In diesem SEO Guide erfahren Sie alles über den richtigen Umgang mit Google und mehrsprachigen bzw. internationalen Webseiten. Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihre Website international für die Google Suche optimieren, wie Sie Duplicate Content vermeiden und wie Sie das hreflang Link-Attribut richtig nutzen.

Lernen Sie außerdem, wie Sie international Ihre Sichtbarkeit erhöhen können und welchen hartnäckigen Mythos Sie getrost außer Acht lassen können.

Die wichtigsten Signale an Google für die internationale Ausrichtung

Es gibt einige Signale, mit denen Sie es Google nicht nur deutlich machen, dass Sie verschiedene internationale Website-Varianten haben, sondern es dem Crawler auch um einiges erleichtern ihre internationale Website-Struktur zu verstehen.

Folgende Faktoren sind ausschlaggebend für die Ausrichtung von Inhalten auf Sprachen und Länder:

  • ccTLDs
  • Search Console Einstellungen
  • hreflang-Element
  • Sprache der Inhalte
  • Währung und Adress-Formate auf der Webseite
  • Google My Business Profil
  • Backlinks

Welches Domain Konzept ist das Beste: ccTLD, Verzeichnisse, oder Subdomains?

Einer der wichtigsten Punkte bei internationalem SEO ist das Domainkonzept. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, eine internationale Website-Struktur aufzubauen. Zum einen gibt es ccTLDs (ihrewebsite.de, ihrewebsite.fr), eine weitere Möglichkeit sind Verzeichnisse (ihrewebsite.de/fr/) oder auch Subdomains (fr.ihrewebsite.de).

Sie sollten sorgfältig abwägen, welche die passendste Lösung für Ihr Unternehmen und Ziele ist. Bedenken Sie dabei auch, dass Ihr Unternehmen zukünftig vielleicht noch weiter international expandieren wird. Denn jede dieser Möglichkeiten hat sowohl Vor- als auch Nachteile, welche wir hier für Sie aufbereitet haben.

ccTLDs

Google wertet lokale Top-Level-Domains als ein starkes Signal in ihrem Algorithmus. Durch die Verwendung einer ccTLD wird Google signalisiert, dass diese Website auf das entsprechende Land ausgerichtet ist und möglicherweise speziell dieses Publikum ansprechen möchte.

Die Verwendung einer schlüssigen ccTLD-Strategie hilft darüber hinaus eine kurze, prägnante und saubere URL-Struktur einzuhalten. Auf den Suchergebnisseiten neigen die User zudem verstärkt dazu, auf Ergebnisse mit einer lokalen Domainendung zu klicken, da sie diese für relevanter empfinden. Dieses Verhalten kann zu einer höheren Klickrate (CTR) führen und letztendlich auch zu einer besseren Positionen in den Suchergebnissen führen.

Verzeichnisse

Für Verzeichnisse spricht vor allem, dass die Stärke der Hauptdomain komplett vererbt wird. Allerdings besitzen die einzelnen Verzeichnisse in den Ländern typischerweise weniger regionale Relevanz.

Ein häufiges Problem sind Fehler in der Struktur. Nicht immer passt die vorgegebene Seitenstruktur für alle Länder. Zusätzlich ist es für den Nutzer oftmals unübersichtlich, innerhalb der Verzeichnisse zu navigieren. Auch bei Subfoldern sollte Sie in der Google Search Console die geografische Ausrichtung bestimmen.

Vorsicht: Die Nutzung des geografischen Ziels in der Google Search Console ist nur zu empfehlen, wenn alle Länder eine eigene Landingpage besitzen. Bedienen Sie mit dem Verzeichnis ihrewebsite.com/de zum Beispiel auch deutschsprachige Kunden in der Schweiz und in Österreich, sollten Sie kein geografisches Ziel in der Search Console hinterlegen. Dies würde die Auffindbarkeit in den anderen Ländern reduzieren.

Subdomains

Subdomains (de.ihrewebsite.de / at.ihrewebsite.de / ch.ihrewebsite.de) profitieren von der Hauptdomain, jedoch verteilt sich die Linkstärke auf die einzelnen Subdomains. Allerdings sind Subdomains für die Nutzer meist ungewohnt und nicht sehr vertrauenerweckend, weshalb Sie diese Option eher in Ausnahmefällen nutzen sollten.

Marken, die über viel Vertrauen bei den Nutzern verfügen, können Subdomains für eine einfachere Verwaltung und Vermarktung nutzen. Allerdings verfügen gerade diese Unternehmen überwiegend auch über ausreichende Ressourcen für eine ccTLD- Strategie.

Wenn Sie Subdomains nutzen, sollten Sie das geografische Ziel in der Google Search Console festsetzen.

Vor- & Nachteile der verschiedenen Domain Konzepte

Übersichtlichkeit Vertrauenswürdigkeit Vererbung der Websitestärke Übertragbares Penalty Risiko
ccTLDs
Verzeichnisse
Subdomains

Die korrekte Einstellung in der Google Search Console

Verfügt die eigene Website über länderspezifische Subdomains (z.B. de.ihrewebsite.com) oder Verzeichnisse (www.ihrewebsite.com/de/), sollte das jeweilige geografische Ziel in der Google Search Console gesetzt werden.

Im Falle eines Onlineshops wäre dies sinnvoll, wenn Artikel des Verzeichnisses www.ihrewebsite.com/de/ ausschließlich aus Deutschland heraus bestellbar sind und der Inhalt nur in deutscher Sprache vorliegt bzw. oder nur für deutschsprachige Kunden gedacht ist.

Wenn der Onlineshop allerdings auch Bestellungen von deutschsprachigen Kunden aus der Schweiz und Österreich entgegennimmt, es aber keine spezielle Landingpage für diese beiden Länder gibt, dann würde die Ausrichtung des de-Verzeichnisses auf Deutschland die Leistung der Website auf dem schweizerischen und österreichischen Markt reduzieren.

Verbinden Sie Ihre internationalen Websites mit dem hreflang Attribut

Vereinfacht ausgedrückt teilt man Google durch die Nutzung des hreflang-Attributs mit, dass es den vorliegenden Inhalt auch in einer anderen Sprache gibt und eine URL für jene Nutzer mit der Sprache und Region [X] gedacht ist. Google wird daraufhin die entsprechende URL passend für die Nutzer mit der Sprache [X] in den Suchergebnissen anzeigen.

Im Grunde signalisiert man also, dass es eine Verbindung zwischen den einzelnen Inhalten auf der eigenen Website gibt und jede URL für eine andere Zielgruppe (Sprache/Region) relevant ist. Google fällt es dadurch leichter, die internationale Webseiten-Architektur zu verstehen.

Außerdem wird durch die Verwendung des rel=”alternate” hreflang=”x” Link-Attribut sichergestellt, dass Google die jeweilige geografische Ausrichtung der Website versteht und die jeweils passende Sprachversion oder regionale URL eines Inhalts anzeigt.

Expandiert beispielsweise ein Onlineshop mit seinen Angeboten in mehrere Länder, Regionen und/oder Sprachen, ergeben sich eine Fülle von Fragen zur Auffindbarkeit der Inhalte, über die sich Anbieter, die nur in einem Land aktiv sind, keine Gedanken machen müssen.

Duplicate Content ist eines der am häufigsten auftretenden Probleme, da weite Teile der Inhalte weitestgehend identisch sind und sich nicht immer in ihrer Sprache unterscheiden.

Eine internationale Keyword & Content Strategie entwickeln

Google hat seinen eigenen Algorithmus, um die verwendete Sprache auf einer Website zu identifizieren und einem entsprechenden Zielpublikum zuzuordnen.

Darum sollten man möglichst keine unterschiedliche Sprachen auf der Website verwenden, da dies unter Umständen zu einer eine falsche Sprachzuordnung der URL durch Google führen könnte.

Wenn internationales SEO erfolgreich sein soll, ist es enorm wichtig, den lokalen Markt zu berücksichtigen. Selbst wenn die Sprache in einem anderen Land dieselbe ist, sind es die im täglichen Gebrauch verwendeten Begriffe, und damit die Keywords, oftmals nicht. Stupide Wort-für-Wort Übersetzungen reichen daher nicht aus.

Denn es geht sprachlich nicht nur um die reinen Begrifflichkeiten, sondern auch um Sprachstile, Maß- und Währungseinheiten, Kontaktadressen und letztendlich auch um die Grammatik. Auch kulturelle Unterschiede sollten dabei Beachtung finden.

Darüber hinaus können die Zielgruppe in den verschiedenen Ländern unter Umständen recht unterschiedlich sein: So können bestimmte Inhalte in einem Land hervorragend funktionieren, während sie in einem anderen Land auf wenig Interesse stoßen.

Deshalb ist es extrem wichtig, vor dem Markteintritt neben der ausführlicher Keywordrecherchen auch das Nutzerverhalten in der jeweiligen Region unter die Lupe zu nehmen, um Fettnäpfen oder jegliche andere Fauxpas zu vermeiden.

Lokale & optimierte Inhalte bereitstellen

Lokale Währung, Adressen und Telefonnummern auf den Seiten sind gute Signale für Google, um die regionale Relevanz einer Website zu bestimmen. Es empfiehlt sich, sofern möglich, die physischen Geschäftsadressen im jeweiligen Land mit auf die entsprechende Seite zu nehmen.

So demonstrieren Sie, dass Ihr Unternehmen nicht nur virtuell in diesem Land besteht und somit auch dort relevant für Nutzer ist. Damit nicht nur Google davon überzeugt ist, dass Sie mit der Region vertraut sind, sollten Sie auch die User Experience an die Erwartungen der lokalen Nutzer anpassen.

So gibt es Länder, in denen vermehrt von mobilen Endgeräten auf Websites zugegriffen wird. Dort spielt die Optimierung der mobilen Version der Website also eine größere Rolle. Auch die verschiedenen Zahlungsarten, Qualitätssiegel und die Bedeutung von Farben sollte auf jeden Fall berücksichtigt werden.

Amazon UK

Internationales SEO optimierte Inhalte Amazon UK

Amazon Deutschland

Internationales SEO optimierte Inhalte Amazon Deutschland

Die Generierung von lokalen & relevanten Backlinks

Zur Bewertung der GEO-Relevanz einer Website bezieht Google auch die externen Links mit ein. Hier sind die jeweiligen Links aus den Zielländern ausschlaggebend. Das lokale Link-Profil sollte ganz klar auf Basis von Qualität und nicht Quantität aufgebaut sein.

Wichtig ist es hier also strategisch an das internationale Linkbuilding heranzugehen und penibel darauf zu achten, auf welchen Markt die Seite, von der Sie einen regionalen Backlink bekommen auch ausgerichtet ist.

Besonders bei nicht ccTLD wie .com, .net oder .org sollten Sie genauer hinsehen, bevor Sie mit generierten Backlinks falsche Signale an Google senden.

Mithilfe eines Backlink Audits können Sie schnell feststellen, woher Ihre Backlinks auf den jeweiligen Domains herkommen und können Sie vergleichen. Das gelingt am besten mit der Unterstützung eines SEO Tools. Die meisten bieten auch die Option eines Backlink Audits an.

Der Boost für internationales SEO: Google My Bussines

Sofern möglich, sollte man unbedingt für jeden Geschäftsstandort ein eigenes Google My Business Listing erstellen und mit den jeweiligen Länderwebseiten verknüpfen. Dies stärkt nicht nur die Länderzuordnung der Website, sondern verbessert auch die Sichtbarkeit in den (regionalen) Suchergebnissen bei Google.

Ein weiterer Vorteil des Google Unternehmensprofil ist es, dass Sie auch das Vertrauen der Nutzer vor Ort gewinnen können. Beantworten Sie die Fragen regionaler Kunden, weisen Sie die Nutzer auf besondere Angebote hin und reagieren Sie auf lokale Bewertungen.

Mythos Server-Standort: Warum dieser keine Bedeutung mehr hat

Häufig wird noch der Server-Standort als wichtiges GEO-Signal genannt. Der physische Ort des Servers hat jedoch keine Bedeutung mehr für die lokalen Rankings, weil Webseiten häufig international gehostet werden.

Andere Signale wie die ccTLD und das GEO-Targeting in der Goole Search Console sind ausschlaggebend für die GEO-Relevanz einer Website. Der Standort eines Servers kann sich dennoch auf die Ladezeit einer Webseite auswirken und sich somit indirekt auf das lokale Ranking auswirken.

Dass der Server-Standort wirklich keine Bedeutung für das GEO-Targeting einer Website hat, wurde auch nochmals in der #AskGooglebot Serie zu „Moving Hosting & SEO“ auf YouTube von Googles Search Advocate John Müller bestätigt.

Fazit: So funktioniert erfolgreiches internationales SEO

Internationales SEO beginnt immer mit einer passenden URL- und Webseitenstruktur, damit Länder-Webseiten eindeutig zugeordnet werden können. Multilingualer Content und Code sollten unbedingt länderspezifisch optimiert werden, damit sich das Ranking Ihrer globalen Webseite erhöht.

Ohne Unterstützung kann internationales SEO sehr überwältigend sein, deshalb ist es ratsam sich eine Agentur für internationales SEO mit Experten an die Seite zu holen. Diese können mit Ihnen gemeinsam die passende Strategie für Ihre Unternehmenssituation und -ziele entwickeln und sich um die richtige Implementierung kümmern.

Checkliste: Das gilt es bei internationalem SEO zu berücksichtigen

Diese Fragen sollten Ihnen dabei helfen, an die wichtigen Punkte einer erfolgreichen Internationalisierung Ihrer Website zu denken.

Domains

  • Deckt sich die Domainstrategie mit den Unternehmenszielen?

  • Sind die benötigten Domains in den Zielregionen verfügbar?
  • Stehen genügend Ressourcen für die Internationalisierung der Website bereit? (Mitarbeiter, Zeit)

GEO-Targeting

  • Sind die Einstellungen der GSC korrekt?
  • Wurde das hreflang-Attribut richtig auf den Seiten implementiert?
  • Wurden für die neuen Regionen GMB Profile angelegt?

Lokaler Content

  • Wurden Keywords von Muttersprachlern auf Richtigkeit geprüft?
  • Werden die korrekten Maßeinheiten & Währungen angezeigt?
  • Gibt es passende Zahlungsarten für die Region?
  • Gibt es rechtliche Gegebenheiten, die angepasst werden & erfüllt werden müssen? (DSGVO, Rückgaberecht)

User Experience

  • Passen Design & Layout zu den Erwartungen regionaler Nutzer?
  • Wurden die Seiten an das Nutzerverhalten in der Region angepasst?

Backlinks

  • Welche Websites sind in der Region in Bezug auf unsern Bereich relevant?
  • Welche Backlinks haben andere regionale Websites in unserem Bereich?
  • Welcher Kanal und welche Medien sind in den Zielmärkten von Bedeutung?

FAQs zu internationalem SEO

Wir empfehlen, es durchgängig für jede zu Sprache machen. Alles andere beinhaltet das Risiko einer falschen Länderzuordnung.

Je nach Anwendungsfall und Ressourcen ist die optimale Lösung eine andere, wir bevorzugen die ccTLD-Strategie.

Nein, für Websites mit einem völlig anderen Inhalt, Aufbau, Schwerpunkt und USP, ist es nicht sinnvoll Hreflang zu implementieren. Nur bei sehr ähnlichen (oder gleichen) Inhalten und Strukturen ist es sinnvoll und nötig den hreflang-Tag zu implementieren.

Internationaler Linkaufbau gehört zu den schwierigeren Themen. Grundsätzlich empfehlen wir die Zusammenarbeit mit einer lokalen PR / SEO-Agentur.

Für Do-It-Yourself SEO: Ein Ansatz ist Content Marketing über Inhalte, die sprach- und landes-übergreifend funktionieren. Dazu brauchen Sie ein Thema, das in allen Zielländern funktioniert und ein Format, dass nicht zu sprach-abhängig ist. Wenn man zum Beispiel gute Bilder hat, die einen globalen Trend aufgreifen, können diese in mehreren Ländern funktionieren und auch Backlinks aus diesen Ländern erhalten.

Je nach Land können mobile Endgeräte deutlich verbreiteter sein als in Deutschland. Insbesondere in Afrika und Asien gibt es viele Menschen, die deutlich häufiger ein Smartphone als einen Desktop-Computer benutzen. Eine entsprechende Anpassung ist auf jeden Fall sinnvoll.