Google Local Inventory Ads (LIA) sind lokale Google-Shopping-Anzeigen, die Kunden in Ihrer Nähe Produkte anzeigen, welche in Ihrer Filiale vorrätig sind. Wenn jemand online nach einem Modeartikel sucht und sich in der Umgebung Ihres Geschäfts befindet, kann eine LIA erscheinen und sofort zeigen, dass der gewünschte Artikel „im Geschäft“ verfügbar ist. Für Modeeinzelhändler sind LIAs besonders relevant, da sie den Online- und Offline-Handel verknüpfen: Kunden recherchieren oft online, wollen aber Kleidung vor Ort anprobieren und sofort mitnehmen. Tatsächlich recherchiert die große Mehrzahl der Käufer heute zunächst online, bevor sie in ein Geschäft geht und dort kauft​. LIAs ermöglichen es Modehändlern, diese Kunden abzuholen – indem sie Modeartikel online bewerben und gleichzeitig den sofortigen Ladenbesuch fördern. Im Folgenden finden Sie 10 praxisorientierte Strategien, mit denen Modehändler ihre Local Inventory Ads optimieren und maximal davon profitieren können.

1. Optimierung des Produktfeeds

Ein sauberer, umfassender Produktdaten-Feed ist die Grundlage erfolgreicher LIAs. Sorgen Sie dafür, dass alle Produktinformationen (Titel, Beschreibung, Marke, Kategorie etc.) sowie Preise und Verfügbarkeiten stets korrekt und aktuell sind​. Modehändler sollten besondere Aufmerksamkeit auf Variantenattribute legen – z. B. Größe, Farbe und Passform – da diese in der Modebranche kaufentscheidend sind. Jeder Artikel (jede SKU) sollte im Feed eindeutig identifizierbar sein (durch z. B. GTIN oder Artikelnummer) und mit dem lokalen Inventar verknüpft sein. Achten Sie darauf, Out-of-Stock-Artikel zeitnah aus dem aktiven Feed zu entfernen oder als nicht verfügbar zu markieren. Ein optimierter Produktfeed stellt sicher, dass Kunden in der Anzeige genau die Produkte mit korrekten Details sehen, die tatsächlich in Ihrer Filiale vorhanden sind – das beugt Frustration vor und schafft Vertrauen.

2. Hochwertige Produktbilder nutzen

Im Modeeinzelhandel entscheiden oft die Bilder darüber, ob ein Kunde auf eine Anzeige klickt. Verwenden Sie daher hochwertige, ansprechende Produktfotos in Ihren LIAs. Google hat klare Richtlinien für Shopping-Bilder: neutraler Hintergrund, gute Ausleuchtung und keine störenden Wasserzeichen oder Texte. Insbesondere Modeartikel sollten mehrere Details erkennbar machen – etwa Stoffstruktur oder besondere Designelemente – damit Kunden einen realistischen Eindruck bekommen. Hochauflösende, profesionelle Bilder steigern die Attraktivität und Relevanz Ihrer Anzeigen​ und heben Ihre Produkte aus der Masse hervor. Tipp: Nutzen Sie für jedes Produkt das bestmögliche Foto (z. B. Vorder- und Rückansicht bei Kleidung) und stellen Sie sicher, dass es im richtigen Format im Merchant Center vorliegt. So erhöhen Sie die Klickrate und locken modeaffine Kunden in Ihre Filiale.

3. Nutzung von Google My Business für Standortdaten

Damit lokale Anzeigen effektiv funktionieren, müssen Ihre Standortdaten einwandfrei gepflegt sein. Stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen ein Google My Business-Profil (Google Unternehmensprofil) hat und alle Filialen dort eingetragen sind​. In diesem Profil sollten Adresse, Öffnungszeiten, Telefonnummer und ggf. Fotos Ihres Geschäfts stets aktuell sein. Diese Daten nutzt Google, um in der LIA die Entfernung zum Geschäft, Öffnungszeiten und sogar eine Karte anzuzeigen – Informationen, die einen Kunden zur direkten Ladenbesuch motivieren können. Ein konsistenter und gepflegter GMB-Eintrag schafft außerdem Vertrauen: Kunden sehen sofort, dass Ihr Modegeschäft real und seriös ist. Verknüpfen Sie Ihr Google-My-Business-Konto mit dem Google Merchant Center, damit Ihre LIAs die korrekten Standortinformationen ziehen. Nutzen Sie auch die Möglichkeit, Kundenbewertungen und Fragen im GMB-Profil zu verwalten (dazu mehr in Punkt 9), um das Kundenerlebnis weiter zu verbessern​.

4. Mobile Nutzer gezielt ansprechen

Ein Großteil der lokalen Produktsuchen erfolgt heute auf mobilen Endgeräten. Optimieren Sie daher Ihre LIA-Kampagnen gezielt für mobile Nutzer. Das beginnt damit, dass Ihre lokalen Landingpages oder Google-Storefronts mobilfreundlich sind – also schnell laden und auf Smartphone-Bildschirmen gut bedienbar bleiben. Beachten Sie, dass LIAs bei mobilen Suchanfragen prominent erscheinen (häufig noch vor klassischen organischen Ergebnissen) und dass mobile Shopper oft spontane Kaufentscheidungen treffen, wenn ein Geschäft in der Nähe das gesuchte Modeprodukt führt. Passen Sie Ihre Gebotsstrategie gegebenenfalls an mobile Geräte an, um in den relevanten Momenten präsent zu sein (z. B. etwas höhere Gebote für Mobile, wenn dort viele Ihrer Kunden suchen). Denken Sie auch an mobile Anzeigenfeatures: Mit Standorterweiterungen können Nutzer direkt „Route planen“ oder „Anrufen“ antippen. Insgesamt gilt: Der Smartphone-Nutzer von unterwegs ist eine wichtige Zielgruppe – erreichen Sie ihn mit reibungslosen, schnellen mobilen Erlebnissen, damit er den Weg in Ihren Laden findet. Immerhin recherchieren die meisten Käufer wie erwähnt online (oft per Handy), bevor sie im Laden kaufen​– genau hier wollen Sie präsent sein.

5. Saisonale Trends und Kollektionen hervorheben

Die Modebranche ist stark von Saisons und Trends geprägt. Nutzen Sie LIAs, um aktuelle Kollektionen und saisonale Highlights hervorzuheben. Passen Sie Ihren Produktfeed und Ihre Kampagnen laufend an: Zu Beginn der Herbst-/Wintersaison sollten z. B. Mäntel, Stiefel und Pullover im Fokus stehen, während im Frühjahr/Sommer leichtere Kleidung und aktuelle Trends (etwa Farben oder Schnitte der Saison) betont werden. Sie können hierfür im Merchant Center Custom Labels (benutzerdefinierte Labels) verwenden, um saisonale Artikel zu markieren und in Google Ads gezielt höhere Gebote oder eigene Kampagnen für diese Segmente zu setzen. Stellen Sie außerdem sicher, dass neue Kollektionen schnell im Feed landen, sobald sie im Laden verfügbar sind – Modekunden suchen nach Neuheiten, und wenn diese via LIA sichtbar sind, steigen die Chancen auf Ladenbesuche. Indem Sie saisonale Anlässe (z. B. Feiertage, Weihnachten, Black Friday) in Ihrer Anzeigenplanung berücksichtigen, bleiben Ihre LIAs relevant und ansprechend. Ein Beispiel: Bewerben Sie zur Weihnachtszeit festliche Outfits und Geschenkideen mit Vermerk „jetzt im Geschäft erhältlich“, um Last-Minute-Käufer in Ihre Boutique zu lotsen.

6. Promotions und Rabatte in den Anzeigen integrieren

Angebote und Rabatte sind bewährte Mittel, um Kunden zu motivieren – auch bei Local Inventory Ads. In Shopping-Anzeigen können spezielle Promotions eingebunden werden: Nutzen Sie das Merchant Center, um Aktionen wie „20% Rabatt“ oder „3 für 2“ als Promotion anzulegen, die dann in Ihren LIAs angezeigt werden (oft erscheint ein Hinweis wie „Angebot“ oder ein Gutscheincode direkt in der Anzeige). Ebenfalls sollten Sie den Sale-Preis (sale_price) im Feed nutzen, wenn Sie reduzierte Modeartikel anbieten – Google zeigt dann den durchgestrichenen Originalpreis neben dem Angebotspreis an, was die Aufmerksamkeit auf den Rabatt lenkt. Für den Modeeinzelhandel bieten sich regelmäßige Promotionen an, z. B. Sommerschlussverkauf, Mid-Season-Sale oder Rabattaktionen zu Feiertagen. Binden Sie solche Aktionen in Ihre LIAs ein, um Schnäppchenjäger anzusprechen. Wichtig ist, die Kommunikation klar zu halten: Wenn ein Produkt im Sale ist oder eine zeitlich begrenzte Aktion läuft, sollte der Kunde dies schon in der Anzeige erkennen können. So erhöhen Sie die Klickrate und die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde in Ihrem Laden kauft, weil er das Gefühl hat, ein gutes Angebot nicht verpassen zu wollen.

7. Click & Collect als Vorteil bewerben

Bieten Sie Click & Collect (Online kaufen und im Geschäft abholen) an? Wenn ja, heben Sie diesen Vorteil unbedingt hervor, denn er ist im Modebereich ein großer Pluspunkt. Viele Kunden schätzen die Möglichkeit, Kleidung online zu reservieren oder zu bezahlen und dann noch am gleichen Tag im Laden abzuholen, um die Artikel anprobieren zu können. Google LIAs unterstützen dies durch ein „Heute abholen“-Badge (Abzeichen), das anzeigt, dass der Artikel sofort in Ihrer Filiale verfügbar ist. Dieser Hinweis vermittelt dem Kunden, dass er das Produkt sehr schnell in den Händen halten kann, was Klickrate und Konversionsrate deutlich steigern kann​. Um diese Funktion zu nutzen, müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein (u. a. Einrichtung eines geeigneten Abhol-Feeds im Merchant Center und Einhaltung von Googles Richtlinien). Die Mühe lohnt sich: Kommunizieren Sie klar die Abholmöglichkeiten – sei es durch das offizielle Google-Badge oder durch Hinweise auf Ihrer Website und in Werbetexten. „Heute bestellt – heute abgeholt“ ist ein starker Kaufanreiz. Im Kontext von Mode erhöht Click & Collect zudem die Kundenzufriedenheit: Der Kunde spart Versandkosten, kann das Kleidungsstück sofort anprobieren und bei Nichtgefallen direkt vor Ort umtauschen. Diese Flexibilität kann den entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber reinen Online-Shops darstellen.

8. Gezielte Gebotsstrategien für verschiedene Standorte

Wenn Sie mehrere Filialen haben oder unterschiedliche Einzugsgebiete bedienen, sollten Sie Gebotsstrategien standortspezifisch anpassen. Google LIAs werden typischerweise in einem Umkreis von ca. 25–35 Meilen (40–55 km) um Ihre Geschäfte ausgespielt​. Kunden, die sich näher an einer Ihrer Filialen befinden, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, diese auch zu besuchen und etwas zu kaufen​. Nutzen Sie dieses Wissen, indem Sie in Google Ads Standortgebotsanpassungen vornehmen: Erhöhen Sie die Gebote für Nutzer im nahen Umkreis Ihrer Läden und senken Sie sie für weiter entfernte Gebiete. So investieren Sie Ihr Budget dort, wo die Chance auf einen Ladenbesuch am größten ist. Für Modehändler mit mehreren Standorten kann es sinnvoll sein, Standortgruppen zu bilden – etwa nach Stadtteilen, Städten oder Regionen – und das Budget sowie die Gebote je nach Filialleistung zu steuern. Beispielsweise könnte eine Innenstadt-Filiale mit hoher Frequenz aggressivere Gebote erhalten als eine Filiale am Stadtrand. Überwachen Sie auch die Leistung pro Standort (Google Ads bietet Berichte nach Standort an): Wenn bestimmte Filialen über LIAs besonders viele Besuche generieren, stellen Sie sicher, dass dort genügend Personal und Ware vorhanden sind, und erhöhen Sie ggf. das Budget für diese Regionen. Mit einer differenzierten Gebotsstrategie holen Sie aus jedem Standort das Maximum heraus und optimieren die Kampagne lokal.

9. Bewertungen und Kundenfeedback einbinden

Kundenbewertungen sind im Modebereich ein wichtiger Vertrauensfaktor – und Vertrauen entscheidet, ob ein Kunde den Weg in Ihr Geschäft auf sich nimmt. Binden Sie daher Bewertungen und Feedback nach Möglichkeit in Ihre LIAs ein. Google Shopping-Anzeigen können Produktbewertungen in Form von Sterne-Bewertungen anzeigen, sofern genügend Rezensionen für das Produkt vorhanden sind (Google aggregiert diese z. B. über Händlerbewertungen oder Plattformen). Ermuntern Sie Ihre Kunden also, gekaufte Artikel zu bewerten, und nutzen Sie Bewertungsprogramme (wie Google Kundenrezensionen oder Trusted Shops), um Produktbewertungen zu sammeln. Ein Modeartikel mit 4,5 Sternen und dem Hinweis „(100+ Bewertungen)“ wirkt gleich viel vertrauenerweckender. Auch Ihr Geschäft selbst profitiert von guten Bewertungen: Pflegen Sie Ihr Google-My-Business-Profil und reagieren Sie auf dortige Rezensionen. Positive Kundenbewertungen stärken das Vertrauen in Ihr Unternehmen​ und können den letzten Anstoß geben, dass ein Interessent Ihr Ladenlokal besucht. Praxis-Tipp: Zeigen Sie auf Ihrer Website oder lokalen Landingpage ebenfalls Kundenstimmen, etwa „95% Zufriedenheit“ oder Zitate zufriedener Käufer, um unentschlossene Besucher zu überzeugen. Ob online oder in der Anzeige – soziale Bewährtheit durch Bewertungen kann die Klick- und Besuchsrate deutlich erhöhen.

10. Erfolg messen und Kampagnen optimieren

Wie bei jeder Marketing-Maßnahme gilt: Überwachen Sie Ihre Erfolge und optimieren Sie kontinuierlich. Nutzen Sie die verfügbaren Statistiken in Google Ads und im Merchant Center, um den Impact Ihrer LIAs zu messen. Wichtige Kennzahlen sind u. a. Impressionen (wie oft wurden Ihre Anzeigen gezeigt), Klicks, Click-Through-Rate, Kosten pro Klick und – besonders relevant für den stationären Handel – die von Google geschätzten Store Visits (Ladenbesuche als indirekte Conversion, sofern Google genügend Daten dafür hat). Indem Sie diese Metriken verfolgen, können Sie Ihre Kampagnen kontinuierlich verbessern​. Achten Sie zum Beispiel darauf, welche Produkte häufig geklickt werden, aber ggf. nicht zu Besuchen führen – hier könnten Preise oder Präsentation optimiert werden. Oder erkennen Sie, welche Anzeigen sehr viele Ladenbesuche auslösen, und investieren Sie in diese Produktkategorien besonders (z. B. mehr Budget oder ein größeres Sortiment vor Ort). Neben den Zahlen aus Google Ads können Sie auch Offline-Daten berücksichtigen: Fragen Sie Kunden im Geschäft, wie sie auf Sie aufmerksam wurden, oder analysieren Sie Abverkäufe während Kampagnenzeiträumen. Führen Sie A/B-Tests durch, z. B. indem Sie für eine bestimmte Filiale zeitweise keine LIAs schalten, um den Unterschied im Traffic zu messen. Die ständige Analyse und Anpassung Ihrer lokalen Anzeigen ist essenziell, um auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren und den maximalen Nutzen aus der Kampagne zu ziehen​ Kurz gesagt: Messen, lernen und nachjustieren – so bleiben Ihre LIA-Kampagnen für den Modeeinzelhandel dauerhaft erfolgreich.