Kampagnen können Sie mit geringeren Budgets laufen lassen. Prüfen Sie regelmäßig in Google Ads den „Limitierungsbericht“ (anzeigt, ob Kampagnen budgetbegrenzt sind). Gerade in umsatzstarken Zeiten (z. B. Dezember) lohnt es sich, das Budget hochzusetzen, um keinen Traffic zu verlieren. Für kleine Shops: Starten Sie eher fokussiert – z. B. mit wenigen Kernprodukten – und nutzen Sie kein Budget, das Sie bei ausbleibendem Erfolg „schmerzt“. Für große Shops: Planen Sie Budgetpuffer ein, um aggressiv auf Marktveränderungen reagieren zu können (z. B. Mitbewerberaktionen).

  • Kosten-Nutzen-Abwägung: Der zentrale KPI ist der ROAS (Return on Ad Spend), also Umsatz durch Werbekosten. Beispiel: 5.000 € Umsatz bei 1.000 € Kosten ergeben einen ROAS von 500% (oder 5,0). Oft gilt ein ROAS ≥ 5 als gut, aber das hängt von Ihren Margen ab. Setzen Sie einen Mindest-ROAS, der Ihre Produktmargen berücksichtigt (wenn Ihr Deckungsbeitrag 30% vom Umsatz ist, müssen Sie ROAS > ~3,3 erzielen, um profitabel zu sein). Viele Händler steuern Shopping-Kampagnen heute gezielt nach ROAS. Google Ads bietet dafür automatische Strategien (Ziel-ROAS) – hier wird dann versucht, genau den von Ihnen vorgegebenen ROAS zu erreichen. Behalten Sie aber neben ROAS auch den absoluten Gewinn im Auge: Ein sehr hoher ROAS ist toll, bringt aber nichts, wenn das Volumen gering ist. Es gilt die Balance zu finden zwischen Effizienz (ROAS) und Wachstum (Umsatzvolumen). Manchmal kann es sinnvoll sein, einen etwas niedrigeren ROAS in Kauf zu nehmen, wenn dadurch deutlich mehr Umsatz generiert wird.

  • Profitabilität optimieren: Fortgeschrittene Werbetreibende integrieren zusätzlich die Marge in die Steuerung. Sie können z. B. Ihrem Datenfeed ein eigenes Attribut für die Profitabilität hinzufügen (hoch/mittel/niedrig) und darauf basierend Gebote oder Kampagnenausrichtung variieren. Produkte mit hoher Marge können aggressiver beworben werden als solche mit geringer Marge. Im Idealfall steuert man nach POAS (Profit on Ad Spend) statt ROAS – sprich, der Gewinn pro Werbe-Euro. Das erfordert allerdings die Berechnung der Gewinnspannen je Produkt. Beispiel: Sie markieren Produkte mit >50% Marge als „hoch“, 20–50% als „mittel“, <20% als „niedrig“. Über separate Kampagnen oder Gebotsanpassungen geben Sie den Hoch-Marge-Produkten Priorität, um den Werbe-ROI zu maximieren.

  • Erfolgsmessung und Tracking: Nutzen Sie Google Analytics 4 (GA4) oder die E-Commerce-Berichte in Google Ads, um den Erfolg Ihrer Shopping-Kampagnen detailliert zu analysieren. Achten Sie nicht nur auf Klicks und Kosten, sondern vor allem auf Conversions, Umsätze und den durchschnittlichen Warenkorbwert pro Kampagne. Google Analytics ermöglicht es, diese Kennzahlen im Zeitverlauf zu verfolgen und z. B. den Umsatz einzelnen Traffic-Quellen oder Kampagnen zuzuordnen. So sehen Sie, welche Kampagnen den besten ROAS haben, wo eventuell Absprungstellen sind (Analytics zeigt z. B. an, wenn Nutzer nach dem Klick die Seite sofort verlassen – Hinweis auf Optimierungsbedarf der Landingpage). Richten Sie Ziele bzw. E-Commerce-Tracking sauber ein, um zuverlässige Daten zu erhalten. Für die ROAS-Berechnung: Stellen Sie sicher, dass der übermittelte Umsatz in GA oder Ads netto ist (ohne MwSt.), und vergleichen Sie ihn mit den Werbekosten. Tipp: Für DACH-Shops mit vielen Stammkunden lohnt es sich, Neukunden-Umsatz separat zu betrachten, da Bestandskunden oft von selbst wiederkehren (siehe Kundenbindung unten). Google Ads hat dafür seit Kurzem eine Option, Conversion-Werte für Neukunden höher zu gewichten (Customer Acquisition Goal in PMax).

  • Budget-Optimierung laufend durchführen: Finanzkennzahlen sollten regelmäßig überprüft werden. Setzen Sie z. B. wöchentliche Reports auf, in denen Sie Ausgaben, Umsatz, ROAS, CPA etc. pro Kampagne sehen. So können Sie frühzeitig gegensteuern, falls eine Kampagne deutlich unter dem Ziel-ROAS liegt – etwa durch Optimierungen im Feed, Gebotsstrategie anpassen oder notfalls Pausieren von Geldvernichtern. Umgekehrt: Skalieren Sie Kampagnen, die über Plan laufen (siehe Wachstumsstrategien). Die Devise lautet: Datengetrieben entscheiden – Emotionen (z. B. „Dieses Produkt muss doch laufen, wir haben so viel Arbeit reingesteckt“) helfen nicht. Letztlich zählt, was unterm Strich herauskommt.

3. Wachstumsstrategien: Skalierung, Retargeting & Cross-Selling

Ist die Basis optimiert und ein positives Grund-ROAS erreicht, stellt sich die Frage: Wie kann ich weiter wachsen? Im Google-Shopping-Kontext gibt es mehrere Hebel, um mehr aus dem Kanal herauszuholen – sei es Skalierung der Kampagnen, Retargeting von Besuchern oder Cross-Selling bei Bestandskunden. Auch neue Kampagnentypen wie Performance Max eröffnen Wachstumschancen.

Skalierung der Kampagnen und Einsatz von Performance Max

Skalierung bedeutet im Wesentlichen, erfolgreiches Online-Marketing mit höheren Budgets oder breiterer Ausrichtung auszuweiten. Wenn Ihre Shopping-Kampagnen profitabel laufen, können Sie schrittweise das Budget erhöhen, um mehr Impressionen und Klicks einzukaufen. Beobachten Sie dabei den ROAS: Solange er auf Zielniveau bleibt, können Sie weiter skalieren. Achten Sie auch auf Ihre Impression Share (Anteil der möglichen Einblendungen, den Sie tatsächlich bekommen) in Google Ads – eine niedrige Impression Share aufgrund Budgetlimits oder Rank (Gebot) bedeutet Potenzial nach oben.

Neben dem Hochskalieren bestehender Kampagnen können Sie auch horizontal skalieren: beispielsweise neue Produktsegmente dem Feed hinzufügen, weitere Länder aus dem DACH-Raum erschließen (etwa neben Deutschland auch Österreich und die Schweiz mit länderspezifischen Feeds und Kampagnen bedienen) oder zusätzliche Kampagnentypen einsetzen.

Speziell seit Ende 2022 hat Google die Performance Max Kampagnen (PMax) für Shopping-Publisher eingeführt (Smart Shopping wurde darin überführt). Performance Max ist ein automatisierter Kampagnentyp, der alle Google-Kanäle (Suche, Shopping, Display, YouTube, Gmail, Discovery) in einer Kampagne bündelt und mittels KI optimiert. Für Händler bedeutet das Reichweitenskalierung: Ihre Produkte werden nicht nur in der klassischen Shopping-Suche angezeigt, sondern z. B. auch als Bilder auf YouTube oder in Gmail-Werbung – je nachdem, wo Ihre Zielkunden unterwegs sind. Durch diese umfassende Präsenz konnte in vielen Fällen die Sichtbarkeit und der Absatz signifikant gesteigert werden. Performance Max nutzt Ihre Merchant Center Feeds nahtlos und kombiniert sie mit automatisch generierten oder von Ihnen bereitgestellten Creatives (Text, Bild, Video). Durch maschinelles Lernen findet PMax heraus, welche Kombination auf welchem Kanal am besten konvertiert.

Vorteil: Performance Max kann sehr effizient neue Kunden erreichen, da es Nutzersignale analysiert und diejenigen anspricht, die am ehesten eine Kaufabsicht haben. So zeigt PMax z. B. Anzeigen für spezielles Katzenzubehör gezielt Nutzern, die zuvor Interesse an Katzenprodukten gezeigt haben. Viele Händler berichten von steigenden Conversion-Rates dank dieser intelligenten Aussteuerung. Auch erspart PMax viel manuelle Kampagnenarbeit, da es sich quasi selbst optimiert. Nachteil: Die Blackbox ist größer – man erhält weniger Einblick in Suchbegriffe und kann bestimmte Ausspielungen nicht ausschließen. Zudem verteilt PMax Budget auch auf Kanäle, die man selbst vielleicht nicht priorisiert hätte (z. B. Display). Hier muss man Google vertrauen oder mit Tricks arbeiten (etwa separate PMax für Brand vs. Non-Brand, um die Kontrolle etwas zu erhöhen). Google hat jedoch auf Werberwünsche reagiert und liefert inzwischen mehr Berichte in PMax (z. B. zu welchen Suchanfragen Anzeigen erschienen).

Empfehlung: Testen Sie Performance Max, um weiteres Wachstum zu erzielen – insbesondere, wenn Ihre klassischen Shopping-Kampagnen an ein Plateau stoßen. Beginnen Sie mit einer klaren Zielsetzung, z. B. „20% mehr Gesamt-Conversions bei gleichbleibendem ROAS“, und beobachten Sie die Ergebnisse einer PMax-Kampagne über einige Wochen. Schauen Sie, ob PMax etwa neue Produkte pusht, die zuvor keine Klicks bekamen, oder ob der Gesamtumsatz steigt. Viele Händler nutzen PMax parallel: Sie behalten ihre Standard-Shopping-Kampagnen für Transparenz und Kontrolle, und lassen PMax zusätzlich für Wachstum und Prospektion laufen. Seit Ende 2024 entfallen auch Beschränkungen: PMax hat nicht mehr automatisch Vorrang vor Standard-Shopping, beide können koexistieren. Nutzen Sie dies, um das Beste aus beiden Welten zu ziehen.

Retargeting und dynamisches Remarketing

Retargeting (Remarketing) ist ein mächtiger Wachstumstreiber, gerade im Haustiersegment mit hoher Kundenbindung. Die Idee: Kunden, die bereits Ihren Shop besucht oder sogar etwas gekauft haben, werden erneut mit Anzeigen angesprochen, um sie zu einem (erneuten) Kauf zu bewegen. Google bietet dafür v.a. zwei Wege an: dynamisches Remarketing und Kundenlisten.

  • Dynamisches Remarketing: Hierbei sehen frühere Besucher personalisierte Anzeigen mit genau den Produkten, die sie sich angeschaut haben. Ein Beispiel: Jemand hat in Ihrem Shop ein Hundehalsband im Warenkorb liegen gelassen. Über dynamisches Remarketing kann dieser Nutzer auf einer anderen Website oder in der Google-Suche eine Anzeige „Ihr Warenkorb wartet – jetzt Hundehalsband XY 10% günstiger sichern!“ sehen. Technisch setzt das voraus, dass Ihr Google Ads-Konto mit dem Merchant Center verbunden ist und das globale Website-Tag mit Remarketing-Funktion in Ihrem Shop integriert ist. Google füttert dann automatisch die passenden Produktbilder und Preise in die Anzeige ein. Sie können dynamisches Remarketing entweder über klassische Display-Kampagnen umsetzen oder im Rahmen von Performance Max (hier passiert Remarketing automatisch, sofern Sie keinen reinen Neukundenfokus einstellen). Für Shops im DACH-Raum ist Remarketing besonders wertvoll, da viele Tierbedarf-Produkte regelmäßig nachgekauft werden (Stichwort: Futterabo). Tipp: Richten Sie separate Remarketing-Kampagnen für Warenkorbabbrecher ein – diese haben Kaufabsicht gezeigt, sollten also mit höherer Priorität zurückgewonnen werden. Auch für Nutzer, die ein bestimmtes teures Produkt betrachtet haben, lohnt sich eine Erinnerungsanzeige mit z.B. „Jetzt bestellen, bevor ausverkauft“. Laut Studien lassen sich so 5–10% der Abbrecher doch noch zum Kauf bewegen.

  • Cross-Selling mit bestehenden Kunden: Nutzen Sie Ihre Kundenbasis, um Cross-Selling-Kampagnen zu fahren – also Kunden zusätzliche oder ergänzende Produkte zu verkaufen. Angenommen, jemand hat bei Ihnen Katzenfutter gekauft; dann könnten Sie ihm kurz darauf Katzenstreu oder Spielzeug anbieten. Google Ads bietet mit Customer Match die Möglichkeit, eigene Kundenlisten hochzuladen (E-Mails), um diese Personen gezielt mit Anzeigen anzusprechen. Eine einfachere Variante: Erstellen Sie in GA4 eine Zielgruppe „Käufer letzten 90 Tage“ und verwenden Sie diese in einer eigenen Kampagne als Ausrichtung (z. B. Performance Max Kampagne nur auf bestehende Kunden). Solche Kundenlisten erlauben es, spezielle Botschaften zu senden, z. B. „Willkommen zurück – sichern Sie sich 5€ Rabatt auf Ihren nächsten Kauf“. Das kann die Wiederkaufrate erhöhen. Auch können Sie so neue Sortimentsteile promoten: Wenn Sie etwa neu BARF-Futter ins Sortiment nehmen, spielen Sie eine Kampagne an alle Bestandskunden aus, um diese neuen Produkte vorzustellen. Achtung: Achten Sie darauf, in diesen Kampagnen entweder alle Produkte außer den bereits gekauften auszuspielen (schwierig) oder gezielt passende Ergänzungen zu bewerben. Eine zu breite Ansprache kann sonst Streuverlust bedeuten (ein Hundebesitzer will keine Katzenspielzeuge sehen). Hier ist die Segmentierung Ihrer Kunden nach Tierart hilfreich, falls möglich. Insgesamt gilt: Bestandskunden haben eine höhere Conversion-Wahrscheinlichkeit und einen höheren Lifetime Value – Marketing zu ihnen (ob via Google oder andere Kanäle) hat meist exzellente Kosten-Nutzen-Verhältnisse.

4. Branchenspezifische Besonderheiten im Haustierbedarf

Die Heimtierbranche weist einige Eigenheiten auf, die Sie in Ihrer Google-Shopping-Strategie berücksichtigen sollten. Dazu zählen vor allem die Sortimentstiefe, die hohe Kundenbindung sowie gewisse Saisonalitäten und Trends in diesem Markt.

Breites Sortiment und Nischenprodukte

Online-Tierbedarfhändler haben oft ein extrem breites Sortiment: von Futter über Spielzeug, Pflegeartikel, Zubehör bis hin zu Spezialprodukten (z. B. Aquaristik-Bedarf). Diese Sortimentstiefe ist Chance und Herausforderung zugleich. Für Google Shopping bedeutet es: Struktur und Datenqualität sind noch wichtiger, um in allen Kategorien gut gefunden zu werden. Sorgen Sie dafür, dass jeder Produktbereich in Ihrem Feed gut gepflegt ist (siehe Feed-Optimierung). Nutzen Sie die Möglichkeit, Kampagnen für unterschiedliche Produktgruppen zu trennen, damit z.B. Ihr Budget für „Teure Haustiermöbel“ nicht von „billigen Kleinteilen“ aufgezehrt wird. Nicht jedes Produkt lohnt eine aggressive Bewerbung – fokussieren Sie auf umsatzstarke und gefragte Artikel. Long-Tail-Produkte (Nischen) können Sie zwar im Feed belassen, aber ggf. mit niedrigerem Standardgebot laufen lassen.

Im Heimtierbereich kann es zudem hilfreich sein, zielgruppenspezifisch zu denken: Produkte für Hundehalter vs. Katzenhalter sprechen unterschiedliche Kundentypen an. Vielleicht stellen Sie fest, dass z. B. Hundebesitzer in Ihrem Shop deutlich höhere Warenkörbe haben als andere. Laut einer Analyse generieren Hundeprodukte rund ein Drittel der Umsätze im Tierbedarf und Hundehalter geben pro Warenkorb im Schnitt 55 € aus, mit steigender Tendenz. Nutzen Sie solche Erkenntnisse: Sie könnten Kampagnenbudget verstärkt auf Hundebedarf lenken, wenn das Ihre Cash-Cow ist. Gleichzeitig vernachlässigen Sie aber nicht die anderen Tierkategorien – evtl. laufen Katzenhalter das ganze Jahr über konstant, was auch wertvoll ist. Unterm Strich: Die Breite Ihres Sortiments sollten Sie mit einer ebenso durchdachten Kampagnenstruktur abbilden, damit kein Bereich untergeht. Tools zur Datenanalyse (z. B. welches Umsatzanteil jede Kategorie hat) können hier Entscheidungsgrundlagen liefern.

Hohe Kundenbindung und Stammkundenpflege

Die Heimtierbranche profitiert von hoher Kundenloyalität: Wer einmal einen zuverlässigen Lieferanten für Futter & Co. gefunden hat, bleibt oft dabei. Zudem sind viele Produkte Verbrauchsgüter (Futter, Streu) mit regelmäßiger Nachkaufrate. Diese hohe Kundenbindung wirkt sich auf Ihre Marketingstrategie aus: Die Customer Lifetime Value (CLV) eines einmal gewonnenen Kunden ist überdurchschnittlich hoch. Das heißt, es kann sich lohnen, beim ersten Kauf einen kleineren Profit in Kauf zu nehmen oder sogar nur kostendeckend zu verkaufen, wenn der Kunde dadurch gebunden wird und über die Zeit profitabel wird. Bei Google Shopping Kampagnen darf man dies ruhig berücksichtigen: Beispielsweise können Sie bei Produkten, die typischerweise Neukunden anziehen (z. B. ein beliebtes Starterset für Welpen), auch einen ROAS < 100% tolerieren, um viele neue Käufer zu gewinnen – wenn Sie Mechanismen haben, diese Käufer anschließend ans Haus zu binden (etwa durch Newsletter mit Folgerabatten, Zugabe eines Gutscheins im Paket etc.). Rechnen Sie durch: Wenn ein Neukunde im ersten Kauf 0 € Deckungsbeitrag bringt, aber über 2 Jahre 10 Mal bestellt, haben Sie einen sehr guten ROI aus den Werbekosten. Diese langfristige Sichtweise ist in einer Branche mit hoher Bindung gerechtfertigt.

In Bezug auf Google Shopping können Sie die Loyalität nutzen, indem Sie Remarketing (siehe oben) gezielt einbinden, um Folgekäufe anzustoßen. Außerdem spielen Bewertungen und Markenvertrauen eine Rolle: Tierhalter achten stark auf Qualität, Sicherheit und Erfahrungen anderer Kunden. Überlegen Sie daher, in Ihren Shopping-Anzeigen Produktbewertungen (Google Kundenbewertungen oder Rezensionen über das Merchant Center) anzuzeigen, sofern Sie gute Bewertungen haben. Ein gutes Rating kann die Klickrate und Conversionrate deutlich erhöhen, besonders bei hochpreisigen Artikeln wie z.B. Kratzbäumen oder elektronischem Zubehör für Haustiere.

Nicht zuletzt: Abos und Bundle-Angebote sind im Heimtiersegment populär (Futter-Abo, Sparpakete). Zwar können Sie Abo-Modelle nicht direkt in Shopping-Anzeigen abbilden, aber Sie können solche Vorteile in den Produktbeschreibungen erwähnen oder auf der Landingpage hervorheben („Jetzt im Abo günstiger“). Ein Google Shopping Klick ist oft der Einstieg in eine längerfristige Kundenbeziehung – gestalten Sie also das Kauferlebnis so, dass der Kunde gerne wiederkommt (Stichwort: schnelle Lieferung, kulanter Service, Treueprogramm). Diese Faktoren liegen zwar außerhalb von Google Shopping selbst, beeinflussen aber den Gesamterfolg Ihres Geschäfts und damit die Effizienz Ihrer Werbeausgaben.

Saisonalität und Trends im Heimtiermarkt

Während Grundbedarf wie Futter das ganze Jahr über relativ konstant gefragt ist, gibt es auch im Tierbedarf saisonale Schwankungen und Trends. Das Einkaufsverhalten zeigt z.B. im Dezember einen Peak – viele Tierhalter besorgen Geschenke für ihre Lieblinge oder gönnen sich zum Jahresende teurere Anschaffungen. Ein weiterer kleiner Peak wurde in Analysen im März festgestellt, was möglicherweise mit Frühlingstrends (Start der Draußen-Saison, Jungtieranschaffungen) zusammenhängt. Für Sie bedeutet das: Planen Sie Ihre Budgets und Kampagnen im Einklang mit diesen Peaks. Erhöhen Sie vor Weihnachten die Präsenz (ggf. via spezielle Weihnachtskampagne mit Geschenkideen, wie oben erwähnt) und bereiten Sie im Frühjahr Promotions für z.B. Zeckenschutz, Mauserzeit oder Outdoor-Zubehör vor.

Saisonalität betrifft auch bestimmte Produktgruppen: Kühlmatten für Hunde verkaufen sich im Sommer, beheizbare Trinknäpfe im Winter. Spielzeugabsätze steigen ggf. vor Feiertagen, wenn Tierhalter mehr Zeit zuhause verbringen. Nutzen Sie die Flexibilität von Google Shopping: Sie können saisonale Artikel temporär bewerben und danach das Budget wieder umverteilen. Achten Sie auch auf Trendprodukte: In den letzten Jahren boomen z.B. getreidefreies Futter, BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) oder Tech-Gadgets fürs Haustier (GPS-Tracker, Futterautomaten). Wenn Sie solche Trends im Sortiment haben, ist eine eigene Kampagne dafür sinnvoll, da Suchvolumen und Wettbewerb hier anders gelagert sind als bei Standardprodukten. Google Trends oder Keyword-Planner helfen, das Interesse abzuschätzen.

Zudem: Wettbewerb in Peak-Zeiten nimmt zu. Rechnen Sie in der Weihnachtssaison mit steigenden Klickpreisen, da viele Händler Ads schalten. Ihre Gebotsstrategie sollte flexibel genug sein, um mitzuziehen, falls Ihre Anzeigen sonst an Sichtbarkeit verlieren. Wer früh plant – z. B. Weihnachtskampagnen bereits im November optimiert – hat einen Vorteil. Laut Experten ist eine strategisch kluge Planung mit Vorlauf essenziell, um das Beste aus saisonalen Entwicklungen herauszuholen. Stimmen Sie also Einkauf, Lager und Marketing gut aufeinander ab: Wenn Sie wissen, im Winter verkaufen sich Hundemäntel wie geschnitten Brot, sorgen Sie nicht nur für Bestand, sondern auch dafür, dass Ihre Shopping-Ads für „Hundemantel“ ganz vorne stehen (ggf. mit aggressivem Bid und Adtext „Winter Sale“).

5. Wichtige Tools und Plattformen für Shops im DACH-Raum

Zur Umsetzung der genannten Strategien ist der Einsatz der richtigen Tools entscheidend. Im DACH-Raum gibt es einige Must-Haves und nützliche Helfer, um Google Shopping Kampagnen effizient zu betreiben:

  • Google Merchant Center & Ads: Grundvoraussetzung für Shopping-Anzeigen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Merchant Center-Konten für Deutschland, Österreich, Schweiz korrekt eingerichtet sind (inkl. Versandangaben pro Land, Steuerinformationen für die Schweiz etc.). Überwachen Sie im Merchant Center regelmäßig die Produktstatus – Fehler im Feed, abgelehnte Produkte oder Policy-Verstöße sollten umgehend behoben werden. Google Ads ist das Kampagnen-Tool: Nutzen Sie die Möglichkeiten wie Regeln, Bulk-Uploads oder den Google Ads Editor, um Zeit zu sparen, besonders wenn Sie viele Kampagnen oder Länder verwalten.

  • Product-Feed-Management-Tools: Für größere Shops nahezu unverzichtbar. Diese Tools ermöglichen es, Ihre Produktdaten zentral zu verwalten, zu optimieren und an verschiedene Kanäle auszuspielen. Beispiele, die im DACH-Raum vielfach genutzt werden, sind Channable, ChannelPilot, PIA Feed Dynamix, Tradebyte, Productsup oder Salsify. Mit solchen Tools können Sie z.B. Feed-Regeln aufstellen („Wenn Titel enthält Katzenfutter, setze Google-Produktkategorie = Pet Supplies > Cat Supplies > Cat Food“) oder automatisch Out-of-Stock-Artikel pausieren. Ein großer Vorteil ist die Zeitersparnis: Änderungen am Sortiment müssen nur an einer Stelle gepflegt werden und das Tool aktualisiert alle Feeds für Google und ggf. andere Plattformen. Zudem bieten einige Tools direkte SEA-Automatisierungen an – etwa das Erstellen von Kampagnen oder Anzeigengruppen basierend auf dem Feed. Für Shops, die in mehreren Ländern verkaufen, sind Feed-Tools fast schon Pflicht, um länderspezifische Anforderungen (Währungen, Sprachen) sauber zu managen. Hinweis: Achten Sie bei der Tool-Wahl auf Benutzerfreundlichkeit und Support im lokalen Markt. Ein benutzerfreundliches und skalierbares Feed-Management verschafft Händlern einen Vorsprung – oder wie ein Experte sagt: „Skalierbares und transparentes Feed Management spart Zeit und versorgt das Team mit allen Infos, um KPI-gerichtet zu optimieren“.

  • Web-Analytics und Tracking-Tools: Wie oben betont, sind Google Analytics 4 und evtl. ergänzende Tools wie Google Tag Manager essentielle Begleiter. GA4 bietet im E-Commerce-Tracking detaillierte Daten zu Nutzerverhalten, Funnel-Abbrüchen und Lifetime Value, was für die langfristige Optimierung wichtig ist. Für tiefergehende Analysen ziehen manche Händler Daten in ein BI-Tool oder Google Data Studio. Im DACH-Raum ist zu beachten, dass Tracking datenschutzkonform sein muss – nutzen Sie Consent-Management-Plattformen (CMP) und anonymisierte IPs, um rechtssicher zu arbeiten. Tools wie Matomo oder serverseitiges Tracking sind Alternativen, falls Google Analytics aufgrund von Datenschutz-Bedenken nicht eingesetzt werden soll.

  • Preisvergleich & Marktplatz-Integrationen: Zwar etwas außerhalb von Google Shopping, aber doch relevant: Viele DACH-Kunden nutzen Preisvergleichsplattformen wie Idealo, billiger.de, Geizhals etc. Diese können indirekt Ihre Shopping-Strategie beeinflussen. Mit einem Feed-Tool können Sie Ihre Daten auch an solche Portale liefern. Wenn Ihre Preise sehr wettbewerbsfähig sind, kann ein Listing dort lohnend sein. Ebenso sind Online-Marktplätze (Amazon, eBay, Otto) wichtige Vertriebskanäle. Einige Händler nutzen Google Shopping gezielt, um Traffic auf den eigenen Shop zu lenken und so Abhängigkeiten von Marktplätzen zu reduzieren. Andere schalten sogar Google Shopping Ads, die auf ihre Produkte bei Amazon verlinken (was aber nur Sinn ergibt, wenn man Marktplatz-spezifische Ziele verfolgt). Als Shop-Betreiber im Heimtierbereich sollten Sie die gesamte Kanal-Mix-Strategie im Blick behalten: Google Shopping ist ein zentraler Baustein, aber nicht der einzige. Tools wie ChannelPilot oder Plentymarket helfen, die Multichannel-Aktivitäten zu koordinieren.

  • Lokale Google-Programme: Falls Sie stationäre Läden haben (z. B. ein Zoofachgeschäft zusätzlich zum Online-Shop), nutzen Sie Google Local Inventory Ads (LIA). Damit können Sie lokalen Bestand über das Merchant Center anzeigen lassen und Kunden in der Nähe ansprechen. Gerade in dicht besiedelten Gebieten in DACH kann das ein Wettbewerbsvorteil sein („online anschauen, heute im Laden abholen“ ist für manche Käufer attraktiv). Die Einrichtung erfordert ein lokales Unternehmensprofil und einen speziellen Feed mit Ladenbestand. Google forciert solche Omnichannel-Features verstärkt, da sie Nutzern Mehrwert bieten.

Zusammengefasst: Mit den richtigen Tools schaffen Sie Effizienz und behalten den Überblick. Nutzen Sie feedbasierte Automatismen, wo immer möglich, und setzen Sie auf solides Tracking, um faktenbasiert zu entscheiden.

Fazit

Ob kleiner oder großer Shop – entscheidend sind eine saubere Datenbasis, kontinuierliche Optimierung und die Bereitschaft, auf Marktdynamiken flexibel zu reagieren. Große Shops profitieren von Skaleneffekten und Tools, während kleine durch Fokussierung und Nischenkenntnis punkten können. Letztlich bietet Google Shopping für alle die Chance, die Sichtbarkeit zu erhöhen und Umsätze zu steigern, sofern man die oben genannten Strategien beherzigt und an die eigene Situation anpasst. Mit einem klar strukturierten Vorgehen, regelmäßiger Analyse und Anpassung sowie einem Auge für die Besonderheiten der Heimtierbranche werden Ihre Shopping-Kampagnen im DACH-Raum nachhaltig erfolgreich sein. Viel Erfolg beim Umsetzen!